PrUB, JS-JP 8

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2001)


[1385] Februar 7. o.O.
{Regest}
Breslau an Thorn: rechtfertigt auf dessen Beschwerde das gegen die Thorner verfügte, lediglich den alten Stadtgerechtigkeiten entsprechende Verbot des Detailverkaufs von Tuch.

{Überlieferung}
A = APT I ...

{Drucklegungen}
Aus A Hansisches Urkundenbuch, Bd. 4 (1361-1392), bearb.v. Karl Kunze, Halle a. S. 1896, Nr. 813, S. 342-343.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A ist Orginal mit Resten des Siegels.


Den erbern, vorsichtegin und w[i]zen ratmannen czu Thorun, unsirn besundern lieben vrunden.

Dinstliche beheglichkeit mit sunderlichir liebe czuvor. Besundern gunner und lieben vrunde. Euwer brifliche vormanunge gemeynis kawfmannes nuczis habin wir merklich vorstandin, als ir uns begerlichin habet geschrebyn, czu gunnen und czu vorhengen euwern burgern kawfluten der alden wolbewerten gwonheit czu wedirfarn in kawfen und vorkawfen bynnen und busen unsern jormarkten, di wir fry uss und yen lazsen luten, und sy der fryheit gnysen lazsen, das sy vorkawfen mogin undir vir lacken, undir vir harrasse und halbe lacken etc. Lasen wir euwer manchveldege geuuebte erberkeyt wissen, das sulche geluette fryheit nicht antrift unser stat gesetcze nacha) alde begnadunge, sunder sy trift an czolle, also das yderman czu der czit der beluetten fryheyt czolfry mit synen kawfmanscheften in unser stat komen mag und umbesweret; adira) in sulchir fryheit sint unser stat gesetcze und alde begnadungen nicht begriffen. Dacha) dowedir haben wir den euwern iczunt etczliche czit yre kawfmanschafte czu vorkawfen gunstiglich vorhangen, also lange, das den unsirn dovon merkliche schaden und vorterpnisse entsten und sint entstandin. Nu sint sy uns hoch manende und betende, sy by yren rechten, gesetczen und begnadungen czu behalden, des sy von uns lange begernde gewest sint, alz wir uch vormals ufte das gekundegt haben und geschrebin. Nu turten wir en des nicht vorsagen und mogin uns andirs in keynym wys kegin yn vorbas me entschawldegin, denne das wir sy by yren rechten, gesetczen und begnadungin musen behalden.1) Das begern wir {S.343} den euwern burgern kawfluten offintlich und gemeynlich czu kundegin; nicht want das daz nuewe erdachte satczunge adir ungewonlich gebot sint, sunder es sint wol beveste gesetcze und gar alde unser stat begnadungen, wenne wir ungerne nuewe gesetcze adir beswerunge by uns uff weldin lazsen komen adir entspryngin. Dorumb beten wir uch, das ir uns des nicht vormerkt, wenne wir uch und allen den euwern in allen sachin williglich und gerne dynen, wo wir kunnen und mogin. Gegebin am dinstage nest nach Dorothe.
 

Ratmanne czu Breszlaw.

Textkritische Anmerkungen:

a) So A.


Inhaltliche Anmerkungen:

1) Vgl. die Breslauer Handelsstatuten von 1360 Juli 24: Wer abir, daz eyn gast gewant her brechte czu vorkeufene, daz sal her verkeufin binnen eynen mandin und nicht under vir tuchen. G. Korn (Hg.), Breslauer Urkundenbuch, T.1, Breslau 1870, Nr. 226,12.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jp/js-jp8.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JP8 ([1385] Februar 7. o.O.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (10. September 2001 JPoett) Datum überprüft () Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () Text mit Or. kollationiert () äußere Merkmale beschreiben ()
 
 


Datum der Erstanlage: 10. September 2001 Letzte Änderung: 19. September 2001 von Jürgen Sarnowsky

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