PrUB, JS 272

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


[1402]. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an König Sigismund von Ungarn: äußert seine Bedenken gegenüber dem Angebot, dem Orden die Neumark zu verkaufen oder zu verpfänden.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 79-80 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 37].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 147-48.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Sigismund dem konige von Ungarn und vorweser des riches zu Behemen.

Allerdurchluchster furste und grosmechtiger gnediger herre.
Als euwer grosmechtige herlikeit uns gescriben hat, wie das euwer hochwirdikeit hern Jan von Wartenberg czu uns gesant hette, als von der Marke wegen, ap wir die koufen oder eyne summa geldes dor uff lyhen welden, haben wir wol vornomen.
Grosmechtiger gnediger herre, uns steet wol zu gedenken, das her Jone von Wartenberg bey uns was, und warp an uns von der selben Marke, also als euwer herlikeit geschreben hat, doruff wir im entwerten also als wir ouch vormols euwer gnaden boten ofte geentwert haben, wie das wir durch mancherley kriegs und orlougs wille, domitte wir yztunt von Littouwen und ouch andirswo angefochten werden, uns der Marke mit nichte mochten nocht torften underwinden, went wir sie nicht beschirmen mochten. Ouch so hetten wir des geldes nicht, dorumb wir sie koufen oder das wir doruff lihen mochten.
Ouch als euwer hochwirdige gnade schreibet, wie das wir uff eyner voythie gelt lyhen welden etc. Gnediger herre, uns steet nicht zu gedenken, das wir keynen menschen gebeten oder bevolhen hetten, semliche rede an euwer grosmecht[ikeit] zu brengen, wer sie doroeber hat an euwer konicliche gnade gebrocht, hoffen wir, das sie der von uns nicht habe gehort. Und wir sampt mit allen unsern gebitegern euwern koniclichen gnade der guete nicht voldanken mogen, das euwer grosmechtikeit unsern orden ein semlichs anmutende und gunnende ist.
Euwir allerdurchluste begerlichen bittende, das euwer angeborne guete keynen unmut, umb das wir euwer herlikeit doran nicht geffallen mogen, uff uns oder off unsern orden haben geruche, wendt es gnediger herre uns nicht bequeme ist, und unsers ordens und unser lande vorterpnuss were. Und hoffen yo unzwifelich, das euwer hochwirdikeit unserm orden ein semlichs nicht engunnen, und geruchet unser gnediger herre und unsers ordens gnediger beschirmer czu seyn, dorumb wir mit unserm ganczen orden Got den herren umb euwer herlichkeit lang seligs leben flissiclichen bitten.
Gegeben zu Marienburg [1402].


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js272.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 272 ([1402]. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 20.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 29.4.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 27.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 29.4.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 18. Juli 2001 — Letzte Änderung: 2. Mai 2003 von Jürgen Sarnowsky

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