PrUB, DH261

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2005)


1452 Januar 15. Königsberg.
{Regest}
Die Ratmannen von Königsberg-Kneiphof an Hochmeister [Ludwig von Erlichshausen]: Weigerung, dem Hans Rampe einen [Auszug] aus der städtischen Willkür zuzustellen wegen seiner Rückkehr unter hochmeisterlichem Geleitversprechen; Bei Mißfallen Bitte, das Hans Huxer mitgegebene Schreiben an Rampe zurückzuhalten.
 

{Überlieferung}
A = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 11065.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Behändigte Ausf., Spuren des aufgedr. briefschließenden Ausstellersiegels; Betreff von Hand des 15. Jhs. auf Rückseite Konigsberg Kneyphoff von Herman Rampen wegen; Rubrum von Hand des 15. Jhs. auf Rückseite Rattmanne der stadt Kneiphoff Konigspergk das Hans Rampe von in begerett ein gezeuchnus unnd vorsigelten brieff, wie irer stadt wilckör zu der zeitt, do ime die Altstetter sein bier genohmen, gelautet haben. Da sie es aber nicht thun wurden, wolle er sie dazu bring(en) mitt rechtt. Nu haben sie vornohmen, das der hohm(eister) in in sein landt geleitet habe. Woruf sie im wider geschriben, weil er ein geleit habe, solle er ins landt komen. Welches briefes copia sie dem hohm(eister) hirin senden vorschloßen, bitten, da im solch antwort wirt gefallen, wolle er iren vorsigelten brief, den Hans Huxer bey sich hatt, laßen ausgehen. Wo ob im aber nicht wurde gefallen, wolle er den vorsegelten brieff im landt behalten unnd d(en) Herman Rampe bey im ferner wurde anhalten, sie enttschuldigen; Altsign. N[ummero] 83.


Demutige bevelunge unser willigen, trawen bereiten dienste czu ew(e)rn grosmechtigen herlichen gnaden stetes var entpfangen! {Inscriptio} Erwirdiger und grosmechtiger lieber herre! {Publicatio} Ewer gnade gutlich geruche zu wissen, {Narratio}wie das Herman Rampe(1) uns nulich gescreben hat und van uns ist begerende eyn geczuegnisse und unsern vorsegelten brieff, wie unser stadt wilkoer czu der czeit gelawt hat, do em die Aldensteter(2), unser nackebur, seyn bier hatten genomen, berurende dabeij in seynem brieff(e), were es sache, das wir das nicht en teten, so muste her uns dorczu brengen mit rechte, das wir persoenlich komen muste vor gerichte und mit unsern eyden behalden, worumme her uns wurde anlangen. Also gnediger lieber herre haben wir wol vornomen, wie das ewer gnade denselbigen Herman Rampen ins land habe geleitet. Und haben doruff em eyn kortcz antwort und brieff gescreben. Welches brieffes eyne copia ewern gnaden wir hirinnen vorslossen senden, {Dispositio}bittende ewer grosmechtige herlikeit, ab semlich antwort ewer gnade w(er)t gefallen und rathsam seijn, das denne unser vorsegelter brieff, den Hans Huxer(3)  von uns(er)nt wegen beij sich hat, mit deme bothen wellet laesze usgheen. Were es aber, das sulch antwort, henusz czu screiben, ewer gnade nicht w(er)t gefallen, das man denne semlichen unsern brieff im lande behilde und lisse und ab es ouch geschege, das uns der egenante Herman Rampe forder in dissen sachen wurde bekummern und ins land nicht welde komen, so bitten wir ewer herlichkeit alse unsern gnedigen lieben herren, uns in dissen sachen gleich ander(e)n steten czu vorantworten und czu beschirmen ewer grosmechtige gnade, die got almechtig in steter gesunder wolfarth enthalden, geruche. {Corroboratio} Gescreben under unser stadt secret(o) {Datierung} am tag(e) Mauri abbatis im etc. LII t(en) jar(e).

                                                                                                                                                    Ewer(e)n grosmechtigen gnaden willig(e)
                                                                                                                                                    bereite diener rathmanne Konig(e)sberg-Kneiphoff (4)

{Außenadresse} Deme grosmechtigen und hochwirdigen unserm besund(e)rn gunstigen und gnedigen lieben herren homeister mit ganczer erwirdikeith.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Herman Rampe.

(2)    Bewohner der Altstadt Königsberg.

(3)    Johann Huxer, Ratmann von Königsberg-Altstadt (1450).

(4)    Königsberg-Kneiphof.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh261.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 261 (1452 Januar 15. Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 22.02.2005) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Dienstag, 22. Februar 2005 — Letzte Änderung: 22. Februar 2005 von Dieter Heckmann

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