REGESTEN 1495

1495, o. T.
PrUB, JH I,3 22938 – (1481-1519). o. O.
Rechnung über Verwaltung der Einkünfte des Altars in der H.-Kreuzkapelle zu Königsberg. Dabei Aktenstücke i. S. der Wittwe Damrau gegen Ursula Pynig wegen dieses Altares. - Von 1481-1519. (O. S.)
PrUB, JH I 17873 – 1495. o.O.
Hans Roder zu Phela quittiert dem Hochmeister über 150 fl. - 1495 ohne Tag. Siegel. (Adelsgesch./a R 25.)
PrUB, JH I 17874 – 1495. o.O.
Taxe des Labiauer Zolls. - Im etc. X C Vsten Jahre ausgesetzt. [Überschrift und Rückschrift des 16. Jh. nennt das Jahr 1500]. (Et. M. 91/g.)
PrUB, JH I 17875 – 1495. o.O.
Verzeichnis der von Hieronymus von Gebsattel Komtur zu Balga hinterlassenen Schulden. - Ohne Datum [1495?]. (LV 62.)
PrUB, JH I 17876 – 1495. o.O.
Einleitung zu einem Memorandum des Bischofs von Pomesanien für ein großes Kapitel des Ordens. - Ohne Datum [1495?]. (O.S.)
1495, Januar
PrUB1495.01.00 – [1495 I-II]. Reval.
Reval an Lübeck (und Danzig): hat wegen der Befreiung der Gefangenen in Nowgorod den Johan Gellinckhuszen, Ratmann zu Reval, mit einigen Kaufgesellen deutscher Hanse an den Großfürsten Alexander von Litauen mit Bittschreiben des Erzbischofs von Riga, des Bischofs von Dorpat, des Meisters von Livland und der Städte Riga und Dorpat gesandt; Gellinckhusen wird über seine Erfolge beim Großfürsten an Lübeck berichten. — [1495 Jan.-Febr.] (TLA Briefbuch 1481-1505 fol. 197. Nr. 534 / Hansisches UB 11, 813, S. 525 / Liv-, Est- u. Kurländisches UB, II.1, 117 [an Danzig])
PrUB, JH II 3701 - 1495 I 1. Königsberg.
Hochmeister Johann von Tieffen verleiht dem Bischof Johann zu Riesenburg auf Lebenszeit die Stadt Zinten mit der Mühle und den Dörfern und Gütern Robitten, Bomben, Bükühnen (Beytekyn), Kupgallen (Kappegalin), Newmayten (?), Domlitten, Kukehnen, Dösen, Keimkeim (Kemekyn) und den 2 Seen, Rimlack, Bönkenwalde, Nausseden (Nauwnaside), Cumgarben, Rosen, Dothen, Maggen (Magken), Bombitten, Kohsten (? Koszden), Krumeynen, Alkehnen, Schuglitten, Gehdau, der wüsten Mühle in der Dinge, Hussehnen (Awszynen) ?, Swirkitten, Rositten, Kyweynen, Worschienen (Wursynen), Skalweftn, Swdelauwkten und Lauenberg. - Königsberg 1495 an circumcisio dorn. Originalpergament. Siegel ab. (XXII 43)
PrUB1495.01.04 – 1495 I 4. o.O.
Nicolaus von Baysen, Hauptmann zu Stuhm, an Danzig: schreibt u. a., dass, nachdem auf vielen Tagfahrten wegen der Verletzung der Freiheiten des deutschen Kaufmanns in Kowno verhandelt sei, jetzt ein Gesandter aus Litauen beim Könige sei, der, wie zu vermuten, einige Zeit beim Könige bleiben werde. Rät, dass Danzig die Angelegenheiten dem König vorbringen und mit ihm darüber weiter verhandeln lässt, damit der litauische Gesandte den Auftrag erhält, die Sache weiter an den Großfürsten von Litauen zu bringen. Solde der Dewtczsche kouffman in szeinen freiheitten unde alden gewonheitten alzo vorkortczet unde underdruckt werden, wurde disszen landen mercklicher schaden entstehen. — [14]95 sontaghe vor epiphanie Dom. (APGd. 300 D LIII 61, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 804, S. 519)
PrUB, JH I 17833a – 1495 I 22. o.O.
Caspar Radt erhält eine Verschreibung über 20 Hufen Landes zu Warglitten (Kammergut Hohenstein).
1495, Februar
PrUB, JH I 17833 – 1495 II 6. Königsberg.
Erhart Tobenecker quittiert dem Hochmeister über 250 Mark. - Königsberg Freitag nach Agatha. Siegel. (XL 14.)
PrUB, JH I 17834 – 1495 II 14. Königsberg.
Segemundt Rötsch quittiert dem Hochmeister über alle von Peter bzw. den beiden Merten Czenitz herrührenden Forderungen. - Königsberg an Valentini. Siegel des Hans Kokeritcz und Peter von Kolbas. (Adelsgesch./a K 66.)
PrUB, JH II 3702 - 1495 II 14. Thorn.
Johann Albert König von Polen spricht die Fischerei und das Eigentum des großen Sees bei Kulmsee nur allein dem Bischof und Domkapitel von Kulm zu. Bischof Stephan von Kulm. Augustin von Salschitz. Zeugen: Bischof Lucas von Ermland, Nicolaus von Baysen, Karl von Felde, Nicolaus von Wolikow, Joh. von Damerau, Eberhard von Powersze und Andreas Unterkämmerer von Danzig, Gregor von Ludbranz Propst zu Scarbim und zu St. Florian in Cleparz. - Thorn 1495 an Valentinus. In dem königlichen Transsumpt von 21. August 1566. - Kulm. Urkundenbuch Nummer 728. (Kulm. D. A. Nr. 84)
PrUB, JH I 17835 – 1495 II 17. Königsberg.
Hans Gremmel der Jüngere von Breslau quittiert dem Hochmeister über ein Darlehen von 100 fl. - Königsberg Dienstag nach Valentini. Siegel. (LXXV 109.)
PrUB, JH I 17836 – 1495 II 17. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tiefen betreffend Besitz eines Eckhauses am Ring zu Bartenstein. - Königsberg. (O.S.)
PrUB, JH I 17837 – 1495 II 20. Allenstein.
Erklärung des Johann Wilhelmi gen. Knuleysen von Allenstein Magisters und Domherrn zu Merseburg über Stiftung eines Stipendiums auf der Universität Leipzig. - Beim ermländ. Domkapitel (zu Allenstein) 22. febr. Auszug saec. XVI a. d. Stadtbuche zu Allenstein. (O.S.)
PrUB, JH I 17837a – 1495 II 21. o.O.
Der Oberste Trappier Komtur zu Balga erteilt eine Verschreibung über das Schulzenamt zu Blodiau, Amt Balga. Bl. 1-4.
PrUB, JH I 17838 – 1495 II 23. o.O.
Segmund Styslaw gen. Heyde zu Retczytcz bevollmächtigt seinen Oheim Hans Thawer zur Einforderung seiner Soldforderungen beim Orden in Preußen. - Montag nach Kathedra Petri. Siegel. (Adelsgesch./a S 79.)
1495, März
PrUB1495.03.08 – 1495 III 8. Wernigerode.
Hennigk Koler an Danzig: hat mit seinen wiederholten Schreiben an Danzig alszo van der szake weghen der Engelschenn halven tho groten merkliken schadenn gekomen byn unvorschult, bisher nichts erreicht. Begehrt samt seinen Freunden, dass Danzig ihm sicheres und offenes Geleit in gewohnter Form bis Michaelis unter Vorbehalt einmonatlichen Widerrufs gewährt. Fragt an, ob Danzig ihm, wenn er beweisen kann, dat ik nicht gerovet edder genomen hebbe der stadt Danczke offte jeningher Hanzestat eynen Lubschen genomen hebbe, wie er schon früher erklärt hat, einigen Schadenersatz gewähren werde, damit nicht weiter Mühe und Schaden entstehen, wente ik in 5 jaren mi nergen velich gewust hebbe, dat ik noch Lubek offt Hamborch besocht hebbe unde noch wente an dessze frunde nicht sicher weyth, unde hebbe neynen mynschen schaden thogevoget, alleyne up de Engelschenn notwere gedan, dat ik vormene unde vor war weyt, keyn schipper van Danczke soden manheyt doen wart offt gedan hefft in 100 jaren etc., wuwol ik gans ovel gedan hebbe, nuu ik mi gewerdt hebbe teghen de vromen lude, de szo mannighen armen bister geszellen gemaket hebben. Noch mochte it komen, dat jwe werdicheit 100.000 gulden darumb geven szolde, dat ik der stadt Danczke tho willenn szyn wolde, dar God vor sy, szo not antrede tor szewart, wuwol ik arme man villichte tegen jwe werdicheyt geringe geachtet byn, wuwol Davit sprikt, dat me nemande sal to ringe vorslanne. Hofft, dass Danzig sich mit ihm freundschaftlich verständigen wird. Bezeichnet als seine Bevollmächtigten die Danziger Bürger Hans Flasbynder, Bartolt Friborch und Jeremias van Rade und bittet um schriftliche, durch Hans Flasbynder zu übermittelnde Antwort. — 1495 fridach vor invocavit. (APGd. 300 D XXII 213, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 818, S. 528)
PrUB, JH II 3703 - 1495 III 9. Balga.
Hieronymus von Gebsattel Oberster Trappier und Komtur zu Balga verschreibt dem Schulzen Matewes von Waltersdorf und seiner Frau Apollonia 2 Wiesen bei der Schweinebude auf beiden Seiten der Banaw in der Damerau bei Braunsberg. - Balga 1495 Montag nach Invocavit. Originalpergament. Sekret. (XXV 78)
1495, April
PrUB, JH I 17839 – 1495 IV 4. Königsberg.
Caspar Busewoy quittiert unter s. Vaters Balthasar Siegel über dessen alte Forderungen an den Orden in Preußen. - Königsberg Sonnabend vor Judica. Siegel. (Adelsgesch./a W 60.)
PrUB1495.04.04 – 1495 IV 4. Königsberg.
Königsberg an Danzig: Danzig wird wissen, dass der Großfürst von Litauen die Straßen zwischen seinen Ländern der ab- unnde zcufure und Preußen (unns allen) geschlossen hat, dorober etliche ewer weysheit mitteborgere unnde kowffmanne mit den borgeren zcu Cawen eren hanndel treybennde, so wyr des in flochmeren in maszen entrichtet, durch gonnst ere guttere uff unnde ab zcu schiffennde briefe vom hernn groszfursten irlangt, in meynunge dem also eyn vorfolgenn zcu thuennde gesynnet. Hat die Sache erwogen und für nützlich erkannt, nochdeme durch den hern groszfursten die straszen also seynn gsloszenn, das is ime selbigenn bstannde an beyden teylen so wol den ewern alszo unns, so lange is noch aldem herkomen unde lawte des ewigen freds, vormeldende, das alle stroszen unnde strome frey seyn sollen, ouch also allenthalben ledig unnde loss werden gegeben, unnser gnediger here hoemeistere, wir bneben seynen gnaden alhy, das wir ewer wirdikeit in waerschawunge vorkuntschafften, unnde wellen, is ouch sie gsloszenn, wiewol der sachenn gstalt eynsolchs zcu wandelen dem hernn groszfursten schrifftlichenn zcu irkennen ist gegeben unnde des keyn antwert irfolgt. Bittet, Danzig möge sein Gutdünken, wie yn solchem vornemen en entkegen zcu komen, ab men den Cawneren ouch die strosze hie nyddene widder slosze ader was hyebey zcu thuennde were, schleunigst an Königsberg mitteilen. Königsberg wird es dem Hochmeister mitteilen. — [14]95 am sonnobende dem tage Ambrosy. (APGd. 300 D LXVII 201, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 823, S. 536)
PrUB, JH I 17839a – 1495 IV 5. o.O.
Der Oberste Trappier Komtur zu Balga erteilt eine Verschreibung über 8 Hufen zu Bartken, Amt Balga.
PrUB1495.04.05 – 1495 IV 5. Thorn.
Die Danziger Ratssendeboten Heinr. Falke und Mattis Zimmerman an Danzig: berichten über die Beratungen der Stände und ihre Verhandlungen mit König [Joh. Albert von Polen] am 2. April. Doselbist vorczalten wyr ouch seyner gnoden von der tagefart zcu Lubeke vor ougen zcu halden, dy dan umme der anforinge des fürsten vonr Muskauw an den kauffman aws der steten gethaen vorrameth were unde wyr neben anderen dorczu geheysschen etc.; dys hot ouch seyne gnaden zcu sich genomen. — Am Sonnabend vor Judica verhandelten die Stände über die Tagfahrt zu Lübeck. — [14]95 am sontage judica. (APGd. 300, Or. m. S., eingeheftet am Schluss der Rezesshs. von 1479— 1494, fol. 723ff / Hansisches UB 11, 824, S. 536-37)
PrUB, JH I 17840 – 1495 IV 7. Königsberg.
Bartholomaeus Snyx quittiert dem Hochmeister über 50 Mark. - Königsberg Dienstag nach Judica. Siegel. (LXXV 110.)
PrUB1495.04.09 – 1495 IV 9. Thorn.
Die Danziger Ratssendeboten Heinr. Falke und Mattis Zimmerman an Danzig: berichten, dass wegen der Sendung an Danzig noch nicht beschlossen ist, ob sie durch Personen oder Briefe geschehen soll. Furder haben die herenn von lande unde steten vaste ville handele gehabt, wie dy konig. maj. dese lande in gutten stant brengen mochte, zo das ouch seyne gnade der genissen mochte, unde uff sollche wege gedocht, das seyne konig. gnaden vorfugete, das dy Rewszen mit yren gutteren nicht furder dan bys Lubbelijn czogen unde nicht ober dy Weyszel, zo das dy kawfenschaft hy insz landt unde zcu Dantzike queme. Ouch das tzolle uff dy stroszen kegen Lyeptzk, Norenberg, Breszlaw, Franckfort, Lawenburg etc. geleget wurden, dodurch es sich bogeben wurde, das dy ware, dy von Norenberg unde anderswo durch die lande hereyn kummet, alle zcur zeewerdt kegen Dantzike, wy zcuvoren gescheen, komen wurde. Ouch das men czolle uff dy Mazowsschen grenitzen kegen Konigesperg werdes legete, unde das dy stroszen aws Lithauwen offene weren unde dy guttere alle zcu Dantzike gebrocht wurden. Das ouch das Trabensaltz noch alder gewonheyt in dy Mazow gefurt wurde. Welche vorgenanten artikele der stadt Dantzike eyn merckliche narunge machen solden in sollicher menunge, das den von Dantzike der pfuntzol nicht schedelich seyn solde noch sollicher ordinantien, vormenende solliche artikele aufzcusetzen unde konig. maj. dy anbrengen. Weisen darauf hin, daß diese Pläne nur bezwecken, Danzig zur Einwilligung in den Pfundzoll zu bewegen. — [14]95 am donnerstage noch judica. (APGd. 300, Or. m. S., eingeheftet am Schluss der Recesshs. von 1479-1494, fol. 721 / Hansisches UB 11, 825, S. 537)
PrUB1495.04.15 – 1495 c. IV 15. Danzig.
Danzig an Königsberg: erwidert auf [PrUB1495.04.04], dass es oftmals wegen der Verkürzung der Privilegien und Freiheiten des deutschen Kaufmanns in Litauen an den Hochmeister und Königsberg geschrieben habe, Mittel und Wege der Abwehr dagegen zu finden, aber von beiden kleynenn trost unnd entwert erhalten habe. Da jetzt die Danziger Kaufleute mit ihren Gütern und Forderungen in Litauen sind, suldenn men dann nuh dy vart slieszenn, denn unnszernn zcum merclichen schadenn sulde gefallenn. Hält diesmal für richtig, die Sache anstehen und die Danziger Kaufleute ungehindert zu lassen, bis sie mit ihren Gütern und Forderungen aus dem Lande sind und darnach eine Tagfahrt zwecks Verhandlungen über Mittel und Wege, wie der deutsche Kaufmann bei seinen Freiheiten und Gewohnheiten erhalten werde, abzuhalten. Erklärt auf die Behauptung Königsbergs wegen der Danziger Kaufleute, die mit Kowno Handel treiben und durch Gunst vom Großfürsten Briefe, ere guttere uf unnd ab zcu schiffende, erlangt haben, dass es solche nicht kenne und sich, wenn es sie kennte, gebührlich verhalten werde. — [1495 c. April 15.]. (APGd. 300 D LXVII 206, Entwurf / Hansisches UB 11, 827, S. 538)
PrUB, JH I 17841 – 1495 IV 20. o.O.
Gindrzich von Sulewitcz auf dem Skale bezeugt, dass mit ihm und Jon von Wartenberg Herr zu Blankenstein 10 Jahre lang Nickel von Bawdiszin gen. Solschwicz mit 6 Pferden und ben. Knechten dem Orden in Preußen gedient hat. - Montag nach Ostern. Siegel. (Adelsgesch./a H 66.)
PrUB, JH I 17842 – 1495 IV 21. o.O.
Christof von Hermstorff auf Blankenstein und Waczlaw von Suleowicz auf Solan bevollmächtigen den Christof von Hermstorff den Jüngeren zur Einmahnung ihrer und ihrer Freunde Forderungen beim Orden in Preußen. - Dienstag nach Ostern. 2 Siegel. (Adelsgesch./a H 67.)
PrUB, JH I 17843 – 1495 IV 21. o.O.
Ulrich Oppel gen. Remschel als Bevollmächtigter des Caspar Nostitz zu Rottenberg quittiert über dessen Forderungen an den Orden in Preußen. - Dienstag nach Ostern. Siegel des Caspar Quosz. (Adelsgesch./a N 28.)
PrUB, JH II 3704 - 1495 IV 23. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verleiht an Friedrich Kolhase und dessen Frau Katharina auf Lebenszeit die ihnen schon verpfändeten Dörfer Wittenberg (bei Tharau) im Gebiet Brandenburg, Siddau und Perkun (heute Perkau) im Gebiet Balga, auch gegen Einräumung des Dorfes Bäslack im Gebiet Rastenburg. - Königsberg 1495 Donnerstag infra octav. pasce. Originalpergament. Siegel verletzt. (XXVI 69)
PrUB1495.04.24 – 1495 IV 24. Danzig.
Danzig an Lübeck: erwidert auf dessen Schreiben, wonach die in Bremen vereinbarte Tagfahrt zum 1. Mai in Lübeck aus den in dem Schreiben genannten Gründen nicht stattfinden werde und Danzig keine Sendeboten dahin zu schicken brauche, dass es bereits seine Sendeboten aus dem Rat zu der Tagfahrt bestimmt hätte, die sich schon vorbereitet hatten, nunmehr aber mit der Abbestellung der Tagfahrt zufrieden sei. Hat vernommen durch allgemeines Gerücht, dass auch in Lübeck bekannt sein soll, wo to Franckriick in Pariis uthen gemeynen rade sal affgeropen wesen, wo dorch de Osterlinge de Franczosen in de zee merckliken solen boschediget wesen unde darumme eren amirales unde schippheren van orloyen salen bevalen hebben, sich derhalven wedder an de Osterlinge in de ze to holden. So isset, als wii vornemen, dat de uthliggers in den schepen des heren koninges van Dennemarken den Frantzen summigen schaden sullen gedaen hebben, welkt de Frantzosen up de Osterlinge leggen willen. Schlägt vor, jdoch upp juwer ersamheiden vorbeternn, dass Lübeck bei dem Kaufmann zu Brügge, umme der saken egentlike gelech to weten, anfragt und Schreiben richtet an den König von Frankreich, dessen Statthalter, den kgl. Rat und wo es sonst von Nöten, und die Schuldlosigkeit der osterschen Städte, Schiffer und Kaufleute darlegt, damit Unschuldige deswegen nicht zu Schaden kommen. — [14]95 April 24. (APGd. 300 D XXX 443, Entwurf/ Hansisches UB 11, 829, S. 538-39)
PrUB1495.04.25 – 1495 IV 25. Mlawa.
Mlawa an Danzig: bekundet die Klage seines Bürgers Stenczil, der viel in Danzig Handel treibt, dass ihm durch den Danziger Bürger Bernhart Cromer in Gegenwart des Trägers Bulox Heringe als gute Ware verkauft sind, die sich später als falsch erwiesen und auf die Gasse geworfen werden mussten. Hat die schlechte Beschaffenheit des Herings durch die Schöffen feststellen lassen und bittet, den Cromer zum Schadenersatz an Stenczil anzuhalten. — 1495 in die Marci. (APGd. 300 D VII 127, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 830, S. 539)
PrUB1495.04.27 – 1495 IV 27. Königsberg.
Königsberg an Danzig: hat [PrUB1495.04.15] dem Hochmeister mitgeteilt, der darauf geantwortet und beschlossen hat, wiewol unnser kowffman diszer stete nach mit eren gutteren als swerlichenn wirth vorhalden, dass die Güter der Danziger Kaufleute, so das am teyle itczt gescheen ist, vorbas herab zcu komende uff des ordens stroszenn unnde strome frey seyn unnde werden geloszen, doch so, dass die Danziger Kaufleute für die herabzubringenden Güter beschwören sollen, das sie alleyne dem Dewtschenn kowffmanne ader mit euch unde nicht zcu Cawen ader in Littawenn zcu haws gehorenn, dass dagegen keine Güter von Danzig noch von Königsberg heraufgelassen (uff zcu loszende) werden sollen, biss der sachenn eyne ander egentliche gstalt vom hern groszfurstenn wirth irfolgt. Darnach möge sich Danzig mit seinen Kaufleuten richten. — [14]95 montage neest noch quasimodogeniti alias dominica in albis. (APGd. 300 D LXVII 204, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 832, S. 539)
PrUB, JH II 3705 - 1495 IV 28. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen gestattet dem Komtur zu Ragnit Hans Scherffchen die Einlösung des Dorfes Gauleden im Gebiete Tapiau von den Erben des Pfandinhabers Dietrich Kurbitcz und den Genuß der Einkünfte davon auf Lebenszeit. - Königsberg 1495 Dienstag (vor Mis. dorn.). Originalpergament. Siegel ab. Feuchtigkeitsschäden. (XXXV 87)
PrUB, JH I 17844 – 1495 IV 29. Glogau.
,Bürgermeister und Rat zu Groß-Glogau bezeugt, daß Sigmundt Heyde zu Rytschitz seinen Oheim Hans Tawer zur Einforderung seiner Ansprüche an den Orden in Preußen bevollmächtigt hat. - (Glogau) Mittwoch nach Quasimodogeniti. Siegel. (IX/a 112.)
1495, Mai
PrUB, JH I 17845 – 1495 V 8. Stargard.
Nicles und Hans Pfeylsdorff bevollmächtigen ihren Bruder Mattis zu allen mit dem Gute Langkgut vorzunehmenden Rechtsgeschäften. - Stargard an St. Stenzel. Siegelreste. (LXXVI/a 25.)
PrUB, JH I 17846 – 1495 V 8. o.O.
Bertram von Nesselrode Erbmarschall des Landes Berg, Heinrich von Hompesch, Wilhelm von Bernsaw, Dietrich von Bowtzet Erbhofmeister in Jülich, Engelbrecht Hort von Schonegge, Werner von dem Bongart, Gerairt von Blense, Hermann von Hoesteden, Johann Herr zu Elmpt und Burgauwe, Arnt von Waichsendonck, Daym von Rureck, Johann von Kessel, Heinrich von Nesselrait und Heinrich von Ruyszenberg an den Fürsten N. N. in Sachen des Werner Spies Landkomtur zu Koblenz wider Adolf von Halle und Genossen wegen des Hauses Pitzenburg. Ein gleiches Schreiben an Bürgermeister und Rat zu N. N. Abschriften. - Freitag nach Miseric. domini. (106, 96/a.)
PrUB, JH I 17846a – 1495 V 17. o.O.
Hieronymus Gebsattel, Oberster Trappier, verschreibt Christof von Loyden 9 Hufen zu Lengen, H.A. Bartenstein. Zeugen.
PrUB, JH I 17847 – 1495 V 19. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Hans Tawer als Bevollmächtigtem des Siegemundt Stiszlaw gen. Heyde zu Retczitcz wegen dessen Forderungen an den Orden in Preußen. - Königsberg Dienstag nach Cantate. 2 Kerbzettel, 1 davon mit Siegel. (Adelsgesch./a S 80.)
PrUB, JH I 17848 – 1495 V 19. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Caspar Slichting. - Königsberg Dienstag nach Cantate. 2 Kerbzettel, 1 davon mit Siegel. (XLVIII 50.)
PrUB, JH II 3706 - 1495 V 24. Balga.
Hieronymus von Gebesattel Ober-Trappier und Komtur zu Balga verleiht dem Niclis Müntz 4 1/2 Hufen 10 Morgen zu Schüdenyn (heute Schettnienen) im Gebiete Balga und die Fischerei im Haft. Zeugen: Johann Wolmundt Hauskomturs Statthalter, Leo von Webelingk Kompan, Merten Helmsteter Kellermeister, Kaplan Johann Reynike und Barthol. Sculteti Schreiber. - Balga 1495 Sonntag Voc. jocund. Original Pergt. Siegel. (XXVI 68)
PrUB, JH II 3707 - 1495 V 24. Königsberg.
Bischof Johann von Pomesanien transsumiert auf Wunsch des Hochmeisters Johann von Tieffen die Urkunde vom 15. April 1372 betreffend Ernennung von Schiedsrichtern in einem Grenzstreite des Deutschen Ordens mit dem Bistum Ermland. Zeugen: Wilhelm Haldenhof Physikus des Hochmeisters, Johann von Felden Kämmerer, Johann von Taubenheim und Magister Georg von Delaw Kleriker. - Königsberg 24. Mai 1495. Originalpergament. Notariatsinstrument. Siegel. (LI 10)
PrUB, JH I 17849a – 1495 V 25. o.O.
Verschreibung über 6 Hufen zu Merckynen H.A. Bartenstein, für Mattis von Baysen. Kopie.
PrUB, JH I 17849 – 1495 V 26. Königsberg.
Hieronymus von der Heyde quittiert dem Hochmeister über 100 fl., die er beim Rat zu Breslau erlegen soll. - Königsberg Dienstag in der Kreuzwoche. Siegel (Hausmarke). (XLII 29.)
PrUB, JH I 17850 – 1495 V 28. Königsberg.
Nickel Gebisch als Bevollmächtigter des Hans und Hartmann Köler quittiert dem Hochmeister über alle von Erasmus Köler herrührenden Forderungen. - Königsberg an Himmelfahrt Unseres Herrn. Siegel verletzt. (Adelsgesch./a N 23.)
1495, Juni
PrUB, JH I 17850a – 1495 VI 6. o.O.
Verschreibung über 8 Hufen zu Neuwitten H.Amt Zinten.
PrUB, JH II 3708 - 1495 VI 6. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verleiht dem Hans Wargelite das Kunen-Gut im KA. Wargen (wohl Warglitten). Zeugen: Wilhelm Graf von Isenburg Großkomtur, Erasmus von Reitzenstein Ober-Marschall, Melchior Kechler von Schwandorf Ober-Spittler p., Hieronymus Gebesatel Ober-Trappier p., Hans Scherffchen Komtur zu Ragnit, Michel Schwabe Hauskomtur zu Königsberg, Dr. Michael Sculteti Kanzler, die Kompane Werner von Drachenfels und Hans Gablenz und die Schreiber Liborius und Albertus. - Königsberg 1495 Abend zu Pfingsten. Originalpergament. Siegel. (XXXI 83)
PrUB, JH I 17850b – 1495 VI 8. o.O.
Handfeste über 27 Hufen zu Jablonken, Amt Ortelsburg. Mit zwei Stücken [PrUB1496.00.00] und [PrUB1505.12.31]. Bl. 1-4.
PrUB, JH II 3709 - 1495 VI 10. Lötzen.
Melchior Kechler von Schwandorf Ober-Spittler und Komtur zu Brandenburg verschreibt dem Kämmerer Greger zu Guch (Guja) den Krug an der Mühle zu Guja mit 5 Morgen Wiese bei dem Eisischen Fließe. Zeugen: Hans von Breitenstein Hauskomtur, Jacob Reiff genannt Welter Pfleger zu Lotzen, Erhart von Eiserstel Kellermeister und Franz Busse Schreiber. - Lotzen 1495 Mittwoch in Pfingstheiligentagen. Originalpergament. Siegel ab. (XXVII 28)
PrUB, JH II 3710 - 1495 VI 11. Königsberg.
Christof von Hermsdorf der Jüngere auf Blankenstein quittiert in Vollmacht Siegel Vaters Christof von Hermsdorf und des Herrn Watzlaw von Sullewitz auf Solenn dem Hochmeister Hans von Tieffen über die alten Soldforderungen des Niclas von Hermsdorf genannt Ronberg, Watzlaw von Sullewitz, des Herrn von Blankenstein, Borian Braun, Qual, Lischinszke, Hans Schergiszwald, Lenhart Clement, Herrn Skalszky und seines Bruders, Habart Szuraw, Pechlinszke und Herschenetzki. - Königsberg 1495 Donnerstag nach Pfingsten. Originalpergament. Siegel der beiden Bevollmächtiger. (93 Nr. 68)
PrUB, JH I 17851 – 1495 VI 12. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Christof Hermszdorff d. Jüngeren auf Blankenstein und Nickel von Budissen gen. Sulschewitz. - Königsberg Freitag nach Pfingsten. 2 Siegel. (Adelsgesch./a H 651.)
PrUB1495.06.17 – 1495 VI 17. Danzig.
Danzig an Niles Clawsson, Hauptmann auf Elfsborg: antwortet auf dessen Schreiben, wonach ihm vor einigen Jahren durch die Engländer ein Holk bei Fowey (by der stadt Fowigk) weggenommen ist, wovon er trotz mannigfacher Versuche wenig zurückerhalten hat, weshalb er Repressalien gegen die Engländer ausüben will. Da er aber gehört habe, dass auch ein Danziger Schiff in demselben Hafen von den Engländern genommen sei, frage er an, efte wy mith anstan wulden, umme so unse schaden na komen muchten. Erklärt darauf, dass 1491 Verhandlungen der Hansestädte mit den Engländern in Antwerpen über die beiderseitigen Ansprüche stattgefunden haben, die aber von Jahr zu Jahr aufgeschoben seien und am 1. Juni nächsten Jahres wieder abgehalten werden sollten, wo jedermann seinen Schaden Vorbringen könne. Kann daher in der Sache nichts tun. Stellt ihm anheim, sich persönlich zu der Tagfahrt zu begeben oder Bevollmächtigte zu schicken, um seinen Schaden vorzubringen. — 1495 [exivit] in vigilia corporis Christi. (APGd. Missive [1489-1508], S. 208 / Hansisches UB 11, 842, S. 542)
PrUB, JH I 17852 – 1495 VI 20. Königsberg.
Hochmeister an Werner Spiess von Büllesheim Komtur zu Koblenz betreffend dessen Sache mit Adolf von Halle wegen des Hauses Pitzenburg in Mecheln und Beschwerden der Stadt Mecheln wegen Entführung eines Priesterbruders Heinrich. - Königsberg Samstag infra octavas Corp. Christi. Siegel ab. (Varia 281, vordem D 408.)
PrUB, JH I 17853 – 1495 VI 23. Guttstadt.
Bischof Lucas von Ermland belegt die St. Leonhardskapelle bei Kreuzburg mit Interdikt infolge der Eingriffe des Komturs zu Brandenburg in die frommen Stiftungen bei diesem Gotteshause. - Guttstadt. Abschrift. (O.S.)
PrUB1495.06.24 – 1495 VI 24. Danzig.
Danzig an Lübeck: erwidert auf dessen Schreiben der voranderinge des soltes halben —, wowol durch uns derhalven warnynge in mathe, wo in unnsen vorigen breve berort sy, gesehen, so habe Lübeck doch erfahren, dass einige Danziger diese Warnung gering schützten, mit sulker hanteringe vuste ummegan schullen, und bitte abermals, Danzig möge Aufsicht üben, dass der gleichen Unredlichkeit aufhöre […] [die Antwort Danzigs fehlt]. — 1495 in die Joannis [exivit]. (APGd. Missive [1489-1508], S. 208 / Hansisches UB 11, 844, S. 543)
PrUB1495.06.26 – 1495 VI 26. Czersk.
Herzog Konrad von Masovien an Danzig: sein Untertan Bromssius Grzymala von Lomza hat berichtet, dass der Danziger Bürger Hannuss Rostusch das durch Masovien und andere Reichsgebiete nach Danzig herabgeschiffte Pech des Bromssius dort arrestiert habe. Über das Pech hat Bromssius dem Herzog einen wasserrechtlichen Ausspruch (super quam picem jus aquaticum, arbitracionem, in scriptionem et librum terrestrem Lomzensen habet) unter dem Signet seines verstorbenen Bruders Herzog Johann vorgelegt, wonach Peter, der Notar des Hannuss Rostusch, vermittelst Schiedsrichtern ein Übereinkommen mit Bromssius abschloss, worin jene dem Bromssius 34 von einem gewissen Smyrdzy Groch geführte Last Pech zusprachen, während sie dem Peter, Notar des Hannuss Rostusch, strugem wanezosna, tres zawczcky et robora czamer octo capecas, que duxit a dicto Smyrdzi Groch, prout liber super hiis eorum obloquitur, zugesprochen haben. Bittet, seinem Untertanen das Pech auszuliefern. — 1495 feria sexta post festum s. Joh. bapt. (APGd. 300 D VI 251, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 845, S. 543)
1495, Juli
PrUB, JH I 17854 – 1495 VII 1. Königsberg.
Hans Unwirde quittiert dem Hochmeister über 50 fl. - Königsberg Abend Visit. Mariae. Siegel. (Adelsgesch./a U 2.)
PrUB, JH I 17854a – 1495 VII 1. o.O.
Verschreibung über 5 Hufen zu Balbitten Amt Balga.
PrUB1495.07.03 – 1495 VII 3. Bremen.
Bremen an Danzig: hat schon seit langen Jahren schriftlich und vor den hansischen Ratssendeboten über Danzig auf Ersatz geklagt wegen der Wegnahme von Schiff und Gut des Schiffers Dethmar Brummerloe und anderer Bremer Bürger durch die Danziger Auslieger zur Zeit des Ordenskrieges, was alles bisher ohne Erfolg blieb. Die Erben und Freunde der verstorbenen Eigentümer haben auf der vorigjährigen Tagfahrt der Hansestädte in Bremen vor den Ratssendeboten den Vertreter Danzigs, Sekretär Meister Peter Nheve, wegen Ersatz des auf 900 rhein. gld. geschätzten Schadens belangt. Auf die Zusage des Sekretärs, dass er die Sache Danzig vorbringen und befürworten wolle, ist bisher kein Bescheid noch Antwort erfolgt. Hat bisher die Bremer mit Mühe von der Arrestierung der Danziger in Bremen und anderen Orten abgehalten. Begehrt, den Bremern den genannten Schadenersatz ohne weitere Verzögerung zu leisten. Anderenfalls werden die Bremer ihre Ansprüche anderen Leuten übertragen, die dann aufs schärfste mit Hilfe von Herren und Freunden gegen Danzig vorgehen und die Danziger bis zur Befriedigung ihrer Ansprüche arrestieren werden. Weitere Schreiben wird Bremen in dieser Sache nicht mehr an Danzig richten. Begehrt klare Antwort, wonach die Bremer sich richten können. - [14]95 vrighdages negest U. L. Fr. d. visitacionis. (APGd. 300 D XXIV A 9, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 847, S. 544)
PrUB, JH I 17855 – 1495 VII 4. o.O.
Erbvergleich der Brüder Georg Ritter, Hermann, Lutze, Hans und Balthasar Worme. - Sonnabend nach Petri et Pauli. Abschrift. (Adelsgesch./a W 19.)
PrUB, JH I 17856 – 1495 VII 13. Parapel.
Mathes Pfeilszdorf Hauptmann zu Stargard quittiert dem Georg Grewszing über 400 Mark vom Kaufschilling für das Dorf Langgut. Siegel. - Parapel Montag s. Margarethae. Siegel. (XLVI 64.)
PrUB, JH I 17856a – 1495 VI 6. o.O.
Hochmeister Hans von Tieffen erteilt eine Verschreibung über das Dorf Starkenberg H.A. Tapiau, an Jost von Krösten.
PrUB, JH I 17856b – 1495 VI 6. o.O.
Hochmeister Hans von Tieffen erteilt eine Verschreibung über das Dorf Loschen Kreis Preuß. Eylau. Zeugen.
PrUB, JH I 17857 – 1495 VII 20. Worms.
Kaiser Maximilian bestätigt auf Bitten des Deutschmeisters Andreas von Grunbach alle Rechte, Privilegien, Besitzungen, Zinsen pp des Deutschordens. - Worms 20. die m. julii. Transsumpt von 13. Aug. 1509 in Abschrift. Bl. 1-4. (101, 73.)
PrUB1495.07.28 – 1495 VII 28. Lomza.
Lomza an Danzig: hat erfahren, quomodo vestra famositas minime credit litteris in jure aquatico datis pro mediacione legalis Petri notarii Johannis Rostusch concivis vestri cum famato Bromsio Grziimala pro quadam struge roborum ac picis. Nos quidem ob majorem certitudinem convocavimus omnes et singulos mediatores secundum litteram aquaticam in jus bannitum, qui stantes in jure bannito recognoverunt, quod non aliter mediacio facta nona est pro struge ac pice solum secundum quod littera aquatica alloquitur, quod et nos per presentes attestamus. — 1495 feria tercia post Jacobi ap. glor. (APGd. 300 D VII 128, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 859, S. 549-50)
1495, August
PrUB1495.08.05 – 1495 VIII 5. Lüneburg.
[Lüneburg an Danzig, Elbing, Königsberg und weitere Städte]: hat erfahren, dass ihre Kaufleute Lüneburger Salztonnen kaufen, sie mit fremdem Salz füllen und dieses als Travensalz verkaufen (wo dat etlike van juwen kopluden, borgern unde inwoneren to sik kopen unse solttunnen unde slan darin fromdt zold, dat se to der seewart wyd unde sydt unde besunderen upp Schonszsyden in mercklikem tale eyn deels by sik alleyne unde en deils mangkt unsem solte heymeliken vorstekende vor Travensolt verkopen unde slyten, dem gemeynen gude sere to vorfange unde nadeele, dat denne schuet dem kopere, dem syne gudere fleisch, visch, werk unde bottere, alse he darmede soltet, darvan vorderven unde to nichte werden to grotem mercklikem schaden, dar j ummer umme wolvart des gemeynen besten wol steit uppe to trachtende unde upptoseende, sulke velscherye to verhodende); bittet, vor solchen Betrügereien allgemein zu warnen und den Verkauf von fremdem Salz nur in schmalen Tonnen zu erlauben (eyne gemeyne warschuwinge don, mid ernste vortsettende, dat sulke bedrichlike handelinge des soltes vordermehr möge verbliven unde affgestellet werden. Wil jo emandt sodan fromdt soit hantheren unde verkopen, dat men dat denne sla in smale tunnen, so men oldinges plach to donde, unde vorkope dat na synen werden, uppe dat nemand daremede bedrogen werde). Begehrt Antwort. — [14]95 middeweken na vincula Petri. (StA Lüneburg, Liber memorialis 1409 ff., fol. 83 / APGd. 300 D XXIV F 131, Or. mit Siegel, an Danzig / Hansisches UB 11, 878, S. 555)
PrUB, JH I 17858 – 1495 VIII 6. Heilsberg.
Bischof Lucas von Ermland verhängt die Exkommunitation über die Priesterbrüder des DO und andere weltl. Geistlichen wie auch über alle Laien, die wider sein Interdikt den Gottesdienst in der Leonhardskapelle bei Kreuzburg abgehalten oder besucht haben. - Heilsberg. Abschrift mit Randbemerkungen der Ordenskanzlei. (O.S.)
PrUB, JH II 3711 - 1495 VIII 10. Labiau.
Hans Scherffichen Komtur zu Ragnit verschreibt dem alten Kämmerer Symon zu Splitter ein Waldstück innerhalb benannter Grenzen, aus dem er einen Roßgarten machen soll (bei der Mühle zu Splitter bis an die Memel und Landwehr) und den sogen. Burgwald mit Ausschluß des Teiches. Zeugen: Bernhard von Dalheim Hauskomtur zu Ragnit und Wilhelm Quay deutscher Pfleger zu Tilsit. - Labiau 1495 an Laurentius. Originalpergament. Siegel ab. (XXXVIII 5)
PrUB, JH I 17859 – 1495 VIII 12. o.O.
Heinrich von Haugewicz zu Poczkaw bekennt, daß Nickel von Baudessen gen. Sulschewicz mit weiland Johann von Wartenberg auf Blankenstein dem Orden in Preußen gedient hat. - Mittwoch nach Dominy [1495 August 12?]. Siegel verletzt. (XLII 12.)
PrUB, JH I 17860 – 1495 VIII 28. Memel.
Der Komtur zu Memel an Hochmeister: die Samaiten haben wiederum die Straßen nach Kurland verhauen; rät zu einer Heerschau. - Memel an Augustini. Siegel ab. Livl. Urkundenbuch II 1 Nr. 255.
PrUB, JH I 17861 – 1495 VIII 30. Schönberg.
Martin Domherr d. Stifts Pomesanien an Dr. M. Domherrn zu Samland betreffend die Aufführung des Kellermeisters auf Schloss Schönberg. - Schönberg penultima m. augusti. Siegel ab. (LXIII/a 20.)
1495, ‪September
PrUB, JH I 17862a – 1495 [IX-XII]. o.O.
Vgl. [PrUB, JH I 10492]. Gehört hierher nach Ulmann, Kaiser Maximilian I. Bd. 1 S. 3. - Ohne Datum [1495 Herbst] Gedr. Livl. Urkundenbuch II 2 Nr. 834. (LXXIII 56.)
PrUB1495.09.04 – 1495 IX 4. Königsberg.
Königsberg an Lüneburg: erwidert auf [PrUB1495.08.05], dass dasselbe unser stad wilkore offentliken vermeldet, verbittende, das nement ken frommet solt in Luneborger tunnen sloennde keynerleye wis verkofen, vorsleysen salt noch verforen. Es hoffe, dass dies von den Seinigen auch nicht geschehen ist. — [14]95 frigdage vor nativitatis Marie. (StA Lüneburg, Abschrift im Liber memorialis 1409 ff., fol. 85 / Hansisches UB 11, 878, S. 555)
PrUB1495.09.07 – 1495 IX 7. Elbing.
Elbing an Lüneburg: erwidert auf [PrUB1495.08.05], die Elbinger Bürger und Kaufleule hätten dergleichen Betrügereien niemals verübr. Nur solche Salztonnen aus Lüneburg würden in Elbing eingeführt, die mit Lüneburger Salz gefüllt seien. Solche Fälschungen würden auch in Zukunft nicht vorkommen, gemerckt das unsire burgere durch uns jerlichenn ernstlich irmanet unde gewarnet werden eyn itczlichs zu vorkowffen noch seynen wirden bey ime selbist unde alle umbillickeit slechtis abeczustellenn, worin sie sich bisher alse fromme menner gehalten haben. — [14]95 am obinde nativitatis Marie. (StA Lüneburg, Abschrift im Liber memorialis 1409 ff., fol. 68 / Hansisches UB 11, 880, S. 555-56)
PrUB1495.09.11 – 1495 IX 11. Danzig.
Danzig an Lüneburg: erwidert auf [PrUB1495.08.05], es habe schon lange vorher Warnung erlassen und unde vor unse kerken —- laten scriven by verlust des gudes gebedende, dat nement sodan zolt in Traventunnen packen eft vor Travenzolt sliten zal unde verkopen, up dat de gemeyne nud in sotanem vurkomen unde bedragen werde; sunder nachdeme juw ersamheit eyn upsate, vorbunt unde beswaring desz kopes des zoltes weder lange herkomende gwanheyt deme gemenen besten to achterdele gemaket hebben, konen juwe ersamheide wol mercken, darumme semlick zolt to sedende versacht wart unde vorgenomen. Bittet, sulk upsat unde des gemeynen desz soltes handels beswaringe afgedaen unde nach alder guder wonheyth derhalven moge geholden werden. — [14]95 frigdage sub octavas nativitatis Marie. (StA Lüneburg, Abschrift im Liber memorialis 1409 ff., fol. 85 / Hansisches UB 11, 885, S. 555-56)
PrUB, JH I 17862 – 1495 IX 17. Lublin.
Verhandlungen vor dem Könige von Polen wegen der durch Crapitz vorgebrachten Klagen des Bischofs von Ermland wider den Orden. - Lublin am Tage Lamperti. Bl. 1-4. (Aus Reg. V S. 380-387.)
PrUB, JH II 3712 - 1495 IX 18. o. O.
Jahn Polack von Barnkow Hauptmann und Verweser des Fürstentums Groß Glogau-Freystadt vonwegen des Königs Johann Albrecht von Polen und das königlichen Kammergericht zu Glogau bekennen, daß Agnes Wittwe des Caspar Haugwitz zu Metschlau und Barbara Wittwe des Wolfram Unruh die Ansprüche ihrer verstorbenen Brüder Georg und Christof Landskron an den Deutschen Orden in Preußen durch ihren Anwalt Daniel Loss an ihren Oheim Caspar Quos abgetreten haben. Mitglieder des Kammergerichts: Hans Ebersbach zu Schone, Bernt Grzimke zu Goste, Ernst Tschammer zu Osten, Sigmund Heyde zu Ritschitz, Hans Nostitz auf Wartenberg, Caspar Braun zu Weichnitz, Bernh. Kottwitz zu Czallingk, Hans Tschammer genannt Antczit zu Krolkewitz, Nickel Rechenberg zu Schlawe, Hans Poppschitz zu Harthe, Melcher Berger zu Nybisch und Georg Knobelsdorf zu Kommernigk. - 1495 Freitag nach Erhebung des Heiligen Kreuzes. Originalpergament. Siegel des Jhan Polack und Ernst Tschammer. (32 Nr. 5)
1495, Oktober
PrUB, JH I 17863 – 1495 X 2. Sehesten.
Hochmeister an Heinrich Hawgwitcz auf Potczke: die Abmachungen seinetwegen mit Hans Oelsznitcz. - Sehsten Freitag nach Michaelis. Siegel. (XLII 13.)
1495, November
PrUB, JH I 17864 – 1495 XI 4. Rom.
Antonius de Monte, Propst zu Arezzo, erlässt in Vertretung des päpstl. Auditors Antonius Flores ein Mandat in Sachen des DO gegen Bischof Lucas von Ermland wegen dessen unrechtmäßigen Vorgehens im Streit um die Leonhardskapelle in Kreuzburg. - Rom. Begl. Abschrift. Zwei Teile zusammengenäht. (O.S.)
PrUB, JH I 17865 – 1495 XI 15. Königsberg.
Hochmeister beurkundet, dass Wilhelm Aldenhof Dr. artium et medicinae Kollegiat zu Leipzig und Physikus des Hochmeisters 500 Mark gestiftet hat zur Haltung einer Messe auf dem Schlosse zu Königsberg. - Königsberg 15. Nov. Konzept. Dahinter undat. Konzept eines von Dr. Michael Sculteti ausgestellten Legitimationsbrief für den unehelich geborenen Michael de Ber aus der Diözese Samland. (LXXXIV 45.)
PrUB, JH I 17866 – 1495 XI 17. o.O.
Paul Böhmer quittiert im Namen des Friedrich Pilgrim dem Hochmeister über 58 fl. - Dienstag nach Bricci 1455 (natürlich verschrieben f. 1495). 2 Siegel. (Adelsgesch./a P 84.)
PrUB, JH II 3713 - 1495 XI 18. Balga.
Hieronymus von Gebesattel Ober-Trappier und Komtur zu Balga erteilt dem Jorge von Laxdenen (Witing) eine neue Handfeste über sein Gut zu Laxdehnen (am Haff bei Wesslienen) und einige Wiesen bei Fedderau und Schilen (heute Scholen) nebst Haff-Fischerei. - Balga 1495 Abend St. Elisabet. Originalpergament. Siegel verletzt. (XXVI 124)
PrUB, JH I 17867 – 1495 XI 20. Königsberg.
Bestätigungsurkunde des Hochmeisters über die Stiftung seines Hofarztes Wildem Haldenhof zu einer Messe im Schlosse Königsberg. Zeugen: Graf Wilhelm von Ysenburg Großkomtur, Erasmus von Reitzenstein Ober-Marschall, Melchior Kechler Ober-Spittler, Hieronymus Gebesattel Ober-Trapier, Simon von Drahe Komtur zu Holland, Heinrich von Almanshofen Komtur zu Ragnit, Ludwig von Sensenheim Komtur zu Osterode, Rudolf von Diepolskirchen Komtur zu Rhein, Heinrich von Seben Komtur zu Memel, Dr. Michael Sculteti Kaplan des Hochmeisters, Michel Swabe Hauskomtur zu Königsberg und die Kompane Hans Gabelencz und Hans Kotwicz. - Königsberg 20. November. Abschrift des Notariatsinstruments. Bl. 1-4. (LVII/a 38.)
PrUB, JH I 17868 – 1495 XI 23. Mergentheim.
Endres von Grunbach Deutschmeister an seinen Prokurator in Rom Meister Johann Langer betreffend die vom Bischofe von Heilsberg in Preußen dem Hochmeister verursachten Widerwärtigkeiten. Nicolaus Krewder des Hochmeisters Prokurator. Abschrift. Davor: Antwort des Deutschmeisters auf Anbringen des vom Hochmeister an ihn gesandten Wilhelm von Schawenburg Pflegers zu Barten betreffend das große Ordenskapitel, des Bischofs Lucas von Ermland Vorgehen gegen den Orden, Beschickung des kaiserlichen Hofes durch einen Rechtsgelehrten, Bestätigung der Ordensprivilegien, Herzog Hans von Masovien, Schickung von Ritterbrüdern nach Preußen (aus den Geschlechtern von Newstetten, von Chammer und von Firste) und die Bestellung der Prokuratur in Rom. - Mergentheim Montag nach Praesentatio Mariae. Undatierte Abschrift. Bl. 1-4. (DM./a 179; vordem Reg. V S. 415-422.)
1495, Dezember
PrUB, JH II 3714 - 1495 XII 8. Balga.
Hieronymus von Gebesattel Ober-Trappier und Komtur zu Balga verleiht dem Johann Zwehausz (oder Zurhausz) in Heiligenbeil 6 Morgen Wiesen bei Polnisch-Bahnau bis an das Fließ neben der Carbener Wiese, auch frei Brennholz im Carben. - Balga 1495 an concept. Mariae. Originalpergament. Siegel; kassiert. (XXVI 67)
PrUB, JH I 17869 – 1495 XII 10. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Baltczer Pirch wegen der Forderung des Jacob Schoneych. - Königsberg Donnerstag nach Conceptio Mariae. (Adelsgesch./a P 53.)
PrUB, JH I 17870 – 1495 XII 12. Königsberg.
Kontrakt des Merten Roszleyn in Vertretung der Handelsgesellschaft Gothart Stamler und Mertin Winter zu Augsburg mit dem Hochmeister wegen Abnahme des gewonnenen Bernsteins. - Königsberg Sonnabend vor Lucia. Konzept. (LXXXIII 1.)
PrUB, JH I 17871 – 1495 XII 22. Königsberg.
Philipp von Crewcz Ordensherr gelobt, sich nach Entscheid seiner Sache mit seinen Brüdern nach Jahresfrist wieder nach Preußen zurückzubegeben und in deutschen Landen nichts gegen Werner Spiess Komtur zu Koblenz zu unternehmen. Konzept. Dahinter: Bürgschaft in diesem Sinne, geleistet für Philipp von Creutz von Heinrich von Almshofen. Komtur zu Ragnit, Hans Scherfchin alter Komtur daselbst, Werner Trachenfels Pfleger zu Tapiau, Jordan Berchrod Pfleger zu Rastenburg und Dam von Halle Pfleger zu Insterburg. Zeuge: Großkomtur Graf Wilhelm von Ysenburg und Ludwig (v. Sainsheim?). - Königsberg Dienstag nach Thomas. Gleichfalls Konzept. (106, 96.)
PrUB1495.12.23 – 1495 XII 23. Sandomir.
König Joh. Albert von Polen an Danzig: hat neulich Danzig gebeten, ihm die Briefe des römischen Königs Maximilian mitzuteilen, damit er Danzig Anweisung geben könne, was es Maximilian erwidern soll, ut cognoscat vos nobis subjectos esse et non sibi. Sed nescimus, an aliquid scripseritis. Si vos nondum scripsistis, scribatis, et si quid vobis respondebitur, aperietis nobis sicuti fideles nostri et ada nostrum consilium pertinentes. Similiter et ad hec novissima scripta facere potestis nosque etiam paulo post mittemus nostrum ad suam serenitatem tam de hoc negotio, quod se intromittit ad imperandum nostris subditis, quam etiam de rebus aliis. Ad regem Portugalie scribimus, sicut petitis, in favorem subditorum nostrorum vestrorum concivium, quibus ubicumque possumus libenter tamquam dominus graciosus opitulari annitemur Außerdem schreibt er an Petrus Schorcz und an den Kapitän von Schlochau. — 1495 quarta feria ante festum natales Domini. (APGd. 300 D III 496, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 906, S. 563-64)
PrUB, JH I 17872 – 1495 XII 27. Rom.
N. N. an den Römischen Kaiser: die Notwendigkeit von dessen Eingreifen in die italienische Politik. - Rom 1496, VI. kal. jan. Eine für den Hochmeister in Preußen bestimmte Abschrift. Bl. 1-4. (O.S.)