PrUB1452.06.17

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2000-2009)


1452 Juni 17. Mewe.

{Regest}
Ritter, Knechte und gro–e Städte des Landes Preußen an den Konvent des Ordens zu Königsberg: erinnern an das den Konventen zu Königsberg, Balga und Brandenburg zur Zeit des Hochmeisters Paul von Rusdorf von ihnen und ihnen wieder von diesen gegebene Versprechen der Unterstützung in ihren Nöten; berichten über die Verhandlungen mit dem Hochmeister zu Mewe und bitten um Verwendung bei diesem, damit der Streit zu gutem Ende kommen möge.

{Überlieferung}
A, B = Berlin, GStA, XX.Hauptabteilung, OBA 11266 [olim Schieblade LXXVII/a 46 und 135].

{Drucklegungen}
Toeppen, Ständeakten III, Nr. 181.

{Regest}
JH I 11266.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A ist Original auf Papier mit Resten von drei briefschlie–enden Papiersiegeln (Herr Hans von Czegenberger, Bannerführer des Kulmer Landes (Spuren des Siegels); Herrn Jon von der Jane (Siegel leicht beschädigt); Stadt Mewe (Spuren des Siegels). Auf der Rückseite: Den ersamen hern hwskompthur andern ampts und covents eldisten hern und brudirn des covents czu Konigsberg unsern besundern gonstigen lieben hern. - B ist zeitgenössische Abschrift, Papier, ohne Siegel.


Unsern gar frundlichen grus mit behegelichen dinsten stets czuvor.

Ersamen, liben hern! Euwer liebe ist wol indechtig, wie eczlicher unwille und czweitracht czwusschen hern Pawl von Rusdorff zeliger gedechtnisz und euch ersamen hern yn den coventen und eczlichen seinen gebitigern, do ir denne ewrer gebrechen uns schriftlich gesant habt, uns anruffende ritter und knechte und stete, do durch ir begerend woret, das wir euch weren behulflich, retlich und beistendig in euwern sachen, do durch ir mocht czu ruh komen mita unserm herren, nemlich Konigsberg, Balge und Brandburg, und ir ouch begerend wort von uns, euch in unser beschirmunge czu nemen, dem denne dy unsern umb euwer fleissiger bete willen gerne also geton haben, das euch allen wol indechtig ist, das wir sulche truwe und fleisz bey euch toten noch unserm hogsten vormogen und ir euch dirboten habt in euwer dreyer covente versigilten briefen, dy wir in unser guttenb vorwarung haben, dovon wir euch abeschrieft hirynn vorslossen senden, dy ir lesend wol werdet vernemen, dorynne ir euch dirboten habt, mit leibe und gutte uns beystendig czu sein, das wir euwer liben gantz czugetruwen, so habt ir wol vornomen, lieben herenc, wie wir sein gekomen in unwillen ken unserm hern ho(meiste)r und seinen gebitgern von unser eynunge wegen, dy doch off jene czeit euch allen czufrede und rue brochte. Doruff ir euwer gebitiger schicket czum Elbinge uff das rothhws und lyst danck sagend land und steten der trowe und beystant, dy sy bey euch geton hatten, der ir nymmer vergessen weldet und kindes kind der truwe genyssen sulde, dy weile der orden stunde.

Hirumb, liben heren, habt ir ouch wole vornomen, wie wir beclaget sein von unser eynunge wegen ken dem allerheilgsten vater dem bobiste, ken dem kei–er, korfursten und andern herren und wir noch gewarnet werden von tag czu tag, dasf men sich noch kegen uns bearbeit kegen denselben hern in forder beswerung czubrengen denne vore. Hirumb, lieben hern, so sey wir von landen und steten an unsern gnedigen hern gesant mit macht ken der Mewe sein gnode anczuruffen und czu bitten, das uns seine gnode vorandwerte und freyete von sulcher beswerunge und lisse uns frey, alze wir bey seinen vorfareng gewest sein und als uns seine gnode gefunden hette, das her uns nicht hat wold czusagen, doruff wir em haben geandwert. Sint der czeit, das uns unsers hern gnode noch nicht hat wold ein endlich andwert geben, sunder her hat uns czugesaget, wenne her seinen czog off Pomerellen geton hette und widder heim queme, so welde her hdie sache anh seine gebitiger und covente brengen und welde uns denne losen willen.

Hirumme, liben heren, so ruffen euch an land und stete und dirmanen und bitten euch, das ir euch also wellet ken unsern gnedigen hern beweisen, das dy sache mochte czu einem gutten ende komen, das wir euwer liben genczlich czugetruwen. Worde das nicht gescheen, so muesten wir euwer und andir schrifte und allis, das uns dortzu gebrocht hat, vorbrengen und unser ere vorandwerten an allen herren und enden, so wir beclaget sein und von noten sein wirt.

Geben czur Mewe am Sonnabend noch Viti und Modesti im etc. 52. iore undir herrn Hans vom Czegenberge bannerfurer Colmisschenlandes, herrn John van der Jane ritteren und der stat Mewe, der wir czu deser czeit alsampt gebrwchen.

Ritter, knechte und die grose stete dys lands czu Prwssen itczund offer tagefarth czur Mewe vorsammelt.


a) Folgt gestrichen euw A.
b) Folgt gestrichen wo A.
c) Folgt wy A.
d) Folgt gestrichen lad A.
e) Folgt beclag A.
f) Folgt gestrichen d A.
g) Folgt gestrichen wren A.
h) Am Rande mit Verweiszeichen eingetragen A.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (23.5. 2002, Jenks; 8.11.2009, Sarnowsky) – Datum überprüft (23.5. 2002, Jenks) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (23.5. 2002, Jenks) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: Sonntag, den 8. November 2009 — Letzte Änderung: 8. November 2009 von Jürgen Sarnowsky
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