PrUB, JS 314
© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an den Römischen König [Wenzel]: berichtet über den erfolgreichen Kriegszug des Ordensmarschalls [Werner von Tettingen], weiterer Komture sowie der Gäste des Ordens Februar 3 nach Litauen, während Herzog Witold zugleich mit dem Komtur von Ragnit [Markward von Salzbach] an anderer Stelle erfolgreich vorgedrungen ist und die Gegner zum christlichen Glauben gezwungen wurden.
{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 229-30 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 104r-v].
{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 98-99.
{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.
Eynfeldige befelunge und willigen dinst mit Innegem gebete czu gote bevor.
Allerdurchluchster forste grosmechtiger, myn allirgnedigster herre, euwren grosmechtigen gnaden ich demuticlich thu czu wissen, das ich Gote unserm herren und synir werden muter czu lobe und czu eren und merunge des heiligen cristiglouben den obirsten marschalk und etliche kompthure mynes ordens, do ouch etliche herren und geste mete woren, eyn heer us mynes ordens lande off die ungloubigen gesant hatte, die in der vynde lande quamen an der Mittewochen noch unser frawen tage Lichtmesse nehst vorgangen, dorinne heerende und bornende bis in den czwelften tag. Also das sie mit der hulfe gotis vil der ungloubigen slugen und vyngen und ettwifil gegenote in den landen betwungen, das sie sich czu dem cristenglouben und mynem orden undirtenig dirgeben haben und des ouch ire gyzele gegeben haben dem marschalk obengeschriben, die her mit im her czu lande gebracht hat.
Desglich, allirgnedigster grosmechtiger forste und herre, hat ouch der irluchte herczog Witowdt, getrulich arbeitende mit grosser macht synir lute sampt mit eyme kompthure mynes ordens von Ragnith in den obengeschriben cziten an andern enden der selben lande in den neunden Tag geheeret und gebrant und ouch ettwifil gegenoten der selben lande betwungen czum cristiglouben under mynes ordens undirtenekeit und des ouch gyzel von in genomen hat, die her alls deme kompthur von Ragnith obengeschriben an mynes orden stat geantwert hat. Also das got der herre von synen gnaden alle ding czwischen syner herlichkeit und mynen orden, als ich hoffe unczwifelich, in eyne fruntliche bestendunge geschickt hat.
Allirdurchluchster forste grosmechtiger, myn allirgnedigester herre, dese nuwe gnedige czitunge schribe ich euwren grosmechtigen gnaden umb das ich unczwifelich hoffe, das euwir allirdurchluchste konicliche gnade alle cziet gerne horet merunge der heiligen cristenheit und mynes ordens gnedigen vorgang, den ir, allirgnedigster grosmechtiger herre, euwren koniclichen gnaden und mich euwir gnaden innegen wellet gnediclich in euwir beschirmunge lassen sien entpfolen. Got der herre geruche euwir allirdurchluchste konicliche maiestat in langen gelukseligen tagen gnediclich czu bewaren.
Gegeben uff dem huse Marienburg in dem jare unsers herren virczenhundert an Sente Petirs tage ad Kathedram.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js314.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 314 (1400 Februar 22. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 19.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 6.12.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 19.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 6.12.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 19. September 1999 – Letzte Änderung: 9. Dezember 2002 von Jürgen Sarnowsky
Zurück zur Hamburger Homepage / zurück zur Regestenliste für 1400.