PrUB1413.09.17.b

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 September 17. Marienburg.

{Regest}
[Heinrich Holt] Komtur zu Thorn an Jakob von Koniecpole, Syvod, Matthis von Labeschau und Sbigneus, den Marschall des Königreichs Polen: bestätigt den Empfang ihres Briefes und erinnert an das Treffen zu Inowroczlaw, an dem er neben anderen Ordensvertretern auf Befehl des Hochmeisters teilgenommen hat. Haben dort für Verhandlungen zu Pfingsten oder Michaelis an geeigneter Stelle geworben, um die gegenseitigen Vorwürfe auszuräumen. Der König habe sich für Michaelis entschieden, allerdings viele Punkte, an denen die Vorwürfe hingen, ausgeschlossen. Dennoch habe der Hochmeister dem Vorschlag zugestimmt. So sollten beide Seiten zusagen, bis zu dieser Zeit nichts gegen die andere zu unternehmen und dies in Urkunden zu bekräftigen. Der Hochmeister habe seine Gesandtschaft zum vereinbarten Treffpunkt gesandt, doch sei dort nur Johann Pelle mit einem gewöhnlichen Brief gewesen, der wiederum die meisten Vorwürfe ausschloss, aber keiner der Räte des Königs, um eine Urkunde über den gegenseitigen Schutz auszustellen. Die Tagfahrt sei also aufgrund von Fehlern der polnischen Seite, nicht wegen des Hochmeisters gescheitert.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA, XX. Hauptabteilung, OF 6, 344 [olim fol. 161v].

{Drucklegungen}
--

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.09.17.b

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung, gleichzeitige Abschrift auf Papier.


Also hat der kompthur von Thorun geschr[eben] mit unsers homeisters rathe und der andern gebietiger ken Polan Jacobo de Conneczpole, Syvod, Mattis de Labeschaw, Sbigneus regni Polonie marschalco.

Unsern fruntlichen grus czuvor. Edlen besundern lieben hern.

Euwern briff uns gesand han wir wol vornomen, und ist uns wol wissentlichen, das wir mit etlichen andern von geheis unsers homeisters und sines rathes czu Junge Lesselaw woren, do wir an euwern hern worbin, das her einen tag mit unserm homeister umbe alle schelunge, die ober den fredebriff czu Thorun gemacht czwisschen beiden her[re]n und iren landen, weren entstanden, an eyner bequemen stad uff Pfingisten oder Sinte Michaelis tag welden halden, und do kos euwer here uff Sinte Michaelis tag und slos etliche artikel aus, do die meiste schelunge an hing. Das wir weder an unsern homeister brochten, der im dornoch weder umbe schreib, welde her umbe schelunge, als vorberurt ist, uff Michaelis eynen tag suchen, des welde unser homeister gevolgig seyn.

Also das das mit briffen vor wars werde, das eyn parta) wedir das ander dor czwisschen nichtis enerbeit oder tet, und das das mit briffen von beiden herren bevestet werde, als des eyn notdurfft wer. Als ouch der here koning schreib unserm homeister czuthunde und eynen tag sulches briffes czu entphaende im saczte, uff welichen tag unser homeister seyn erbar treffliche botschafft mit foller macht sulche briffe czu entfoende und wedir umbe czu geben sand. Do de dar quamen, do funden sie nymandes von des hern konigis wegen wen her Johan Pelle myt eynem gebrochlichem brieffe, do die meiste schelunge aus und nicht in beslossen was, und ouch nymandes von des hern konigis wegen was, die macht hetten mit unsers homeisters rethen, eynen briff, do beide herren und ir land in vorwart vuren czumachen. Dorumme der selbe tag von euwer gebrechlichkeit halben und nicht von unsers homeisters wegen uff den selbin tag abegink.

Ge[geben] czu Marienburg am nehesten Sontage noch Exaltationis Crucis.


a) Folgt Streichung das ander.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Laurin Schwemer, 15.9.2016) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 7.11.2016) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 7.11.2016) – äußere Merkmale beschrieben (Laurin Schwemer, 15.9.2016)

Datum der Erstanlage: Montag, den 7. November 2016 — Letzte Änderung: 7. November 2016 von Jürgen Sarnowsky
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