PrUB, JS 293
© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die Herzöge von [Pommern-]Stolp und Schleswig: ist zur Abtretung Gotlands an die dänische Königin bereit, wenn sie sich mit dem König [Albrecht] von Schweden einigt oder einen Weg zur rechtmäßigen Übergabe aufzeigt.
{Überlieferung}
B = OF 3, p. 74 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 34].
{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 125-26.
{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.
Irluchter forste und grosmecht[iger] besunder libir herre.
Euwir durchlucht[ikeit] briff uns gesant, von der allirdurchluchte forstynne und grosmechtige frowen frowen Margarethe konigynne von Denemarken und des allirdurchluchten forsten herren Erichs wegen konigen czu Denemarken unsers gnedigen herren, uns manende den selben allirdurchluchten konigynne und konige des land Gotlant und der stat Wisbue abeczutreten, wir wol vornomen haben. Irluchter forste und herre, wir vormuten uns wol das euwir herlichkeit nicht eigentlich wissentlich sey, in welcher wise und wie das lant Gotlant an uns und an unsern orden gekomen ist und was not uns do czu getwungen hat, das wir uns des selben landes undirwunden haben. Hirumme euwir durchluchtikeit wir mit grosserem flisse begerlich bitten, das euwer grosm[echtikeit] die allirdurchluchten konigynne und konig vorgenant underwisen geruche, das sie recht und redelichkeit von dem herren konige von Sweden umb des selben landes wille Gotlant annamen geruchen, von deme wir und unser orden das selbe lant in vorsaczunge haben, do czu wir ouch bereit wellen sien mit ine das recht czu annamen. Und ap das nicht gescheen mochte, so begeren wir und bitten euwer durchluchtikeit mit sundirlichen begerungen, das euwir herlichkeit eyne bequeme wise dirkenken welle, wie und yn welcher wise wir mit eren unser frowen der konigynne und unserm herren dem konige von Denemarken des landes Gotland abetreten mogen, wes wir denne von euwir grosm[echtikeit] und andern forsten und herren, an die wir uns alle wege czihn, von des selben landes wegen undirwiset mogen werden. Dor an wir mogelich und recht thun und nicht wedir unser ere ist, des wellen wir alle czit gerne gevolgen und des landis abetreten, wenne wirs mit rechte abetreten sollen, der czu dem land recht hat, doch also das uns und unserm orden gnug do vor geschee. Und ap imands euwir grosm[echtikeit] vorbrengen ader sagen wurde, das wir das selbe landt wedir Got und das recht ymande welden innehalden, bitten wir euwir herlichkeit gancz getruwende semelichen worten von uns nicht czu glouben, wend is euch jo nymant mit warheit sagen mag, und wirs ouch gar ungerne thun welden. Sunder was wir mit rechte und eren thun mogen, do czu haben wir uns allewege dirboten, und dirbiten uns tegelich eyme ider- {S. 126} man eyn semelichs czu thun, wer do recht hat czu dem lande.
Gegeben czu Marienburg am Donrstage noch Luce Ewangeliste im XIIIIC. und ersten iare.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js293.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 293 (1401 Oktober 20. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 27.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 11.3.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 27.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 11.3.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 27. Juli 2001 — Letzte Änderung: 15. März 2003 von Jürgen Sarnowsky
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