PrUB, JS-JP 3

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2001)


[1383?]1) September 16. o.O.
{Regest}
Breslau an Thorn: verkündet den preussischen Städten die Aufhebung seines Brückengeldes.

{Überlieferung}
A = APT  I 1944 (97).

{Drucklegungen}
Aus A Hansisches Urkundenbuch, Bd. 4 (1361-1392), bearb.v. Karl Kunze, Halle a. S. 1896, Nr. 780, S. 323-324.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A ist Original mit Siegel.


Denen ersamen und wizen ratmannen [czu] Thorun, unsirn besundirn liben frunden.

Unsirn dinst mit fruntlichem gruse czuvor. Ersamen besundern liben frunde. Wir gleuben, wy ir vornomen habt von den euwern, wy dy ratmanne, dy vor uns gesessen habin, von unserm gnedigen herren dem kunige erworben hatten ein bruckengeld czu nemen von allen gesten, dy mit irem gute czu uns quemen, und das auch bis uff dese czit gnomen ist. Nu lassen wir euwer libe wissen, das wir dasselbe bruckingeld wedir abegnomen haben, also das ein yderman, wer der und von wanne der ist, mit allerlei seime gute und kaufmanschaft zu uns und domite weder von uns ane beswerunge desselbin bruckingeldis komen und czien mag ane geverde. Dorumb beten wir euwer libe fruntlich, das ir das den euwern kundigen und sagen wollet, das si sich dornoch wissen czu richten, unde gleuben euch genczlich wol, das ir der unseren gunner und forderer seit, als wir der euwern sein wollen in libe. Gebin an der metewachen neste noch crucis exaltacionis.

Ratmanne czu Bresslaw.
Und beten euwer libe frutlich, das ir das kundigen unde czu wissen thun wollet kegen Danczke und auch andern euwern nokeborn unde steten in Preuussen, das wollen wir sunderlich vordinen.

Inhaltliche Anmerkungen:

1) Die Datierung des vorliegenden Briefes macht Schwierigkeiten. Im damaligen StA Breslau konnte Kunze nach Anfrage bei  Markgraf keine Nachricht über das fragliche Brückengeld finden, auch die allein erhaltenen Rechnungen von 1386 und 1387 ergeben nichts darüber. Papier und Schrift des Briefes stimmen nach amtlicher Mitteilung aus Thorn genau überein mit dem Schreiben Breslaus von 1385, Hansisches Urkundenbuch, Bd. 4, n. 813 = PrUB, JS-JP 8. Dem inneren Zusammenhang nach ist der Brief in die Zeit vor 1385 zu setzen, und zwar möglichst nahe an dieses Jahr heranzurücken, da das fragliche eben abgeschaffte Brückengeld erst unter der Regierung K. Wenzels - dieser ist nach Markgraf unter dem kunige jedenfalls zu verstehen - von der Stadt erworben war. 1384 ist unwahrscheinlich, weil damals exaltacio crucis selbst auf einen Mittwoch fiel. So führt die Argumentation mit Wahrscheinlichkeit auf das Jahr 1383, vielleicht noch auf 1382.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jp/js-jp3.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JP3 ([1383?] September 16. o.O.)
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Datum der Erstanlage: 1. August 2001 Letzte Änderung: 15. November 2001 von Jürgen Sarnowsky

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