PrUB, JS 158

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1445 August 20. Brügge.
{Regest}
Älterleute des gemeinen Kaufmanns der deutschen Hanse zu Brügge an den Hochmeister: ihre Bemühungen um die Freilassung Johann Reppins ohne Ergebnis.

{Überlieferung}
A = OBA 8867.

{Drucklegungen}
aus A J. Sarnowsky, Der Fall Thomas Schenkendorf: rechtliche und diplomatische Probleme um die Königsberger Großschäfferei des Deutschen Ordens, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 43 (1995), S. 187-275, hier Nr. 11, S. 229-230.

Regest
JH I 8867.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Or.-Brief auf einem Blatt Papier, einseitig beschrieben, Siegel auf Rückseite ab. - Umseitig Adresse: Deme grotmechtighen heren heren Conrade van Erlichshusen, homeister des duitschen ordens, unsen bysonderen genedighen leven heren. - Wasserzeichen: Anker mit Kreuz.



Unsen oetmodighen willigen bereiden denst und wes wii leves und gudes vermogen, juwer groetmechtigen genaden to willen alle tiit to voren.
Erwerdige groetmechtige leve genadige here, wii hebben kortes hiir bevoren upten 28[en] dach in Julio juwer genade breiff met ener ingheslotener copiie van der avescriift des breves bii juwer genade an de stad van Brucge ghesant myt werdicheit entfangen und dat inholt van beiden breven wol vorstanden, suenderlinx anghaende deme erbaren heren Johann Reppin, juwer genade ordens grotscheffere, hiir to Brucge van somigen Luembarden gherostiirt und in vancknisse ghelecht etc.
Daer up juwer moghenden genade beghern to wetene, dat wii na ghesichte juwer genade breve des andern dages myt des copmans deputiirde vor de erbaren borgermester, scepene und raed van Brucge gengen, den welken wii vorbrachten und to kennene geveen juwer genade begehrte, als sick dat behorde etc., se vruntlick biddende, dat se overmerken und anseen wilden der sake gelegenheit den geistlikena) personen und juwer genade ordens privilegie und de grote unghenade, de deme vors[creven] grotscheffera) van eren portern und borgern wedervere sunder verdeente noch schulde etc. Und wilden ere borgher a)in dena) hebben und also underwiisen, dat de vorsc[creven] grotscheffer vrii unde quiit ute der vencknisse van der vorsc[creven]a) sake und rostamente entslagen mochte werdena) und dat juwer genade daer vore also vele a)beteruenge ghedaena) worde, alse dat behoren solde vor a)den groetmechtigen eres selves heren hertogen van Bourgogneb) ofte vor den 6 wendesschen steden ter ersten vergaderinge, de se doende worden. Anders bevruchtea) wii uns, dat daer aff in to komenden tiiden groet unwille tusschen juwer genade lande und steden und erer stad untersaten worde upstaende, dat wele wii vel lever verhot und verwart seghen nicht to gheschene. Myt vele meere worden und redene to den vorsc[creven] sakene, denene bii uns aldaer verhalt, und begherden daer aff ere gueetlick antwert to hebben, dat welke wii van juwere genade in bevele hedden over to scriveene, daer na sick juwe genade dan mochte weten to richtene.
Daer up uns de vors[creven] borgermester verantworden, dat se umme de sake myte den ghenuen daert ane clevede wilden spreken und eren raed und antwert, dat se juwer genade dachten weder to scriven, riiplick sluten, und dat ghedaen siinde, so wilden se ere boden na uns schicken, umme dat antwert van en to entfangene. Und woe wol wii dat seder den tiiden an se diickwiile nernstlick versocht und begheert hebt, umme antwert to hebben, dat wii juwer genade mochten overscriven, so ene hebben se uns bet her to nicht mogen gheven, so se segheden. Mer up data desses breves hebben se uns to ghesecht, bynnen 3 eder 4 dagen sulle wii een antwert hebben. Und ten ersten se uns dat gheven, denke wii und willen juwer mogenden genaden dat claerlick myt den ersten overscriven, in der wiise se uns dan verantwerende werden. Und mochte wii juwer groetmechtigen genaden in desser eder andern saken ergens woer inne denen, daer to wete uns juwe groetmogende genade erwerdicheit, de God ewelick bespare in victorien und salicheit, alle tiit bereit.
Ghescreven under unsen ingezegelen upten 20sten dach in Augusto anno etc. 45.
Alderlude des ghemenen copmans van d[er] duits[en] henze nu to Brucge in Vlandern wesen[de].

{Textkritische Anmerkungen}

a) Auf Stockfleck, ergänzt.
b) Lesung unsicher, -gne- auf Stockfleck.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js158.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 158 (1445 August 20. Brügge.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 4.8.2002) – Datum überprüft (Sarnowsky, 4.8.2002) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 4.8.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 4.8.2002)
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 23. Juni 1999 – Letzte Änderung: 4. August 2002 von Jürgen Sarnowsky

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