PrUB, JS-FS 83

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003-2016)




[1391 nach Februar 2]. [Marienburg.]1) 
{Regest}
Hochmeister-Statthalter [Konrad von Wallenrode] an Herzog Semovit von Masowien: bestätigt den Empfang seines Briefs mit der Bitte, einen Verhandlungstag in Angelegenheiten des Königs [Wladyslaw-Jagiello] von Polen, seines Herren, abzuhalten und Ort und Zeit zu nennen; bedauert, dass es dem Orden zur Zeit nicht möglich sei zu Verhandlungen zu kommen, um die Probleme zwischen Polen und dem Orden zu besprechen, da der Orden noch keinen neuen Hochmeister habe. Zettel: Teilt mit, aus dem beigelegten Zettel erfahren zu haben, dass er insbesondere bzgl. der Angelegenheiten, wegen derer er ihm eine Antwort am [2. Februar 1391] geschrieben habe, ein Treffen wünsche. Meldet, dass er ihm zur angegebenen Zeit keine Antwort geschrieben habe und bittet, ihm die Angelegenheit mitzuteilen, auf die er geantwortet haben solle.

{Überlieferung}
B = OF 2a, p. 62 [olim Hochmeisterregistrant Nr. I, p. 8]. 

{Drucklegungen}
aus B: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 144-145 [ohne den angehängten Zettel].

{Regest}
RBDO I, Of 2a, 112.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
 Registerabschrift


Duci Symovitho

Irluchter furste g[rosmechtiger] l[iber] h[erre].
Ewern briff uns by desem brifczeiger gesandt haben wir liplich  entphangen und in mit dem komptur vom Elbing, mit dem treseler und mit deme komptur vom Tuchel wol vornommen, in deme wir geschriben vinden, wie das ewer grosmechtikeit mit uns durch etlicher notlicher sachen willen, die ir von ewirs herren des koniges wegen von Polan  zcu reden hett, gerne zcu samen kommen wellet und bittet euch dy stat und ziet wenne und wo ir zcu uns kommen solt an sumen zcu entpiten.

Grosm[echtiger] liber herre ewir irluchtikeit ist wol wissintlich,das wir zcu desir zcit keinen {S.145} obirsten haben, ouch so ist unsir ding also gelegin, das wir uff dese zcit mit andern notlichen sachen, dy wir vor handen haben bekommert sin, also das wir mit euch itzunt nicht wol tage halden mogen, noch der gewarten und bitten ewer irluchtikeit das ir is vorczien wellet mit den selben sachen, also lange bis das uns Got einen obisrten beschert.
Und wenne wir einen haben und ir ewer botschaft zcu im sendet so wellen wir gerne dorczu halden, das her uch zcu tagen kommen solle und mit euch von den und ouch andern sachen reden.

Cedula litere inclusa.
Ouch vornome wir us dem ingeslossen cedel, das ir allirmeist durch der sachen wille, uff dy wir ouch eine antwert uff unsir Frowen tag Lichtmesse nu vorgangen geschr[eben] solden haben, gernet mit uns zcu samne qwemet.

Liber herre, uns stet do von nicht zcu gedenken, das wir euch ykein antwert uff yngerlei sachen hette vor heissen zcu schr[eben] uff die zciet, als ewer br[if] innehelt, und bitten doch, das ir uns dy selbe sache, dor uff wir euch ein antwert solden haben geschr[eben], eigentlich vorschre[eben] wellet. So welle wir gerne dor noch sin, das wir euch ein antwert dor uff wider schr[eben], als wir vorderst mogen.


Inhaltliche Anmerkungen
1) Datierung abweichend von Voigt nach der Angabe im Zettel.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs83.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 83 ([1391 Februar 14]. [Marienburg.])
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (30. Juli 2003 Frauke Schmitz; 30.Januar 2005, Sarnowsky) – Datum überprüft (30. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Quelle verschlagwortet () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (30. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
   
Datum der Erstanlage: Mittwoch, den 30. Juli 2003 — Letzte Änderung: 21. März 2016 von Jürgen Sarnowsky

Zurück zur Hamburger Homepage   / zurück zur Regestenliste für 1391.