PrUB, JS 343

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1398 Juni 2. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Deutschmeister [Konrad von Egloffstein]: bittet um Entsendung eines Gebietigers zur Beteiligung am bevorstehenden Friedensschluß mit Herzog Witold Großfürst von Litauen, der auf einem Tag von Hochmeister und Herzog September 29 vereinbart werden soll; der Bruder soll bis September 1 in Preußen angekommen sein und bis zum auf das nächste Jahr verschobenen großen Kapitel im Land bleiben, um Auskünfte über die Balleien zu geben.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 165 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 79r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 69-70.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Unsern fruntlichen grus czu vorn.
Lieber her gebitiger, wir thun uch czu wissen, das heuwer in der vasten czu uns sandte herczoge Wytawte grosfurste von Littowen und was von uns begerende, das wir unser boten weder czu im sendten, ab wir mit {S. 70} im obir eyn komen mochten von eyns fredens wegen. Des wurden wir czu Rate mit unsern gebitigern und sandten czu im ken Garthen uff syn hus etliche unsere gebitigere. Do sy czu samne qwomen, do handelten sie mittenandern vaste sachen von beyden teylen, alzo daz wir mit im eynen frede uffgenomen haben, czu halden bys uff sendte Michils tag nestkomende. Uff den tag haben wir willen, in eigener personen mit unsern gebitigern eynen tag mit herczoge Wytawten czu halden, do selbist denne etliche sache czu handeln von der heyligen cristenheit und des cristengelowbens wegen, die wir czwisschen andern begriffen haben uff die czeit, ab got wil czu enden.
Dorumme, lieber herre gebitiger, bitten wir uch, daz ir wellet czu uns ken Prussen senden euwer gebitiger eynen, der do were eyn redlich  und vornunftig man. Den welden wir by uns haben by allen den teydingen, uff daz, ab wir hernoch die sache unsern herren bussen landes ader uch schriben wurden, daz sie der gebitiger vorgehort hette und do bey gewest were, daz her unsere herren und uch die sache deste bas undirrichten mochte. Und der gebitiger, den ir czu uns senden werdet, sal sien by uns czu Prussen acht tage vor unser Lieben Frauwen tag Nativitatis uff daz, ab sich der tag vorkorczen wurde, daz wir yo den gebitiger by uns hetten umb der selben sachen wille und ouch umb ander geschefte, daz wir von unsers ordens wegen vorhaben.
So sey wir mit unsern gebitigern czu rate wurden und haben unser groscapittel dys jar vorschowben, alzo daz wirs dy dys jar nicht halden mogen. Dorumme bitten wir uch alz vor, daz ir uns yo sendet eynen redlichen und vornunftigen gebitiger, den wellen wir by uns behalden bys czu unserm capittel, ab wir uch mit rate unser gebitiger von gebrechens wegen der balyen ader von andern sachen ichts entpiten wurden, daz daz der selbe gebitiger an uch deste bas werben mochte.
Geben czu Marienburg am Sontag Trinitatis in acht und nunczigisten jar.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js343.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 343 (1398 Juni 2. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 17.5.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.6.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 28. September 1999 – Letzte Änderung: 5. Juni 2002 von Jürgen Sarnowsky

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