PrUB1478.11.30

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2000-2017)


1478 November 30. Stuhm.

{Regest}
Nikolaus von Baysen an den Danziger Rat: berichtet von seiner Mission zum polnischen König, die er im Auftrag der Elbinger Tagfahrt unternommen hat. Der König sei bereit, mit den Vertretern des Ermlandes und des Ordens verhandeln zu lassen und habe dafür Vollmachten und Instruktionen erteilt.

{Überlieferung}
A = Gdansk, Archiwum Panstwowe, LI, 29.

{Drucklegungen}
-.

{Regest}
Thunert, Acten der Ständetage, 254, S. 461-62 (mit ausführlichem Auszug).

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A ist Original.


[...].

[Als Punkte für die Unterhändler werden genannt:] Im allirirsten und vor allen sachen, das Tungen rewme und die anloghe, die seyne konigliche gnode geton hot, die bischtumer richten sullen, und forth seyne gnode durch mich leth den herren von landen und steten czusagen, keynen bischoff ins bischtum czusetzen ane rath und mitwissen der lande und stete disser lande der Prewssen wil setczen. Ouch wil die konigl. maiestat das capitel, lande und steten des bischtums lossen bey iren statuten, privilegien und gerechtikeyten und en die bessern und nymmer gebrechen. Ouch alse sie begerten, was do geschenn were, nicht sulde gedocht werden, solchs seyne konigliche gnode ouch thun wil, so sie sich kegen seynen kon. gnaden demutigen und noch billikeit irczegen werden.

[Der König habe Land und Städten und dem Bischof von Wloczlawek Vollmacht zu Verhandlungen mit den Ermländern und dem Orden zu verhandeln, was Baysen unmittelbar dem Bischof mitgeteilt habe,] und dach die andern sachen obenberurt von dem bischtum em nicht vorczalt habe, wenn worumb ich von seyner veterlickeit nicht byn genant gewest. Die denn ouch begert solliche tagefarth ane sewmen czugescheende und brieffe hot gegeben an her Byely Jhan, das her den bischtumern geleyt geben sal und des ordens manschafft durch seyne lewte sal lossen beleyten, das sie sichen hynuffhyn ken Thorun czien mogen, do denn seyne veterlickeit solliche tagfahrt begert hot czuhalten uff dissen neestkommenden sontag.

[Sein Vater habe daraufhin zur Tagfahrt eingeladen.] Die konigl. maiestat ist ganz czu frede geneget und sich guttig und gnedig im geben des anthwortes hot irczeigeth, und dach ich die sachen mit swerer muhe und cleyner hulffe mir von euch dortczu gethon habe kunt also weyth brenghen vor andern lewten, die mir die twier und die lenge dorinn widderig waren und sunderlich die geystlichen [...] und so ich werde mit icht irfaren, das solliche tagefart wirt mogen eynen vortgang haben, ich mich von stundtan widder hynuffhyn ken Thorun wil fughen, den herrn van landen und steten itzund aldo vorsamilt und dohyn noch komen sullen, konigl. maiestat macht und bevel mir yn den sachen gethan eynczubrengen. [...]

[Danzig solle dazu wegen des königlichen Unwillens in Elbing wie die anderen Städte insgesamt vier Sendeboten senden], umb meris ratis willen [...].

Stuhm, St. Andreae 1478.




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Datum der Erstanlage: 3. September 2017 — Letzte Änderung: 3. September 2017 von Jürgen Sarnowsky
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