PrUB1413.06.22.a

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 Juni 22. Danzig.

{Regest}
Hochmeister [Heinrich von Plauen] an die Untertanen des Herzogs von Pommern-Stolp [Bogislaw VIII.]: erinnert an die Entsendung des Untertanen des Ordens Wilhelm Winterfeld an letztere und bestätigt den Erhalt durch ihn von zwei Briefen, einem von den Vögten Pulnow, Slanwe und Belgarten, dem anderen von den Bürgermeistern und Ratsherren der Stadt Stolpe, aus denen hervorgeht, der Orden hätte Wilhelm Winterfeld beauftragt, einen Frieden zu verhandeln. Leugnet diesen Auftrag und wiederholt die Bitte, die in der Neumark vor Berlin in Friedenstagen gefangenen Untertanen des Ordens frei zu lassen und sie für die erlittenen Schäden abzufinden. Erklärt, dass der Orden nur den vom römisch[-deutschen] und ungarischen König [Sigismund] bestätigten Thorner Frieden anerkenne, und bittet die Untertanen der Herzogs ebenfalls um Einhaltung der Friedensbeschlüsse. Erklärt seine Absicht, sich bei Missachtung seiner Bitten und Nicht-Einhaltung des Friedens weitere Maßnahmen zur Befreiung und zum Schutz seiner Untertanen vorzubehalten.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA, XX. Hauptabteilung, OF 6, 279-80 [olim fol. 130].

{Drucklegungen}
--

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.06.22.a.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung, gleichzeitige Abschrift auf Papier.


Also hot man geschr[eben] den voithen, rittern und knechten, manschaften und den steten des herczogen von der Stolppe.

Allen und iclichen besundern voithen, rittern, knechten, manschaften und steten des herczogthums czur Stolppe entpiten wir brudir H[ei]nr[ich] von Plauwen homeister dutsches ordens frundlichen grus mit allir behegelichkeit. Besunderen lieben frundea), wir hatten czu uwer kegenwertikeit mit unser credencie gesand unsern man und undirsosen Wilhelm Wintervelt uch unser meynunge voreczubrengen etc. Des hot her uns gebrocht czwene briffe, eynen mit dryn angehangen ingesegel[e]n der voithe Pulnow, Slanwe und Belgarten, der andere der burgermeistere und rathmanne der stad Stolppe under andir worten inhaldende wie das wir begernde weren gewest demutlichen eyns fredes etc. So wisset das wir dem selben Wilhelm Winterfelde nicht haben mete gegeben nochb) befolhen das her eynen frede sulde machen adir ufnomen, sunder wir haben im befolhen, an uch czu werben, das ir die unseren, die ir in der Nuwen Marke vor Berlyn gefangen habt bynnen fredelichen tagen und noch gefangen haldet, frey weldet lossen und das en vor den raub, brand und ander mancherhande schade, die in yn den selben fredelichen tagen us dem herczogthum czur Stolppe sien geschen, gleich und recht vor ungleich mochte wedirfaren und wissen uns an keynen andern frede czu halden denn an den frede der czu Thorun gemacht und von dem allirdurchluchsten forsten unserme herren romisschen und ungerisschen konige etc. wart nunc) bestetiget, an deme frede uns ouch wol genuget und wissend) keynen anderen frede boben den selbigen, der czu Thorun, als vorberurt ist, wart gemacht und czu Ungeren bestetiget, anczugreiffen und senden des der oben geschr[eben] voithe briffe uche) wedir und bitten uch mit fleisse das ir lieben frunde die vorschreibunge des egedochten fredes / (280) czu Thorun gemacht eigentlichen czu herczen wellet nomen und en ouch beleiten, in deme immer das herczogthum czur Stolppe ist begriffen, und umbe bestendickeit des selben fredes die unsere, die ir in der Nuwemarke in fredetagen gefangen habt, frey lossen und vor den raub, brand und welcherley schade en us dem herczogthum sie geschen, wellet genug thuen und das in gleich vor ungleich moge wedirfaren. wand wie den unsern sulche mogelichkeit und gleich nichtf) mochte geschen und wurden sie denne umbe sulche mishegelichkeit uch wedirg) h)eyn sulches tuen und czuczihenh), dorumbe wellen wir unvordocht bleiben und muesten ouch selber vorder doruff gedencken, wie wir die unsern gefreyteni) und beschirmeten.

Gegeben czu Danczke am tage Corporis Christi. Anno etc. xiiio.


a) Abkürzungszeichen über n.
b) Eingefügt vom linken Textrand, gefolgt von Streichung und.
c) Kleinere Schrift, zwischen wart und bestetiget von oben eingefügt.
d) Folgt Streichung von.
e) Kleinere Schrift, zwischen briffe und wedir von oben eingefügt.
f) Kleinere Schrift, zwischen gleich und mochte von oben eingefügt.
g) folgt Streichung angreiffen und beschedigen.
h) Vom linken Textrand eingefügt.
i) ten von oben eingefügt, als Korrektur für die Streichung en.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Francesco Bresciani, 13.7.2016) – Datum überprüft (Francesco Bresciani, 13.7.2016) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Francesco Bresciani, 13.7.2016) – äußere Merkmale beschrieben (Francesco Bresciani, 13.7.2016)

Datum der Erstanlage: Dienstag, den 2. August 2016 — Letzte Änderung: 3. August 2016 von Jürgen Sarnowsky
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