PrUB, SK 9

© Sebastian Kubon (2004)




[1413] März 29. Marienburg.
{Regest}
Der Hochmeister [Heinrich von Plauen] an Herzog Heinrich von Sagan: nimmt Bezug auf dessen Brief, in dem der Herzog bittet, dass der Hochmeister die Kosten des Herzog Johannes von Münsterberg übernehmen solle, die dieser im Krieg auf Seiten des Ordens erlitten habe. Der Hochmeister lehnt dies ab, da Johannes von Münsterberg direkt nach dem Krieg keine Kosten ersetzt haben wollte. Auch müsse der Orden nicht für die Kosten [des Einlagers] in Krakau aufkommen. Ebenso werde der Orden die Kosten für die Reise zum Hoftag von König [Sigismund] nicht übernehmen, die Hannos von Bebirstein für den Herzog gefordert habe. Der Hochmeister bittet, dass Herzog Heinrich dies Herzog Johannes mitteilt.

{Überlieferung}
B = OF 6, p. 209-211.

{Drucklegungen}
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{Regest}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung, Papier. 


Herczog Heynrich czum Sagen.

Hochgeborner furste grosmechtiger liber besundrer herre und Oheme.
Euwern briff uns gesant undir andern worten ynnehaldende, wie der hochgeborne forste herczog Johannes von Monsterberge in unsern krigen czu merklichem schaden ist komen und uns das wissentlichen sie und bittet, yn in dem schaden nicht czu lassen, im biestendig czu sin den czu obirwinden etc.
Gros[mechti]ger herre wellet wissen, das uns nicht wissentlich ist von keynen schaden, die der obgen[ante] unser here bie uns entpfangen hat, sunder wir wissen wol, das her in dangsamek[eit] von uns gescheydin ist und gutem genugen. Ouch getruwe wir im wol, das her uns nicht bekummere umb der leistunge willen, die her czu Crakow hat getan, do von wir in wol enpunden han und dy synen us der herbergen do selbest geloste haben. Is were doch wol moglich gewest do her leisten wolde, das her uns das czu voran czu wissen hette getan glich andir herren, fursten, rittern und knechten, die uns das czu vor an schreben unsers rathes dorinne pflegende und sie sich doch noch unserm rathe und bethe willen und unsers gebrechens und schelunge der clarunge, die wir dor inne hatten und anlegenden notlichin sachen mit der inleistunge enthilden und obirhuben uns sulches schadens das deme obgescr[eben] unserm heren, umb den willen, das herr uns der neste undir den burgen was gesessen mogelicher und bas czu thunde were gewest denne den verre gesessenen. Wol sante her czu uns dy erbarn und woltuchtigen Rulanden von der Wede und Hannos von Hugewitz, die uns vorkundigten, das her were ingereten bittende, das wir in sulches leystens obirheben sulden doruf screben wir im ein entwort noch inhaldunge deser ingeslossenen czedeln, die ir wol werdet vornemen,
vortme so begeret der egen[annte] unser here noch deme als uns der edle here Hannos von Bebirstein von syner wegen hat vorbracht im die koste und czerunge die her czu Ungern getan hat ufczurichten. Lieber here ir dirkennet, das her glich andern hern fursten czu behegelichk[eit] unserm gnedigen hern Romisschen und Ungrisschen koninge1) synen beruffin hoff uf die czit hat besucht, das her doch ap das nicht gewest were getan hette und hoffen dasa) ir derkennet das
wir im eyn sulchs nicht pflichtig sind usczurichten. Ouch hatten wir die unsere dor[um]me czu deme tage gesant, das sie unsere burgen fryen sulden und ledegen das doch von Gotis gnaden geschen ist.
Hir[um]me liber besundrer herre bitten wir euch als unsern liben gunstigen heren und omen, das ir noch gote und noch rechte eyn sulches czu herczen nemet und weget denselben unsern herren fruntlichen undirwyset das her uns nicht hoger bekommer umb semelicher schaden willen, der wir im nicht pflichtig sind an sehnde den grossen schaden, den wir entfangenb) haben und bittet in das her mitelydunge mit uns habe. Wir danken im ymer groslichen syner woltat und alles guten, das her by uns getan hat bynnen desem kryge unczwyfelichen getruwen so uns eynirgerleye not wurde angeen, das her uns noch von angeborner gute czu beschutczunge und enthaldunge der cristenheit nicht lysse.
Geg[eben] czu Marienburg an der Mitwoche vor Letare.
 

Textkritische Anmerkungen:
a)
Folgt Str. uns
b)
Folgt Str. ent

Inhaltliche Anmerkungen:
1)
Sigismund, römisch-deutscher Kaiser, König von Ungarn und Böhmen aus dem Hause Luxemburg, 15.2.1368-9.12.1437.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/sk/sk9.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, SK 9 ([1413] März 29. Marienburg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sebastian Kubon, 30.3.2004) – Datum überprüft (Sebastian Kubon, 30.3.2004) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Sebastian Kubon, 30.3.2004) – äußere Merkmale beschrieben (Sebastian Kubon, 30.3.2004)


Datum der Erstanlage: Dienstag, den 30. März 2004 — Letzte Änderung: 8. September 2004 von Sebastian Kubon

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