PrUB, JS-FS 107
© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003-2009)
1399(?). [o.O.]
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Herzog Semovit von Masowien bestätigt, dass er zu der bereits bestehenden Schuld, für die die Häuser Wese (Wizna) und Sakrze (Zakrze) verpfändet sind, beim Deutschen Orden noch weitere 2000 Schock Böhmische Groschen aufgenommen und ordnungsgemäß erhalten hat; er verspricht, die Gesamtschuld innerhalb von drei Jahren zu begleichen, sonst soll das Land Pluntzk (Plonsk) an den Orden übergehen.
{Überlieferung}
B = [olim StA Kbg, Schieblade 57, Nr.36].
{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 184-185.
{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Alte Abschrift, wahrscheinlich Übersetzung.
Wir Semovithus von Gots gnaden hertzog von der Mazow wolberaten unt mit wolbedachtem mute, von vorliebunge und volbort aller unser erben, thun kunt allen dy desen briff sehen, horen, adir lesen,
das wir noch der tziet, als wir unser hues genant dy Wese mit allen synen zugehoren vorsatzt hatten, dem erwirdigen und geistlichen herren, hern Conrodt Czolner von Rotensteyn, homeister Dutstzes ordens, und dem orden vor seben thusent Ungerissche golden und das her und der orden doruff mochten vorbuwen czwey thusent golden yn der wyse, als der brieff uswyset, den wir dor obir gegeben haben.
Ouch dornoch als uns der egenante herre homeister und der orden uff das land Sakrze genant gelyhet und gethan hatte sechs und drysig hundert schock grosschen Bemisscher müncze und yn das landt ap der orden buwen welde eine veste, mochte vorbuwen dry hundert schok grosschen Bemisscher müncze in aller wyze als ouch unsir brieff uswyset, den wir dem orden gegebin haben dorobir.
Ouch dornach als {S.185} der egenante herre homeister uns gelegin hatte thusent schok grosschen, als unser briff dorobir ouch uswiset, dy vorsacczunge noch hutes tages stet dem orden von nüwes von dem erwirdigen und geistlichen herren, hern Conrodt von Jungingen dornoch homeister des Dutsczen ordens und von dem ganczen orden in der gebunge deses briefes haben gelenet und ufgenomen zwey thusent schok grosschen Bemisscher muncze und Pregisscher czal uns recht und redlich. gar und gancz beczalt, czu den vorbenumeten summen in der Stadt Thoron, also das uns genugete.
Und ap wir adir unsir erbin bynnen dreen jaren von Wynachten nehstkommende dy vorgenanten czwey thusent schok uns von nuwes gelegen nicht beczalen dem orden, so solle wir ader unser erben ane alle arglist, by guten truwen und eren czu den czweyn landen vorgeschreben, als Weze und Sakrze, das land genant Pluntzk fryhe und an alle ansproche in der wyse ouch der vorsaczunge dem orden entworten, mit allen synen czugehoren, nichtesnicht dorynne usgenomen.
Und so das selbe dritte land an den orden kompt, als is komen sal, ab die beczalunge nicht geschiet dem orden bynnen den dreen jaren, das wir noch unser erben keyn landt der dryer sollen losen ens an das ander, sunder mittenander umb die vorgenanten symmen, ader dy wyle dy beczalunge der vorgenanten czwey thusent schok nichten geschiet, so sal yo der orden dy selbe summe sehn uff dy ersten czwey land alz Wyse und Sakrze und nymmer der abegetreten, dy beczalunge geschee denne mittenander czu Thoron in der stadt.
Dy czwey thusent schok sal man beczalen yo den grosschen vor achczen pfenge Pruscher moncze. Sunder die andern summen sal man beczalen als dy brive uswysen, dy wir dorober gegebin haben, vortmer von Wynachten obir dry jar. Ab dy beczalunge nicht geschiet und das selbe dritte landt das yo denne der orden haben sal fry and ane alle ansproche und wir im adir ouch unser erben yo antwurten sollen und wellen by guten truwen und eren, als wir ouch dasselbe globen ane alle arglist mit desin nochgeschrebin erbern rittern und manne und mit craft desis kenwortigen brieves.
Vortme ab dy herren eyn hues in dem lande buwen welden, do sullen sy dry hundert schok grosschen...a).
Textkritische Anmerkungen
a)Vorlage bricht hier ab.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs107.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 107 [1399?]
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (1.August 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (1.August 2003 Frauke Schmitz, 12. Januar 2008 Jürgen Sarnowsky) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Freitag, den 1. August 2003 — Letzte Änderung: 22. Januar 2009 von Jürgen Sarnowsky
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