PrUB, JS-JL 26

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)




1397 November 14. Marienburg.

{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen]1) an Stralsund: fordert die Stadt auf, nicht mehr zu gestatten, dass die Seeräuber das geraubte Gut in den Stralsunder Hafen bringen, dieses dort verkaufen und sich versorgen dürfen; warnt vor Konsequenzen für die Stralsunder und die anderen Kaufleute in ihrem Hafen.

{Überlieferung}
B = OF 2c, S. 138-39 [olim Hochmeister-Registrant Nr. 2, p. 65.]

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 5, 1857, ND Osnabrück 1965, S. 123-124.

{Regest}
Hanserecesse. 1. Abt.: Die Recesse und andere Akten der Hansetage von 1256-1430, hrsg. K. Koppmann, Bd. 4, Leipzig 1877, S. 403.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung.


Der stad czum Sunde.

Erbarn lieben frunde.
Als uch wol wissentlich ist, wy das wir und der gemeyne kowfman und andere unsers landes inwonere ofte und dicke groslich beschediget und berowbit sint uff der see von den seerowbern, die uns und die unsern irrer schiffe und ander erer guter jemerlich berowbit haben, und besundern in den havenen Pene und Nuvetiff, do die selben seerowber mit eren schiffen in und us segiln den kowfman czu beschedigen. So ist uns ouch czu wissen wurden, das ir dieselben seerowber mit den gerowbten gutern in euwer havene und stad geleyt habit, und das das gut, das uns und den unsern genomen ist, ouch das meiste teil do selbist vorkowft, vorczogen und vorrucket ist, und in vorder vitalie und, wes sie bedorffen, vorkowft ist, uns und {S. 124} den unsern czu schaden. Das uns czu mole sere wundert und umbilchen dunket, wand wir ader die unsern, als uns wissentlich sien mag, en solches wedir uch ny vorscholdet haben. Ouch so habit ir uns noch bis her umb keyns gemanet ader vor herren und andern erbarn luten beclaget, das wir ader die unsern uch eyngerleye unrecht gepflogen hetten und wir ken uch en semelichs ungerne thun welden. Ab ir uns ouch eyns unrechten gepflogen hetten, so welde wir uch doch czu vor vor rittern und knechten und andern erbarn luten bitten und manen umb eyn recht, e denn wir eyn semelichs kegen uch thun welden. Bitten wir uch, als unser frunde, das ir eyn solches, mit den, die das czu thunde haben, wellet undirsten, wand is nicht wol eyn gut alder nemen mag, und besorgen uns wol, das do eyn ergers uskomen mochte, das uch lichte und allen den, die der havene gebruchen, czu schaden komen mochte, weres das eyn solches nicht worde undirstanden, und bitten dis briefes eyne fruntliche antwert by desem brifczeiger. {Datierung} Geben czu Marienburg an der Mittewoch noch Martini2) anno domini etc. XCVIImo.


Inhaltliche Anmerkungen

1) Hochmeister von 1393 bis 1407.
2) 1397 November 14.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jl/js-jl26.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JL 26 (1397 November 14. Marienburg.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (13. September 2002, Joachim Laczny) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (13. September 2002, Joachim Laczny) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 13. September 2002 — Letzte Änderung: 17. März 2003 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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