PrUB1413.08.16

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 August 16. Marienburg.

{Regest}
Hochmeister [Heinrich von Plauen] an Hannus Birkenhaupt [Janusz Brzozoglowy, Woiwode von Bromberg]: bestätigt den Empfang seines Briefes an die Bürger von Thorn und antwortet zum Vorwurf, dass diese den Seinen unberechtigt Bier weg genommen hätten, das es von alters her verboten sei, fremdes Bier von Bromberg nach Thorn zu bringen. Die von ihm angesprochene Fähre sei ebenfalls wegen verschiedener Schäde nie gestattet worden, sondern nur die alten gewöhnlichen Fähren. Dagegen verstoße das Verbot der freien Fahrt auf der Weichsel gegen die Bestimmungen des Ersten Thorner Friedens. Würden seine Untertanen dagegen geschädigt, müsste er über ihren Schutz und die Wiedergewinnung verlorenen Besitzes nachdenken.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA, XX. Hauptabteilung, OF 6, 324 [olim fol. 152r].

{Drucklegungen}
--

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.08.16.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung, gleichzeitige Abschrift auf Papier.


Also hat man gescr[eben] hern Hannus Birkenhaupt.

Her Hans euwern briff, den ir gesant habt unsern liben getruwen burgerna) unser stad Thorun, habe wir wol vornomen, in dem ir irsten beruret, das dy unsern sullen haben genomen euwern luthen bier etc. Ihr wist is wol und stet uns ouch wohl zu gedenken dy wyle wir die ampt czur Swetz und Nessow trugen, das mans von alders also hat gehalden, das man keyne fremde bire und nemlich vom Bromburg ken Thorun sulde furen, das ouch sint der czit ofte und viel offenberlich ist vorboten. Als euch ouch sunderlichin do von wart gescr[eben], ist nu den euwern boben sulch vorbot ir bir genomen, das dunket uns nicht sin unmogelich gethan, und das wir uns umb ein sulchs bedasset, dor an thut ir uns ungutlich.

Und als ir scr[ibit] von der fere, dy den euwern wirt geweret etc., wisset das man die fere, von der ir scribet, nie wolde gestaten czu haben, und hat sy alle cziet geweret., umb manchirhande schade, der den unsern wart doselbstb) czu gezogen. Dorumbc) wir ouch noch hutes tages keyner fere do gestaten wollen sunder die alden gewohnlichin ferend), der were wir nymande.

Vortmer als ir den unsren vorbitet dy frye stroße uf der Wysel und dy der neder leget, dy doch von ewigen cziten ist fry gewesen etc., ir wisset wol, das in der verscribunge des ewigen fredes ist eygintlichen usgedruckt, das alle strossen sullen fry und offen sin, dor an wir uns ouch halden, und wellen dy vorschribunge alle czit gerne halden, als verre man uns do by wil lassen. Wurde ymand boben sulche vorscribunge dy unsern uf der fryen stroßen beschedigen, so muste wir dor uf gedenken, wy wir dy unsern beschirmeten und des schaden dirholeten.

Gegeben uf unserm huwse Marienburg an der nestin Mitwoche nach Assumptionis Marie anno etc. XIIIo.


a) Eingefügt vom linken Textrand.
b) Eingefügt vom linken Textrand.
c) Davor Streichung.
d) Folgt Streichung und stroßen.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Daniel Gobis, 1.11.2016) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 4.11.2016) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 4.11.2016) – äußere Merkmale beschrieben (Daniel Gobis, 1.11.2016)

Datum der Erstanlage: Dienstag, den 4. November 2016 — Letzte Änderung: 4. November 2016 von Jürgen Sarnowsky
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