PrUB1500.02.15

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg


1500 II 15. [Königsberg].
{Regest}
[Hochmeister Friedrich von Sachsen] an den Meister in Livland: hat, da die Besetzung des Bistums Kurland für den Deutschen Orden von grosser Wichtigkeit sei, dem Kapitel geschrieben, mit der Wahl eines neuen Bischof noch eine Weile zu verziehen, den obersten Prokurator in Rom aber, den er für die zum Bischof geeignete Person hält, hat er angewiesen, gute Obacht zu haben, damit kein Unbefugter in Rom sich in das Bistum dränge, und namentlich nicht [Albert Bischof] von Danzig, der zum verstorbenen Bischof geheime Beziehungen unterhalten habe.

{Überlieferung}
B = Registrant Y / OF 21, S. 276.

{Drucklegungen}
aus B Liv-, Est- und Kurländisches UB II.1, 932, S. 711.

{Regest}
Napiersky, Index, 2408.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Registerüberlieferung, überschrieben: Meister zw Leifflandt.


Ist geschrieben dem obirsten gebiettiger zw Leifflandt.
Uns ist eylende furkomen, wie der bischof zw Cawerlandt in Got vorsturben und todes halben abgangen sey, dem Got der almechtig gnedig und barmhertzig zw sein geruche, auch wie itzt etliche derhalb uf den weg gen Rome sein sollen, villeicht der meynung, bestymbth bischthumb daselbts zw erlangen. Dieweil dann uns und unsrem orden an gedachtem bischthum nicht wenig gelegen, und aws unbedachter wale, ader wo solclis am bebstlichen hoffe von einem, der unsrem orden enkegen wer, erwurben wurde, merglich nachteill des orths erwachssen mocht, wir auch gewarnet werden, wie einer von Dangtzig, der obgedachtem unsrem freunde in Got vorstorben bischove heimlich gewest, dasselb hynder uns zw erlangen vleissig trachten und bearbeyten soll, haben wir den wirdigen unsren lieben andechtigen probst, techant und capittel gedachter kirchen geschrieben und begert, mit der wale eins zwkumftigen bischoves ein tzeit lang, bis auf unsere fernere Schrift, zu vortziehen, damit wir mitlertzeit auch awflf einen der gemelter kirchen und unsrem orden nützlich, und uf den wir glowben setzen mochten, trachten mugen. Auch derhalb unsern gemeinen procurator schrift zwschickt, mit bevelch, ein vleissig awfsehen zw haben, damit solchs hinder uns von nymandts anders im bebstlichen hof erlangt werde. Wir haben auch bedacht, das bemelter unser procurator unserm orden des orths nicht unbeqweme sein solt, nachdem er uns als vleissig und der unsers Ordens bestes alletzeit gerne sehe berumbt wird. Solchs haben wir euch, ewers orths vleis haben mögt, das hirin unsrem orden nichts zw nach teill gehandelt, ader einer der unsrem orden zw wider sein mochte, nicht eingesatzet werde, als wir ungetzweiflfelt sein, thun werdet, kompt uns von euch zw bsondrem gefallen, mit gunstigem willen zw beschulden.


Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 28.7.2025) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 28.7.2025) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 28.7.2025)


Datum der Erstanlage: Montag, den 28. Juli 2025 – Letzte Änderung: 28.Juli 2025 von Jürgen Sarnowsky

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