PrUB, JS 304

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1401 März 23. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die Stadt Visby, Propst, Domherren und Gemeinde zu Gotland: Die von Land und Stadt aufgebrachten 500 Mark Silber reichen nur für den Unterhalt von 20 Bewaffneten, so daß ein Teil  der bisher auf Gotland stationierten 75 Bewaffneten abgezogen werden muß. Da dies zu wenig ist, sollten die Gotländer entweder die Bezahlung von insgesamt 75 Bewaffneten aufbringen oder die Verteidigung der Insel selbst übernehmen.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 253 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 117r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 101.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Ersame lieben getruwen. Als wir euch vormols haben lossen wissen bie unserm houptmanne zcu Gotlandt von enthaldunge der wepener do selbest zcu Gotlandt, das ir zcu erer soldie eine schatzunge setczen weldet uf das land unde die staedt, do man sie miethe halden mochte, des hot uns wieder geschriben unser houptmann, wie das ir vom gantczen lande und der staedt nicht mee denne VC marg silbers zcusampne meinet zcu brengen. Das uns zcu wenig duncket, wen man do miethe kume XX wepener halden mochte, alz her uns geschriben hot, alzo das die oberigen von den LXXXV wepener, die itzczundt sint, solden von dannen scheiden.
Worumb, lieben getruwen, wir begern euch zcu wissen, das uns ungerathen unde schedelich duncket sien, das man der wepener so wenig im lande hylde, unde sunderlich in diesen zciethen, is enwere denne, das sich die ding anders wurden soessen. Dorumb so begere wir von euch unde ouch in guethen truwen rathende bitten, das ir bas vor euch gedenket euwern schaden zcu bewaren unde eyne zcemliche summa geldes under euch mit enander sampt mit dem lande zcusampne brenget, do von man die LXXXV wepener noch vortan mittenander moge halden, bies das man sehe, wie sich die sachen entlich derlaufen wellen. Unde were is, das ir ein semliches nicht zcu herczen nemet unde die wepener liesset, das wir doch nicht gelouben und euch ader dem lande dorumb ein ungelimpt wieder fare, do Goet vor sye, das ir euch selben scholdt soldt zcusachen und anders nymands. Wand uns duncket, das wir euch doran jo alle zciet gnug thuen, ab euch imands welde mit gewaldt anvertigen, das wir euch denne redthen und beschuczsten, alz wir vorderlich mochten. Und bitten dieses brieffes eine behegliche antworth, alz ir erste moget, wen wir in gliechem luethe dem lande unser briffe ouch geschriben haben und ir antwort sien begerende.
Gegeben zcu Marienburg an der Mittewochen noch Judica im XIIIIC und im ersten jare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js304.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 304 (1401 März 23. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 19.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 6.12.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 19.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 6.12.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 19. September 1999 – Letzte Änderung: 9. Dezember 2002 von Jürgen Sarnowsky

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