PrUB1413.07.30.b

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 Juli 30. Althaus-Kulm.

{Regest}
Hochmeister [Heinrich von Plauen] an Graf Günther von Schwarzburg Herr zu Ranis: bestätigt den Empfang seines Schreibens und die von Hannos Roder übermittelten Nachrichten, so seine Bereitschaft, wenn notwendig, zu ihm ins Land zu kommen. Hat von seinem Vetter erfahren, dass Markgraf Wilhelm von Meißen allen seinen Untertanen verboten hat, den Orden zu unterstützen, auch wenn der Grund dafür unklar ist. Sieht sich zum Krieg gezwungen, bittet ihn daher, sobald wie möglich, mit 20 Pferden und 10 (?) Glefenien ins Land zu kommen. Diese sollen wie gewöhnlich ausgestattet sein und erhalten Kost, Futter und den üblichen Schadensersatz. Hofft auf göttliche Unterstützung in der schweren Lage des Landes.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA, XX. Hauptabteilung, OF 6, 311 [olim fol. 146r].

{Drucklegungen}
--

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.07.30.b

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung, gleichzeitige Abschrift auf Papier.


Graffen Juntner von Swarczpurg Hern zu Ranys.

Wolgeborner, grosmechtiger lieber herre und oheime, euwirn briff uns gesand haben wir wol vornomen, und dorczu so hat uns Hannos Roder, den ir czu uns habt gesand euwir meynunge wol undirweiset, der uns ouch undir andirn sachen furbrachte, wie das ir gernne czu uns her ins land weldet komen, wenn ir wustet, das wir euwir bedorften und uns nott tete etc.

Lieber oheime, uns hat unsir vettir, der von Plawen, geschreben, wie das marggraffe Wilhelm vorboten habe, euch, unsirn vettirn seinen undirsassen, rittern und knechten, das ir keiner uns czuhulffe sulde reiten weder den konig von Polan, und hat uns ouch des marggraffen briff mete gesand. Dergleich uns ouch unsir vettir, der junge Reusze muntlich hat undirichtet, und konnet nicht gewisse, womete unsir orden ein sulchs ken dem marggraffen hat vorscholdet. Nw sind unsir sachen also gestalt, das wir czukriege gedrungen welden, als wir andirs nicht erkennen konnen.

Hirumben bitten wir euch mit ganczem fleisse, moget irs gefugen, also das euch kein schade noch ungelimp dovon entsteen mogen, und czu uns her ins land weldet komen, dorane tett ir uns sundirlichen und gros czudancke, wurdet ir nw zu rate eyn sulchs. So bitten wir euch mit fleisse, das ir euch czu uns her ins land fordirt, so ir irsten muget, mit czwenczig pferden, und brenget dorczu mit euch czene mit glefeneien. Und das die also sein bestalt, das ikliche glefeneie sal haben 3 pferde, der wepener sal haben seinen harnnisch und seinen gewowpenten schoczen. Der schutcze sal haben sein panzcir, eysen hut, colmir und sein schiesgeczoy, als das gewonlich ist. So welle wir in geben kost und fueter und steen vor gewonlichen schaden, und wellen bey in thun, als wir andirn thun.

Vortmee, lieber ohme, wir sulden euch moglich vil gutes thun, nw irkennet ir wol, wie unsir orden grosen unvorwintlichen schaden indisen vorgangenen louffen hat empfangen. Gehilfft uns Got, dorane wir nichten czweivel, das wir unsir sache in eine bessere sase fugen. Wir wellen bey euch thun das beste noch unserm vormogen.

Geg[eben] czum Aldenhuwse am Sontage vor Ad vincula Petri anno (etc.) XIIIo.


Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Daniela Fischer, 16.9.2016) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 4.11.2016) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 4.11.2016) – äußere Merkmale beschrieben (Daniela Fischer, 16.9.2016)

Datum der Erstanlage: Dienstag, den 4. November 2016 — Letzte Änderung: 4. November 2016 von Jürgen Sarnowsky
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