PrUB1413.06.15

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 Juni 15. Marienburg.

{Regest}
Hochmeister [Heinrich von Plauen] an seinen Vetter, einen Herrn von Plauen: verweist auf frühere Schreiben und erklärt, dass er ihm nicht verdenken soll, dass er ungern so viele Leute umsonst ins Land holen wolle. Ritter Hannos vom Ofen, der zusammen mit dem Vogt von Brattian als Bote nach Ungarn gesandt worden war, habe jetzt eine entsprechende Antwort mitgebracht. In Abstimmung mit den Gebietigern bittet der Hochmeister seinen Vetter, möglichst schnell nur mit dreißig Pferden und Ausrüstung ins Land zu kommen und die anderen Leute, die vorher mit eingeplant waren, zurückzulassen. Der Vetter soll mit einem weiteren Vetter Reuß von Plauen absprechen, dass diese Reiter auf Abruf bereitstehen. Soll sich um andere Nachrichten nicht kümmern, sondern sich an dieses Schreiben halten.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA, XX. Hauptabteilung, OF 6, 275-76 [olim fol. 128r-v].

{Drucklegungen}
--

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.06.15.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung, gleichzeitige Abschrift auf Papier.


Deme von plawen.

Edler herre und besunder liber vettir.

Als wir eucha) vor ofte und vil unsir schreyben und botschaft durch manchirleye czitunge und loufe willen desir unsir lande haben gewandelt, dorumb ir uns nicht sullet vordenken, wen wir ungerne umb sust also vil guter lute czu uns her ins land wellen muhen. So wissed liber vetter, das herr Hannos vom Ofen, der ritter, der by euch czu Prage ist gewesen, den wir in botschaft mit unsers Ordens voithe czum Brathean ken Ung[ar]n hatten gesand, in deser gebunge weder czu uns ist komen und uns sulche antwort weder in hat brocht.

Also das wir mit unsern gebitegern itczunt gancz czu rathe uns eyns sind worden und bitten euch, liber vetter, mit ganczem begerlichem flyße, das ir alleine mit drysig pferden und drabegeschirre czu uns her ins land ane alles sumen und yo bessir komet. Und dy andirn, do von wir euch vor gescr[eben] haben, nicht mit euch brenget, sunder sie hinder euch lasset, und es glichwol, liber vettir, hinder euch bestellet mit dem Ruwsen von Plawen unsirm vettir mit ganczem flyße, wenn das wir im werden schreyben, das her mit deme huwfen gereyt sy und dornoch geschicket, als wir euch vorgescreben hatten, czu uns ouch her ins land mit denselbigen czu komen, und was wir euch vorgescr[eben] haben, es sy mit Wenczlawen uns[e]rm boten adir andern. Und was euch Rabe unsir dyner wirt von unser wegen vorbrengen, doran sullet ir euch nicht / (276) keren, sunder, wie wir euwir libe und fruntschaft in desem uns[er]n briffe schreyben. dornoch wissed euch czu richten.

Geg[eben] czu Mar[ienburg] am Donnerstage noch Pfingesten anno etc. xiiio.



a) Über der Zeile nachgetragen.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Kirsten Groffmann, 16.9.2016) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 5.11.2016) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.11.2016) – äußere Merkmale beschrieben (Kirsten Groffmann, 16.9.2016)

Datum der Erstanlage: Dienstag, den 5. November 2016 — Letzte Änderung: 5. November 2016 von Jürgen Sarnowsky
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