PrUB, JS 242

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1404 Januar 31. Marienburg.
{Regest}
Der Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die Hansestädte Lübeck, Hamburg, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Kolberg, Stettin: Die dänische Königin hat das vom Orden für den gemeinen Kaufmann besetzte Gotland angegriffen; der Orden wird Gegenmaßnahmen ergreifen und bis Pfingsten die Schiffahrt unterbinden; warnt vor dem Handel mit Gotland.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 155 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 74].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, Nr. 168, S. 188-89.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Also ist geschriben desen nochgeschriben steten, Lubig, Hamburg, Wysmar, Rostok, Strallessund, Greifswolt, Colberg, Stetyn.

Ersamen lieben besundern frunde.
Als wir euch gevach und vil by unsern boten haben lassen vorbrengen, wie das lant Gotlant an uns komen ist, von deme der gemeyne kouffman swerlich beschediget wart von den zeheroubern, die dor offe logen, das nymant czu herczen gyng noch nemen wolde, sunder das wir uns des durch des gemeynen kouffmannes nucz und fromen willen undirwunden, und wie die allirdurchluchste frowe konigynne von Dennemarkt an uns begernde was, das wir ir das lant Gotlandt abetreten, das wir mit willen gerne getan hetten, weres das wirs mit eren und redlichkeit hetten mocht thun yn eyngerley wyse, als ir allewege an unser dirbitunge by unsern boten euch vorgelegt, wol habt vornomen.
So thu wir euwir allir fruntschaft nu czu wissen, das der selben frowen konigynnen von Dennemarkt macht und manschaft das lant Gotlant mit gewalt obirvallen und ummelegen haben und den luten beide off dem lande und yn der stat, die uns gesworn und geholdet haben, sulch jamer, gwalt und wedirdris czuczihn, das wir euch mit leide schreiben und das mit eren nicht gelassen mogen. Wir mussen sie entsetczen und retten, des sey wir czu rathe wurden, und wellen zwusschen hir und Pfingsten keyn gut us unserm lande schiffen und furen lassen. Und bitten euch allen mit fleissiger begerunge, das ir euch dornoch richtet und ouch alle den euwern tut czu wissen, das sie sich ouch dornoch richten mogen. Sundirlichin bitten wir euch mit ganczem fleisse, das ir euch und ouch alle die euwern warnet, das yderman das lant Gotlant myde, off das nymant do von czu schaden kome. Went uns getrulichin leit were, das ir adir ymandes der euwern wurde beschediget adir yn eyngerley wyse geleidiget von den unsern.
Gegeben off unserm huse Marienburg am Donrstage vor Purificacionis Marie im XIIIIC und vierdem jore.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js242.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 242 (1404 Januar 31. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 16.7.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 16.7.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Montag, 5. Juni 1999-2009 — Letzte Änderung: 22. Juli 2003 von Jürgen Sarnowsky

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