PrUB, JS-JL 69

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)




1396 August 12. Marienburg.

{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen]1) an die Königin von Dänemark2): hat ihre Nachricht über die die feindselige Behandlung der Kalmarer von Seiten der Friedeschiffe erhalten und ist daüber bisher nicht informiert worden; die Angelegenheit betrifft nicht nur die preußischen Städte, wird aber alles tun, um den Übergriff gütlich auszugleichen; erbietet König Erich, ihr und dem gesamten dännischen Reich seine Dienste und hofft dafür auf ihre weitere Förderung.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 12 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, p. 6v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 5, 1857, ND Osnabrück 1965, S. 115-116.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung.


Regine Dacie.

Demutige bevelunge und willigin dinst etc.
Allirdurchluchste furstynne und grosmechtige gnedige frowe. Uwern brief uns nehest gesant haben wir wirdiclichen entphangen und wol vornomen, in welchem uwir durchluchtigkeit uns geschriben hat, wy das her Andres Jocobsson und Hannes Nichelsson mit semelichen burgern von Kalmarn und mit irre geselleschaft undir dem land czu Gotland angegriffen worden von den , dy in den fredeschiffen woren, dy sehe zu befreden, gefangen, ire schiff vorbrant, und dy egenanten her Andres mit den synen noch in gefengniss werden enthalden
Gnedige frowe, do von wir nichtesnicht gewost haben, wy die geschicht geschen ist und in welcher wise. Und wer sich dor an vorsehn hat und vorgessen, das ist uns werlichen und getrulichen leit, so wisset gnedige frowe, das dy sache unser stete nicht alleine anruret, sunder ouch andir stete. Als das uwir durchluchtikeit wol irkennet, und als schire wir euwern brif dovon entpfingen, do sante wir von stadan an unser stete, {S. 116} sie betende mit ganczem ernste, das sy die sache zu herczen nemyn sulden, und was sie dorynne gutes irdenken konden, mit rate mit hulfe, noch alle uwer begerunge dorczu czu thunde, das sie sich doran bewiseten mit allem flise. Und von stadan obirschriben an dy unsern, sunder alles sumen, was dy gutes in den sachen gethun mochten uch czu beheglichkeit, das sy das thun sollen, das selbe habe wir ouch obirschriben an dy unsern sunder allen undirlass mit ganczem flisse
Und gnedige frowe, wo mete wir dem allirdurchluchsten fursten unserm gnedigen herrin herrin Eryco konig czu Denmarken, uch, und uwirm riche czu dinste mogen werdin, das wellen wir alcziet gerne thun noch alle unserm vormogen. Und bitten gnedige frowe uwir grosmechtikeit mit luterm flisse, das ir uns und unsern ordin geruchit czu nemen in uwirn beschirmung, als ir y bis her das gnediclichen gethan habt, das wir wol dirfunden haben in mancherley gutentat, dy ir den unsern und unserm orden vil und ofte irczeiget habt, des wir uch nymmer dy volle voldanken konnen, und dorumb so wellen wir Got unserm herren sampt mit unserm orden vor uwern gesondt wolfare vlislichen bete. {Datierung} Gebin uff unserm huse Marienburg am Sonobund noch Assumpcionis Marie anno XCVI°.3)

Inhaltliche Anmerkungen

1) Hochmeister von 1393 bis 1407.
2) Margarete I. - Königin von Dänemark (1387-1412), Königin von Norwegen (1388-1412), Königin von Schweden (1389-1412); 20.7.1353-28.10.1412.
3) 1396 August 12.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jl/js-jl69.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JL 69 (1396 August 12. Marienburg.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (20. August 2002, Joachim Laczny) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (21. August 2002, Joachim Laczny) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 20. August 2002 — Letzte Änderung: 28. Dezember 2003 von Jürgen Sarnowsky

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