PrUB1440.08.14

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg


1440 VIII 14. Lübeck.
{Regest}
Lübeck an Danzig: bittet, dem Lübecker Bürgerssohn Franz Elver, der unter der Anschuldigung des Diebstahls von Danziger Bürgern gefangen gehalten werde, gegen Stellung von Bürgen Gelegenheit zu geben, seine Unschuld zu beweisen.

{Überlieferung}
A = APGd. 300, D 28 Nr. 109.

{Drucklegungen}
aus A Hansisches UB, 7,1, Nr. 605, S. 301-02.

{Regest}
Vgl. Hirsch, Danzigs Handels- u. Gewerbsgesch., S. 88 Anm. 41, zu VIII 15.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Original Pergament mit Resten des Siegels.


Unsen vruntliken grut unde wes wii gudes vermogen tovorn.
Ersamen heren, guden vrunde. Uns is in warheit vorgebracht worden, wo dat mit juu to Dantziike schippher Hinrik Westval unde sine reders Franciscum Elvere, unses borgers sone, angesproken hebben umme schaden, den se hebben van eme schepe, dat de Spannierde nemen Hinrike Westvale up der Trade, dat Peter Brand wedder nam van den Spannierden mit menliiker hand, dar do Franciscus Elver Peter Brandes stureman aff was unde halp dosulves dat schyp unde gud weddernemen van den vyenden, unde hebben Hinrike Westvale schip unde gud weddergeven.
Hirenboven, leven heren, is Hinrik Westval gekomen mit sinen redern, welken juwen borgeren, de hebben Francisco togesproken umme harnesch, dat Westval misset ut sime schepe, dat se rekenen uppe 35 punt grote, darinne siik Franciscus solle hebben versnellet mit worden vor juweme erliiken rade, dat he siik bereep, bewisinge to bringende van Lubeke.
Doch hiirenbynnen so hebbe Franciscus bewisinge verworven under juwer stad unde juwes rades secrete inneholdende, so gii vernemen mogen in der utscryffte hirane verwaret(a), darute wy vernemen, dat Franciscus erbenant van sulkeme haernssche nichtes en hebbe entfangen noch darvan in sine nut efft vromen gewant effte gekeret edder cleyne noch grot, pennyng noch penningwert nichtes hebbe genoeten, alse dat ok mer lude an demsulven juweme breve hebben betuget unde wargemaket.
Darenboven, leven vrunde, so solle Franciscus schipher Westvale unde sinen reders geantwerdet sin worden, de ene in eren sloten zwarliiken holden, unde he nyner borgen moge geneten wedder intokomende anders, men eilt Franciscus storve effte gevangen worde, so solden de borgen wedder in de stede gan.
So duncket uns, leven heren unde vrunde, dat dem erscreven Francisco an sime rechten ungutliiken darane beschee etc. Hirumme so begere wii van juwen ersamheiden deger vruntliiken unde bydden, dat gii umme unsen willen mit juwen borgeren willent bestellen unde se gutliiken darane wiisen, dat se Francisco erbenant up genante tiit redeliken to borge don, [dat] he sine bewysinge to vullen bringe unde bynnen der tiid wedder intokomende, uppe dat de genante Franciscus, unses borgers sone, an sime rechte nicht versuemet en werde.
Gii, leven herren, uns willen hiirane to bewisende, versculde wii umme juwe leven gerne, wor wii mogen, unde begeren des juwes bescreven antwerdes by desseme boden. Siit Gode bevolen.
Screven under unseme secrete in unser leven vrouwen avende assumpcionis anno etc. 40o.
Consules Lubicenses.b


Inhaltliche Anmerkungen:
(a) Liegt nicht bei.
(b) Das Schreiben wurde von den Ereignissen überholt, vgl. [PrUB1440.08.17].


Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 23.5.2022) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 23.5.2022) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 23.5.2022)


Datum der Erstanlage: Montag, 23. Mai 2022 – Letzte Änderung: 23. Mai 2022 von Jürgen Sarnowsky

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