PrUB, JS-FS 84a

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003-2016)




 [1391] Februar 17. Marienburg.
{Regest}
[Großkomtur Konrad von Wallenrode als Hochmeisterstatthalter] an Herzog Wartislaw [VII. von Pommern-Stolp]: bestätigt den Empfang seines Briefs mit der Behauptung, einige Ordensbrüder hätten die böswillige Beschuldigung verbreitet, dass Herzog Wilhelm [I.] von Geldern ihn gefangen genommen habe. Verspricht, auf seine Bitte gegen diejenigen vorzugehen, die diese Beschuldigung verbreitet haben, wenn er ihre Namen nenne. Antwortet auf die Vorwürfe, dass der Orden das herzogliche Land verheert habe entgegen geltenden Verträgen, u. a. mit der Bitte um einen Verhandlungstag. Antwortet auf seine Vorwürfe gegen den Komtur von Schlochau [Johann von Schönfeld]. Erklärt, dass, komme es bei einem evtl. Verhandlungstag zu dem Ergebnis, der Komtur von Schlochau habe sich gegen ihn vergangen, dieser tun solle, was möglich und billig sei, im Vertrauen darauf, dass er, der Herzog, es im umgekehrten Fall genauso halte.

{Überlieferung}
B = OF 2a, p. 65 [olim Hochmeisterregistrant Nr. I, p. 9]. 

{Drucklegungen}
aus B: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 145-146 (dort mit js-fs 84, vgl. RBDO I, S. 176, Anm.1).

{Regest}
RBDO I, OF 2a, 116.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
 Registerüberlieferung; Fragment, Anfang fehlt.



[...]

Als ir schribt haben gethan bynen eyme frede und weder die vorsigelten brieve, das wir euch do vor hetten gethan, das mögelich und redlich were.
Grosmecht[iger] lieber herre wir euwer grosmecht[ikeit] etwi dicke und ouch den euwern geschriben, bittende uns czu tagen czu komen, das man deme orden so viel hette gethan, wes man uns von rechts wegen pflichtig were czu thun.
Doch glichs und rechts welle wir euwer grosmecht[ikeit] nicht vorgeen {S.146}und bitten euwer herlichkeit, das ir uns eynen nemelichen tag wellet bescheiden den wir dirlangen mögen den ir genczlich halden wellet darczu wir ouch gerne komen und glowben und getruwen euwer grosmecht[ikeit] wol czu, das ir uns do so viel tut nach des ordens czusprache und bewisunge wes ir uns von rechts wegen pflichtig siet  czun thun nach uswisunge der vorsigelten brieve, daran euwer und ouch der euwern ingesigel hengt.
Ouch als euwer grosm[echtikeit] schriebt von des kompthurs wegen czu Slochow, wie das her euch euwern lieb wolde haben verraten bynnen velichkeit und eyme guten frede, do antwarte wir euwer grosmecht[ikeit] also uff und senden euwer grosmecht[ikeit] dese ingeslossen copie eynes brieves, den wir deme irluchten fürsten herczogen Boguslao euwerm allirliebsten bruder und ouch etlichen euwern mannen und steten haben gesant, die euwer grosmecht[ikeit] wol wirt vernemen, wen ir sie euch laset lesen und bitten euwer herlichkeit als unsern besundern herren und frunde, das ir des ordens gebitiger und bruder nichten scheldt.
Kumpt is czu tagen und dirkennet mans, das der kompthur von Slochow ken euwer herlichkeit hat öbirfaren, her sall all das thun das mögelich und billich ist und getruwen und glowben euwer grosmecht[ikeit] wol czu das ir des glichen ken deme kompthur von Slochow ouch weder tut und bitten des brieves von euwer grosmecht[ikeit] eyne gutliche beschrieben antwart.
Geben czu Marienburg am nehesten Fritage vor deme Sontage Reminiscere.1)

Inhaltliche Anmerkungen
1) [1391] Februar 17.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs84.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 84 ( [1391] Februar 17. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (30. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft (30. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (30. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
   
Datum der Erstanlage: Mittwoch, den 30. Juli 2003 — Letzte Änderung: 21. März 2016 von Jürgen Sarnowsky

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