PrUB1451.07.23

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2000-2009)


1451 Juli 23. Marienwerder.

{Regest}
Adel und Ratssendeboten der Städte Preußens auf der Tagfahrt zu Marienwerder an den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg bzw. an den Erzbischof von Köln und den Markgrafen Johann von Brandenburg: Rechtfertigung gegen deren Vorwürfe.Adel und Ratssendeboten der Städte Preußens auf der Tagfahrt zu Marienwerder an den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg bzw. an den Erzbischof von Köln und den Markgrafen Johann von Brandenburg: Rechtfertigung gegen deren Vorwürfe.

{Überlieferung}
B, C = Berlin, GStA, XX.Hauptabteilung, OBA 10839 [olim Schieblade Varia 139. LX/a 106].

{Drucklegungen}
aus B, C Toeppen, Ständeakten III, Nr. 129.

{Regest}
JH I 10839

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B und C sind zwei Abschriften. Papier. ohne Siegel. Auf der Rückseite von B: Deme irluchten forsten unde groszemechtigen heren heren T. erwerdigesten in Got vater und heren ertzebisschoff zcu Collen, Westvalen unde zcu Angeren herczogen unnseren besonderen gnedigen, gonstigen, lieben heren mit aller erwerdikeyt etc. dd.: – Deme irluchten fursten und groszmechtigen heren heren Frederich von gots gnaden marggrave zcu Brandenborgk des heyligen Romischen reyches ertczkamrer und Burgrave zcu Nuremberge unserem gnedigen, besonderen, lieben heren etc. – Deme irluchten forsten und groszmechtigen heren heren Johan marggrave zcu Brandenburg unde burgrave zcu Nuremberg unserem besunderen, gnedigena, gunstigen, lieben heren mit allir irwirdikeyt. – Auf der Rückseite von C: Antwert der stete uff der korfursten brieffe aber Danczk hat alleyne dem Ro(mischen) ko(nig) eyn antwert geschreben und nicht die andere stete.


Beheliche erbietunge unnserer gutwilligen dienste mit begeren unde vormogen alles gutt zcu euweren irlichtigen, groszmechtigen gnaden alleczeyt voremphangen. Irluchter furste und groszmechtiger, besunderer, gnediger, lieber herre!

Als euwer gnade an unnser frunde den radt von Dantczik hot geschreben berurende, das der erwerdige in gote vater unde herre herre bisschoff Silve(stre)n unnsers allerhelgesten vaters babistes legate als van unnserer einunge wegen des bundes her insz lande zcu Pruwszen gesandt, der denne erbare wege uns vorgegeben hot, als der inquisicien des rechten und der grontlichkeyt, das wir allsampth sulden vorachtet haben, als euwrer gnade ist underrichtet etc., das wir doch nicht gethan haben, sunder wir haben angegangen den wegk der frontlickeyt nach rathe des erwerdigen herren legaten an unseren gnedigen herren hoemester unde seynen wirdigen herren prelaten unde gebietigeren angebrocht in sulchem lauwthe:

Erwerdiger, gnediger, lieber herre! Lande unde stete irbieten sich ken euwir gnade, sy wellen sich allecziet lassen irfinden also getruwe leuthe und getruwe undersassen. Unde wurde irkeyn schelungen seyn von euwir gnade kegen uns addir von uns ken euwir gnade addir euweren wirdigen orden, wyr getruwen und hoffen, das wurde an euweren gnaden nicht schelen unde ouch an uns widder umbe nymmer schelen sal. Wyr wellen uns dar umbe gutlich vortragen, das eyme itczlichen recht gescheen, wen das notdorfft wirt dirkant. Wir wellen allecziet euweren gnaden, euweren erwerdigen orden thun, als das wir van eren und rechtes wegen pfflichtich seyn zcu thun. Der gleyich die manschafft unde undersassen der heren prelaten sich ouch irbiethen.

Welche disser irbeithonge unser gnediger herre homeister vor eyn gutlich antwerdt hot uffgenomen in sulchen nochvolgenden worten

Liebe getruwen! Euwir antwerdt vor gegeben dewchte uns gar eyn uffrichtlich antwertd seyn, dye voyr mit gantczer dangksamkeyt mit unnseren heren prelaten unde gebitigeren unde unserem gantczen orden uffnemen, in deme ir ouch beruret, das ir uns unde unnseren heren prelaten unde unserem orden alleczyet wellet thun, das ir van eren unde rechtes wegen pflichtig siet zcu thunde, so habe wir anders nye von euch begeret unde euch eyn sulchs gherne weydder thun wellen.

Groszemechtiger, gnediger, lieber herre! Hir usz magk euwer gnade wol erkennen, ab die sachen recht an euwrer gnade gebrocht syen. Wer das hat gethan, der hat uns dar anne gethan ungutlich, wenn wyr nymer anders wellen irfunden seyn, denne als getruwe lewthe eren heren seyn sullen. Vort als euwrer gnade am latczsten beruret in euweren brieffe von der grontlichen tagen etc., dye wyr nye abegeslagen haben unde ouch nicht abeslan willen, als verre als is notdorfft wyrd syen, als wir nicht en hoffen. Wirde unsers homesters gnade eynigerley schelunge kegen uns haben, wir hoffen uns mit seynen gnaden gutlich wol zcuvortragen als seyne getruwe manne willich erem herren thun sollen. Irluchter forste unde gnediger, lieber herre! Wir dangken euweren gnaden vor euwerer sulche gute menunge getruwes rathes, als ir uns denne in euweren brieffe geschreben habet, das wir euch alleczied gerne mit dinstlichen irbiethungen wellen vorschulden, wo wyr mogen, kegen euwir groszmechtige herliche gnode, dye der almechtige Godb wolfarende geruche zcu enthalden zcu langen czeithen. Gegeben zcu Marienwerden in crastino Marie Magdalene under der stat Danczckes secret, das wir uff disse cziet samentlich hir anne gebruchene sind, anno Domini etc. quinquagesimo primo.

Ritter, knechte und ratessendeboten der gemeynen stede des landes zcu Pruwszen uff disse zciet zcu Marienwerde zcu tage vorsamelt etc.

cDesser dryerd obengeschreben heren copien eyne gleych so dye ander inneholdet nicht korczer noch lenger adir meher.c


a) Folgt gestrichen heren B.
b) Folgt gestrichen unser.
c) Darunter gestrichen beyder.
c) Vermerk von anderer Hand.
d) Darunter gestrichen beyder.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (24.5. 2002, Jenks; 7.11.2009, Sarnowsky) – Datum überprüft (24.5. 2002, Jenks) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (24.5. 2002, Jenks) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: Sonnabend, den 7. November 2009 — Letzte Änderung: 8. November 2009 von Jürgen Sarnowsky
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