PrUB, JS 239

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


[1404]. [Marienburg?].
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Erzbischof Jakob von Lund: bittet um Unterstützung für die preußischen Kaufleute, deren Salz auf Bornholm einbehalten wurde.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 179-80 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 86].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, Nr. 170, S. 190-91.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.



 Allirerwirdigester vater und lieber besunder herre.
Als euwer herlichkeit uns leczt geschreben hat, antwertende off unsern briff als von der enthaldunge des salczis off Bornholm, wie das ir den seten nicht ofbrocht habet, sunder is sy eyn sete gewest von vil jaren, das die koufluthe allir lande, die Bornholm pflegen czu vorsuchen, ir gut von jare czu jare doselbis lassen etc.
Allirwirdigister herre, wir haben die sache von dem salcze und gute der unsern mit den steten, die czu deser czeit bie uns woren, vaste gewogen, und dunkt uns, lieber herre, vaste unmogelich, das die unsern ir salcz und gut von dem lande Bornholm nicht furen noch iren fromen do mete schaffen sullen. Wend ir jo dirkennen mogt, daz ein semeliches manchis armen mannis vorterbnis ist, und nemelich der unsern, die lichte czu stunden eyns teyles nicht me haben, went daz sie hen brengen. Sullen sie denne das selbe aldo legen lossen, merket selber, waz sie daz fromen nemen.
Dor umb besunder herre, sey wir noch begernde, daz ir den unsern sulche friheit off Bornholm gunnen wellet, als sie off dem lande czu Schone haben. Mogen wirs an euch nicht gehaben, daz die unsern ir gut und salcz off Bornholm abe und czu noch irre bequemekeit furen, so mussen wirs an unser frauwe dye konigynne von Denemark brengen und ires rotes dor obir pflegen, adir wellen mit den meynen sehesteten czu rathe werden, ab die unsern eyn sulches mogelich liden sullen.
Sunderlich, lieber herre, als ir yn dem selben briffe schribt, daz ir den unsern ir gut wedir geantwert habt, so senden wir euch dese yngeslossene czedel, der glich uns yn der gebunge deses briffes geantwert wart, yn der die unsern clagen von dem salcze, daz in genomen ist. Wir bitten euch, lieber herre, mit flisse, daz ir noch euwers briffes luthe den ir uns habt gesant, den unsern daz ire genczlich wedir keret und antwert, waz ir des noch habet. Do tut ir uns sunderlich und grosse fruntschaft, off daz sie mit clagen nicht me von uns komen dorffen.

[Beilage.]
Gnedige here, inwen wirdigen genoden clage wy otmudelyken unsen gebreken, de wy in Bornholm op dem lande hebben, dat wy al unser gut, dat wy darbrengen op dat lant, nicht vry mogen syn, alzo czu Schone adir anders wo, und wil uns unse gut nicht volgen laten von dem lande. Und wy hebben dar keyne rechtikeit, men wat sie wellen, und he hot unser eynteil er salcz genomen, und wil uns nicht wedir gewen.
Wir bitten euwer gnode, dat gy uns helpen, dat uns unser gut wedir werde, und daz uns eyne rechtikeit werde, also die kouffman hot czu Schone, anderns wi enkonnen uns armen lude andirs dar nicht generen.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js239.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 239 ([1404]. [Marienburg?].)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 16.7.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 16.7.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Montag, 5. Juni 1999-2009 — Letzte Änderung: 21. Juli 2003 von Jürgen Sarnowsky

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