PrUB, JS 296

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1401 März 22. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister (Konrad von Jungingen) an die Königin von Dänemark: seine Bemühungen, von König Albrecht (von Schweden) und Herzog Johann von Mecklenburg eine Befreiung von ihren Ansprüchen auf Gotland zu erreichen; ersucht sie, mit König Albrecht verhandeln.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 252-53 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 116v-117r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 121-22.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Der konigin zcu Denemargen.

Einveldige bevelunge etc.
Allerdurchluchte furstinne grosmechtige besunders gnedige frauwe. Alz euwer grosmechtikeit kentczeler nue letz umb Martini in euwer hochwir- {S. 122} dikeit botschaft von des landes wegen zcu Gotland bie uns was, gnedige frauwe, do santhe wir unser boten unde briffe an den allerdurchluchten hern konigen Albrecht unde herczogen Johan von Mekelborg unde die stete Wismer unde Rostoke, begerlich von in bittende, das sie uns nach luethe erer vorschribunge ken euwer grosmechtige gnade von des landes wegen zcu Gotland unde der stad Wisbu vortrethen unde friegen welden, alzo das euwer hochwirdige durchluchtikeit uns dorumb nicht durfte an langen.
Ggrosmecht[ige] gnedige frauwe, des santhe uns der here konig und herczog unde stete obengeschriben ere brifliche antwort, der selben alle briffe wir euwer grosmecht[ikeit] senden in diesem briffe vorslossen. Ober, das gnedige frauwe, haben wir aber von neugensten nue im Sontag Oculi unser erbarn bothen gesandt muntlich von der sachen mit den steten Wismer und Rostoke und ouch mit den gemeinen steten zcu reden, bittende, das sie eren heren konig doran halden, das her geruche noch luethe siener briffe zcu friegen das landt Gotland von euwer grosmecht[ikeit] ansproche. Der selben botschaft antwort, alz balde sie uns kumpt, wir euwer hochwirdikeit ouch gerne wellen schriben, wen wir jo alle zciet, des got unser gezceuge sie, wo uns das mogelich ist,  mit euwer grosmecht[ikeit] begern gnade unde frundschaft zcu haben unde das land zcu Gotlandt unde die stad Wisbue jo in der mosse nicht ynne halden, das wir is ymande meinen vorzcuhalden, dem wir is mit rechte sullen unde mit eren mogen abetrethen, wen uns ein billichs unde recht dovor wieder faren mag.
Dorumb, allerdurchluchste grosmechtige gnedige frauwe, bitte wir euwer grosmecht[ikeit], das ir euch, hochwirdige gnedige frauwe, gnediclich nicht vorhasten wellet ken uns und unserm orden, sunder ab is mogelich were, euwer grosmechtige gnode sich demutigen welde mit dem heren konige zcu tagen zcu komen noch begerunge des heren koniges. Ap got der here mit sienen gnoden wirkende, der sachen ein seliges begeret ende gnediclich welde geben, des wir gancz begereten unde irfreuget weren.
Gegeben uf unserm hueze Marienburg am Dinstage noch Judika im XIIIIC und im ersten iare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js296.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 296 (1401 März 22. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 8.8.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 30.1.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 8.8.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 30.1.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 8. August 2001 — Letzte Änderung: 1. Februar 2003 von Jürgen Sarnowsky

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