PrUB, JS 333
© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an König [Albrecht] von Schweden [Herzog von Mecklenburg]: kann aufgrund der Traditionen des Ordens der Bitte des Königs nicht entsprechen, eine größere Zahl Gebietiger für die Verhandlungen über Gotland zu entsenden, wird aber mit deren Rat die wichtigsten Bedingungen des Ordens in einem Papier (nottel) festhalten. Die vom König als Problem beschriebene Einbeziehung seiner Verwandten ist nicht notwendig, doch sollten die Städte, Ritter und Knechte an der Verschreibung beteiligt werden. Wahrscheinlich kann schon durch den Austausch der Noten eine Einigung erzielt werden.
{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 193 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 94cr].
{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 81-82.
{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.
Eynfeldige befelunge und willigen dinst czuvor.
Allirdurchluchster furste, grosmechtiger gnediger herre, euwir grosmechtikeit brieff uns nuelichst gesant haben wir sampt mit unsern gebitigern wol vornomen, in deme euwir herlichkeit schreibet begernde, das wir etliche unser gebitiger mit voller macht czu euwir durchluchtikeit welden senden. Grosmechtiger liber herre, is ist von unsern vorfarn und ouch von uns in semelichen grosen sachen, als disse kegenwertigen czwischen euwir herlichkeit und uns gewandt, nicht gewonlich gewesen, das wir dorinne imands von uns sendten mit ganczer macht, sundir das wir alsust unser geschefte mit brieffen und botschafften endten, als wir beste mochten. Und dorumb liber herre, wellet uns nicht vorkeren, das wir eyne semeliche volmechtige botschaft czu euwir grosmechtigkeit nicht ensenden. Sunder liber herre, wir haben mit rate unser gebitiger eyne nottel begriffen, do uns dunkt das wir mete bewaret weret und unser orden und die euwir herlichkeit, als uns dunket, wol mogelich weren uffczunemen.
Nu haben wir in euwir durchluchtikeit antwert vornomen, als von etlichen euwren vettirn, wie euwir herlichkeit der nicht mechtig sey und wie sie ouch domete nicht czu thunde haben. Liber herre, das haben wir mit unsern gibitigern gewogen, also das euwir herlichkeit in dem artikel von vorschribunge etlicher euwir vettern nicht moglich ist czu thunde, das wir das gerne vorseen wollen, als verre als uns das unschedelich sey, und sie domete nicht czu thunde haben und sich aller ansprache vorsachen wellen, ap sie indert eyne hernochmols in der sachen meynten czu haben. Sundir, liber herre, dunkt uns wol moglich sien, das euwir stete sampt mit euwir herlichkeit und mit andern euwren mannen, rittern und knechten globen und sich vorschriben noch inhaldunge der vorgeschriben unser usgesneten copien, do wir, als uns dunkt, keyn unmogelichs inne begern.
Were abir, das enwir herlichkeit ichts dorinne dirkente, das czu wandeln were, so wellit, liber herre, noch euwir herlichkeit gutdunken eyne nottel begriffen us der selben unser nottel, do wir beydirsite mogen by bleiben, und do wir und unser orden ane vorwaret weren. Und wellit uns die senden by eyme gewissen boten, so welle wir gerne mit unsern gebitigern doruff denken. Were is sache, das wir dorinne dirkennen mochten, das wir uns und unsern orden also mochten bewaren vor alle czukomftige ansprache und andere hindernisse, so welle wir euwir grosmechtikeit unser meynunge gerne wedir schreiben, uff das wir mit euwir herlichkeit gancz uff eyn ende eyns mochten werden, wend man die sache lichte alsust langsam mit briefen mochte volenden.
Gegeben czu Marienburg am Dinstag noch Epifanie domini anno XCIX.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js333.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 333 (1399 Januar 7. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 1.11.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 1.11.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 26. September 1999 – Letzte Änderung: 4. November 2002 von Jürgen Sarnowsky
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