PrUB1478.11.23

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2000-2017)


1478 November 23. Stuhm.

{Regest}
Stibor von Baysen an den Danziger Rat: berichtet, dass die heranziehenden Ordenssöldner angeblich durch den Markgrafen von Brandenburg zerstreut worden seien, und auch der Herzog von Pommern habe erklärt, er werde sich mit 600 Mann jedem Gegner entgegenstellen. Er habe seinen Sohn über das Anerbieten der ermländischen Stände vor Jan Bieli durch einen Boten informiert und ihn aufgefordert, zum König zurückzukehren, falls er schon auf der Rückreise sei. Die Ablehnung Bielis habe er nicht verstanden, ihm gehe es darum, mit den Bistümern und dem Orden zum Frieden zu kommen. Wenn die Truppen, wie er aus der Antwort des Bischofs von Kujawien entnehme, über Winter im Land bleiben, wird es zum offenen Krieg mit dem Orden kommen. Die vor Braunsberg lagen, haben angefangen, zu brennen und zu plündern. Tüngen will verzichten, der König habe, was er wollte. Hoffentlich erreiche der Bischof [von Kujawien] Frieden.

{Überlieferung}
A = Gdansk, Archiwum Panstwowe, XLIX, 254.

{Drucklegungen}
-.

{Regest}
Thunert, Acten der Ständetage, 252, S. 459-62 (mit ausführlichem Auszug).

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A ist Original.


[...].

[Bayzens Sohn Nikolaus] sol der bischtumer dirbietunge der konigl. maiestat anbrengen, die her Byely Jhan allis ouszslieth und nicht will von en uffnemen, das unns denn gar sweer ist zcuvor[ne]men, von weme wir das haben, wenn wir wol möchten beyde mit den bischtümern und ouch mit dem orden czufride komen. Sunder alse ousz des herrn bischoffis vonr Coya anthwort den czween herren czu em gesant gegeben vornemen konnen, das die dinstlewte alhye im lande den wynter obir bleiben sullen, uns besorgen die sachen sich gar wunderlich dirlowffen werden und mit dem orden, so es anders nicht undirnommen wirt, zcu offenbarem kriege komme, wenn en gar merglicher schade und zcugrieffe geschen sey, und noch tagteglichen geschenn, und das sie vom Brunsberge uffgebrochen seyn, sie dortczu die noth und kommer futterunge halben gedrangt hot, die sie doumblang vorbrant und czunichte gemacht haben, und dorte so sie ictzund legen, ouch desgleichen thun wellen, und zcum leczsten angreyffen werden, wo sie ichtis vinden.

Werlichen, lieben herren, es ist vil gethan, das das [arm lant]a)also iomerglichen sal vorheret und vorterbet werden ane irkeyne schold. Her Tungen, der wil weychen, das denn unsers allirgnedigsten herrn konigs beger yh und yh gewest ist, und her mag nu nicht geleytet werden, das her wegczöge; die bischtumer wellen widder bey unsern [...] konig und seyner gnaden lande und stete treten und seyner gnade allen willen thun, das mag en nicht widderfaren, und darobir sal das [arm lant]a) also unbarmhercziglich vorterbet werden. Unns bedunckt, das sie sich in den sachen genug dirboten haben, sunder der bischoff will seynen willen haben, Gott gebe, das hers dadurch gut mache.

Stuhm St. Clementis 78.

[Nachschrift: ...] Welde der almechtige Gott noch seyne gnade geben, das die sachen und der unvorwintliche vorterb disses armen landes mochten widderwant und undirnomen werden uff derselbigen zcukunftigen tagefarth. Wenn wie deme ouch do also nicht geschiet, wissen wir nicht meh guttis dorusz zcu hoffen. [...] Wir sweigen denn, was forbas wirt nochfolghen, so sie den winter obir im lande bleiben sullen.


a) In der Edition als armut.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 3.9.2017) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: 3. September 2017 — Letzte Änderung: 3. September 2017 von
Jürgen Sarnowsky
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