PrUB, JS 369

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Februar 11. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Deutschmeister [Konrad von Egloffstein]: soll die Kurfürsten über die ihm Februar 10 durch den Ritter Nikolaus von Temeritz übermittelte Botschaft vom Römischen König um Rat fragen, die er in Kopie mitsendet. - Notiz über gleichlautende Briefe an die Landkomture zu Böhmen und Österreich sowie den Komtur zu Koblenz, die der Kaplan des Komturs von Rehden, Johannes Keseling, Februar 16 mitnahm.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 104-105 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 49v-49br].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 42-43.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Unsern fruntlichen grus czuvor.
Lieber her gebitiger, wisset, das an sendte Scolastice tage nu nest gewest czu uns qwam her Nickel Temerecz ritter, der ouch hewer was uff dem tage, den wir hilden mit Wytawten, und sproch czu der czeit, her were syn dyner. Der selbe bracht an uns eyne botschaft mit eym credencien brieffe von unserm gnedigen herren dem Romischen konige in der wize, als ir vindet in deser ingeslossen copien. Syner botschaft wir ouch antwerten uff die czeit, alz ir moget sehen in deser selben copien. Wen uns nu macht doran liet, wy wir die botschaft vorantwerten mogen, als wir sie vorantwerten meynen uff sendte Jurgen tage nest komende, alzo das wir gnug thun der botschaft und ouch nicht komen in die ungenade unsers herren des Romischen konigs und ouch unser recht nicht vorsumen noch den gemeynen nucz und fromen der ganzen cristenheit. Und wen nu semeliche sache anruret nicht alleyne uns, sunder alle herren anwalde des cristengeloubis, besundern unsere gnedigen herren die korfursten, ane eren rat wir nicht wellen noch meynen czu thun.
Dorumb bitten wir uch betlich, das ir die botschaft brenget an sie, mit flieze bittende, das sie uns eren gnedigen rat geruchen czu thun und czu geben, wy wir uns wol vorantwerten mogen, alzo das wir icht thun, das wedir sie ist ader ouch wedir unsern gnedigen herren den Romischen konig und nuczlich der ganczen cristenheit. Und den rat, den sie uch geben, mag is gesyn, das sie uns den vorschriben, das welle wir in von herczen danken. Ist das nicht, so vornemet sie eigentlich und vorschribet den uns ane sumen, do tut ir uns sundirlich an eyn behagen und eyn lipnis.
Geben czu Marienburg am Sontag noch Scolastice.

Des glichen ist geschriben dem lantkompthur czu Behemen, lantkompthur czu Osterrich, dem kompthur czu Cobelencz. Dy briefe furte her Johannes Keseling. des {S. 43} kompthurs capelan von Reden, und czog weg am Fritag nest noch Valentini Martiris anno domini etc. XCVII.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js369.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 369 (1397 Februar 11. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 30.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 6.5.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 6. Mai 2002 von Jürgen Sarnowsky

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