PrUB, JS 362

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Juli 14. Nuwendorff.
{Regest}
[Sigismund] König von Ungarn an Hochmeister [Konrad von Jungingen]: bietet sich als Friedensvermittler zwischen dem Orden, dem König von Polen und Witold an; reist jetzt zu den Kurfürsten nach Frankfurt a.M., danach nach Krakau.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 130 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 61v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 49-50.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Erwirdiger herre besunder liebir frunt.
Wisset das wir von gots gnaden uns mit unserm bruder dem konige von Polan fruntlichen und bruderlichen entricht haben, alz euch unser liber getruwer Bydegostzky wol wirt underwysen. Nu haben wir von dem selben unserm bruder und ouch von sienem rate wol vornomen, das noch umb cleynen sachen czwisschen euch und herczog Wytowt unserm libin bruder und yrn landen ufstosse syn. Nu wisset ir wol, das wir alleczeit euch yn allen sachen gerne wol gefallen welden und noch wellen, das selbe sey wir ouch genczlich von euch hofende gewesen und noch seyn, und dorumb habe wir gebeten den selben kunig von Polan unsern liebin bruder und ouch euch mit ganczem flisse beten, das ir durch unsern und ewer beider nutze willen einen ganczen cristenlichen frede bis uff dy nehsten komenden Vastnacht mit im und mit herczog Wytowt unserm lieben bruder und irn landen Littowen und Russen uffnemet. Und bynren der cziet ewir herren dry adir czwene mit den artikel, dorumb dy stose cwisschen euch von ewerm teyle syn czu uns sendet, so wellen wir uns vorsuchen und hoffen czu gote, das wir is also czwisschen euch slichten wellen, das is euch beidehalben wirt beheglich. Und hoffen ir vorslaget uns nicht in den sachen, wan sal is durch imand geslicht werden, so getruwen wir is also wol slichten und richten als ymand anders. Und gonnet uns liber der eren wan eyme anders, wan wir von in unsern bruder vornomen, das sy uns der ere sal is gericht werden liebir gonnen wan imand anders.
Ouch wisset, das wir meynent, yo ab got wil iczunt czun kurfursten uff den tag keyn Frankenfurt an Reyn czihen und von dannen gerichts keyn Cracow, dofon [sic] wolde wir gerne, das ir dy selben ewer boten, dy ir czu uns senden wert, doselbest hen mit den artikeln und ewir gan- {S. 50} czen meynunge sendet oder anders wo, wo wir czu der cziet werden, so wellen wir uns durch ewir beider czeit und der ganczen cristenheit willen, umb dy gerichtunge gerne vorsuchen. Wan wir wol vorsten, wan ir vorricht wert, das wir alle vyre aller heidenischen undyet also widersten mogen und sy mit gots hulfe swechen, das got dorfon globt und dy heilge cristenheit gesterket und gemeret wirt. Und was ewir meynunge doryn ist, das entpietet uns kurczlich by dem Bydegosczky, wan wir gerne eyne berichtunge cwisschen euch sehen y ee y besser.
Gegeben czum Nuwendorff am Sonobund noch Margarethe M. CCC.XCVII.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js362.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 362 (1397 Juli 14. Nuwendorff.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 6.5.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 3.6.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 28. September 1999 – Letzte Änderung: 28. September 2001 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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