REGESTEN 1336

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 3.40 – [1336 Januar 17]. Strasburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg teilt Markgraf Friedrich II. von Meißen den Inhalt des böhmisch-ungarischen Schiedsspruchs im preußisch-polnischen Konflikt mit; er werde sich an diesen nur halten, wenn Polen ihn erfüllt; er bittet um Fürsprache des Markgrafen.

PrUB 3.41 – Actum 1336 Januar 25. Königsberg. Datum 1339 Juni 18. Gerdauen. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht Gottfried Hundertmark das erbliche Schulzenamt in Wehlau, verpflichtet ihn zur Neubesiedlung der Stadt und stattet diese mit Land und Fischereigerechtigkeit aus. Ackerbau wird den Stadtbürgern verboten.

PrUB 3.42 – 1336 Februar 1. Schönsee. – Hochmeister Dietrich von Altenburg läßt eine Urkunde Papst Alexanders vom 20. Juni 1258 (PrUB 1.2.59.) transsumieren.

PrUB 3.43 – 1336 Februar 1. o.O. – Der Komtur der Johanniter zu Schöneck Adolf von Swalenberg verleiht dem Schulzen Nikolaus das Dorf Demlin (Kreis Berent) zu kulmischem Recht.

PrUB 3.44 – 1336 Februar 5. Marienburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht dem Dorf Schönwalde (Kreis Graudenz) 3 Waldhufen.

PrUB 3.45 – 1336 Februar 5. Marienburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg bestätigt, daß Nikolaus Lindenau von Konrad 6 Hufen in Slupp (Kreis Graudenz) und die Fischereiberechtigung in Melnosee erworben hat, und verleiht Nikolaus, dem Bruder Konrads, 2 Hufen und das Schulzenamt in Slupp.

PrUB 3.46 – 1336 Februar 5. Fischhausen. – Bischof Johannes von Samland verleiht Runate erblich 4 Hufen bei Twergaiten (Kreis Samland) gegen einen Jahreszins von 4 Mark. Sein Wergeld wird auf 16 Mark festgesetzt.

PrUB 3.46a – [Wohl vor 1336 Februar 8]. – Ein ungenannter Hochmeister ernennt Angelus von Viterbo (de Viterbio) zu seinem Prokurator bei der römischen Kurie.

PrUB 3.47 – 1336 März 7. Königsberg. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer beurkundet, quod viri conspicui et famosi milites et alii nobiles de partibus extraneis et longinquis pro tunc in civitate nostra Kunigisberc congregati in der Kirche des Hl. Georg zu Königsberg einen Altar gestiftet haben; die milites et nobiles haben 10 Mark, und Ebirhardus scriptor hat 3 Mark gegeben.

*PrUB 3.48 – 1336 April 2. Marienwerder. – Bischof Bertold von Pomesanien regelt die Grundbesitzverhältnisse des Domkapitels und der Stadt Marienwerder, die Zins-, Weide-, Fischerei- und Schiffahrtsgerechtigkeit der Stadt und behält sich das Stadtgericht vor.

PrUB 3.49 – 1336 April 15. Kladau. – Abt Mathias von Lad beurkundet die Grenzfestsetzung zwischen Kladau (Kreis Danziger Höhe) und Granssin.

PrUB 3.50 – 1336 April 22. Königsberg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht den Preußen Johannes, Karsow, Triske und Crewe zu ihrem bisherigen Besitz das von ihnen gerodete Waldgebiet, im ganzen 6 Haken, in Adlig Paddeim (Kreis Labiau) zum Recht der Freien.

PrUB 3.51 – 1336 April 23. Königsberg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Johannes Obsyn erblich 13 Hufen im Felde Nycape bei Sittkeim (Kreis Labiau) zum Recht der Freien.

PrUB 3.52 – 1336 April 23. o.O. – Der Oberste Trappier und Komtur von Christburg Hartung von Sonnenborn erteilt dem Dorf Venedien (Kreis Mohrungen) und seinem Lokator Walther eine Handfeste.

PrUB 3.53 – 1336 April 25. o.O. – Der Oberste Trappier und Komtur von Christburg Hartung von Sonnenborn genehmigt, daß Heinrich von Tannenberg 30 Hufen an Stanczlau, Peter und Bartusch verkauft hat, und regelt die Staugerechtigkeit der in Aussicht genommenen Mühle.

PrUB 3.54 – 1336 April 25. Kremitten. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht in Erweiterung einer Verleihung des Landmeisters Konrad Sack an Tymme und an die Söhne des Neykut 3 Haken in Behlacken (Kreis Wehlau) zum Recht der preußischen Freien.

PrUB 3.55 – 1336 April 25. Elbing. – Der Oberste Spittler und Komtur von Elbing Siegfried von Sitten erteilt dem Dorf Hermannswalde (Kreis Preußisch Holland) und seinem Schulzen Hermann eine Handfeste.

PrUB 3.56 – 1336 April 25. o.O. – Der Komtur von Balga und Vogt von Natangen Heinrich von der Mauer verleiht dem Dorf Petershagen (Kreis Preußisch Eylau) und seinem Schulzen Alrat gen. Buchhorn eine Handfeste.

PrUB 3.57 – [1336] April 25. [Avignon]. – Bischof Otto von Kulm zahlt 300 Gulden an den Papst als Peterspfennig.

PrUB 3.58 – 1336 Mai 1. Liebenhoff (Kreis Dirschau). – Der Komtur von Danzig Rüdiger und der Vogt von Kirschau Konrad von Scheningen setzen auf Bitten des Abts Mathias von Lad die Grenzen von Gardschau (Kreis Dirschau) fest.

PrUB 3.59 – o.D. o.O. – Abt Mathias von Lad verleiht dem Nikolaus von Petrischagen das Schulzenamt in Gardschau zu Kulmer Recht und bestimmt die Rechte des Schulzen und der Bauern.

PrUB 3.60 – 1336 vor Mai 3 (wohl etwa April 23). Königsberg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Nassule 3 Hufen im Feld Kremitten (Kreis Wehlau) zum Recht der preußischen Freien.

PrUB 3.61 – 1336 vor Mai 3 (wohl etwa April 23). Königsberg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Johannes quatuor mansos in campo Lankaynis (Landkeim, Kreis Fischhausen) zum Recht der Freien.

PrUB 3.62 – 1336 Mai 10. Marienburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Hermann Schof 13 Hufen in Widlitz (Kreis Graudenz) zu kulmischem Recht und die Fischereiberechtigung im Lessener See.

PrUB 3.63 – 1336 Mai 17. Lad. – Abt Matthias von Lad erneuert die Urkunde über den zwischen ihm und Bischof Mathias von Kujawien am 20. Dezember 1328 geSchlosssenen Tauschvertrag, demzufolge der Bischof ihm gegen Besitz bei Wloclawek und in Polen folgende Besitztümer überläßt: villam ipsius Godzesovo (Gardschau, Kreis Dirschau) una cum ecclesia et decimis ipsius ecclesie, jure quoque patronatus, molendino et lacu ipsius ville ac aliis decimis ville seu grangie nostre Clodava (Kladau, Kreis Danziger Höhe) et sorcium adjacencium et in Trambky (Groß Trampken, Kreis Danziger Höhe), Chosemino (nicht lokalisierbare Wüstung) ac Szacrzewo (Zakrzewken, bei Goldbeck) in terra Pomoranie existentibus.

PrUB 3.64 – 1336 Mai 26. Krakau. – König Kasimir III. von Polen gelobt die Beobachtung des von den Königen Karl II. Robert von Ungarn und Johann von Böhmen zwischen ihm und dem Deutschorden gefällten Schiedsspruchs und den Deutschorden während eines Jahres in seinen alten Besitzungen nicht anzugreifen, und verpflichtet sich zur Entschädigung bei Verletzung dieser Zusage.

PrUB 3.65 – 1336 Juni 8. Avignon. – Papst Benedikt XII. befiehlt dem Bischof von Pomesanien, dem Propst und dem Dekan seines Domkapitels die Durchführung der Dekretale Super cathedram in der Diözese Kulm sowohl dem Säkular- als auch dem Regularklerus gegenüber.

PrUB 3.66 – 1336 Juni 11. Königsberg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Merit und seinen Erben 3 Haken im Felde Massennime zum Recht der Freien.

PrUB 3.67 – 1336 Juni 23. Marienburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht Pomin 4 Haken in Plohnen (Kreis Elbing) zum Recht der Freien.

PrUB 3.68 – 1336 Juli 6. Danzig. – Hochmeister Dietrich von Altenburg bestätigt die Schenkung der halben Insel Nassenhuben (Kreis Danziger Niederung) durch Nikolaus von Horden an des Heilig-Geist-Hospital in Danzig.

PrUB 3.69 – 1336 Juli 8. o.O. – Bischof Johannes von Samland bestimmt, daß Eytike, ehemaliger Kämmerer von Powunden, einen seine 3 in Mollehnen (Kreis Fischhausen) erblich besessenen Haken lastenfrei gegen die Verpflichtung zu leichtem Waffendienst und zum Burgenbau und gegen einen Rekognitionszins von einem Markpfund Wachs und einem kölnischen oder 5 preußischen Pfennigen besitzen soll, während von den beiden anderen Haken 1½ Mark als Zins zu zahlen sind. Zinstag ist Martini [11. November].

PrUB 3.70 – 1336 Juli 19. Königsberg. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht Mnyslicz und Nerweketz von Peidimiten ebendort 3 Haken zum Recht der Freien im Gebiet von Strobjehnen (Kreis Samland).

PrUB 3.71 – 1336 Juli 19. Königsberg. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht Napracius von Aswaylen ebendort einen Haken zum Recht der Freien.

PrUB 3.72 – 1336 Juli 25. Königsberg. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht Pomaude von Rantau (Kreis Samland) ebendort 2 Haken zum Recht der Freien, und zwar mit Zustimmung des Hochmeisters.

PrUB 3.73 – 1336 Juli 25. Königsberg. – Der Oberste Marschall und Komtur von Königsberg Heinrich Dusemer verleiht Kurthius 2 Haken in campo ville Regiten zum Recht der Freien, und zwar mit Zustimmung des Hochmeisters.

PrUB 3.74 – 1336 (?) August 14. o.O. – Der Komtur von Balga Heinrich von der Mauer überträgt Siegfried die Lokation des Dorfes Rauschbach (Kreis Heiligenbeil) und gibt dem Dorf eine Handfeste.

PrUB 3.75 – 1336 August 14. Graudenz. – Der Komtur von Graudenz Sieghard von Schwarzburg verkauft der Witwe des Petrus in Acie, Bürgers von Graudenz, die Mühle in Adamsdorf (Kreis Graudenz) mit allem Zubehör gegen 12 Mark und einen Jahreszins von 4 Mark und 15 Hühnern.

PrUB 3.76 – 1336 August 15. Preußisch Holland. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht dem Kämmerer Gedethe 4 Hufen im Felde Tusseinen (Kreis Mohrungen) zum Recht der Freien.

PrUB 3.77 – 1336 August 24. Marienburg. – Hochmeister Dietrich von Altenburg bestätigt Budische und Wapel den von ihrem Vorfahren Lomotthe ererbten Besitz in Budisch (Kreis Stuhm) zum Recht der Freien mit Gerichtsbarkeit.

PrUB 3.78 – 1336 September 1. Mewe. – Der Großkomtur und Komtur von Mewe Heinrich Reuss von Plauen erneuert und erweitert die von Meinhard von Querfurt ausgestellte Handfeste für Groß Gartz (Kreis Marienwerder).

PrUB 3.79 – 1336 September 15. Thorn. – Die Franziskaner in Neuenburg versprechen, ihr Kloster so zu befestigen, daß der Stadt davon keine Gefahr droht.

PrUB 3.80 – 1336 September 20. Sorgues. – Papst Benedikt XII. an seinen Nuntius Galhard von Chartres. Der Deutschorden sei rechtskräftig zur Zahlung von 30.000 Mark Silber an den König von Polen verurteilt worden (vgl. PrUB 2.322., PrUB 3.119.). Von dieser Summe habe König Kasimir ihm laut Bericht des Nuntius freiwillig die Hälfte abgetreten. Der Legat soll sich um die Auszahlung dieser 15.000 Mark bemühen.

PrUB 3.81 – 1336 September 21. Preußisch Eylau. – Der Komtur von Balga Heinrich von der Mauer erteilt dem Dorf Gallingen (Kreis Bartenstein) und ihrem Lokator Hermann eine Handfeste.

PrUB 3.82 – 1336 November 10. Stuhm. – Hochmeister Dietrich von Altenburg erteilt dem Dorf Neumark (Kreis Stuhm) eine Handfeste.

*PrUB 3.83 – 1336 November 18. Stuhm. – Hochmeister Dietrich von Altenburg verleiht den Brüdern Wapil und Nadruwe und ihren nicht genannten Brüdern 15 Hufen im Felde Minitigen (Kreis Stuhm) und einen Teich beim Fließ Balow zu demselben Recht, wie sie Waplitz besitzen.

PrUB 3.84 – 1336 November 25. o.O. – Der Oberste Trappier und Komtur von Christburg Hartun von Sonnenborn verleiht dem alten Schulzen Hans von Klein Radem (Kreis Rosenberg) zu seinen 14 Hufen 2 Hufen übermaß im Liebenvelde zu kulmischem Recht.

PrUB 3.85 – 1336 November 30. Lübeck. – Lübeck verzichtet auf das an seinem Kaufhaus in Danzig haftende Asylrecht.

PrUB 3.86 – 1336 November o.T. Krakau. – Der päpstliche Nuntius Galhard von Chartres läßt eine Quittung seines Amtsvorgängers Peter von Auvergne vom 30. Mai 1333 vidimieren, der zufolge Bischof Mathias von Kujawien u.a. gezahlt hat de bonis mense sue, que habet in Pomerania dyocesis Wladislaviensis, pro sex annis decimalibus octuaginta marcas grossorum. Ferner quittiert er über 125 Mark pecunie decimalis de Pomerania.

PrUB 3.87 – 1336 Dezember 12. Avignon. – Papst Benedikt XII. schreibt an König Kasimir III. von polen wegen seines Friedens mit Böhmen und Ungarn und wegen Aufrechterhaltung seines Friedens mit dem Deutschorden.

PrUB 3.88 – 1336 o.T. Tuchel. – Der Komtur von Tuchel Dietrich von Lichtenhain erklärt, daß er mit Zustimmung des Hochmeisters und seiner Mitbrüder beabsichtigt, bona nostra in dominio ordinis nostri situata, quantum valemus, ad utilitatem ampliare. Er überträgt daher Thilo, dem Schulzen von Stobno (Kreis Tuchel) die Besetzung dieses Dorfs mit 60 Hufen und erteilt ihm eine Handfeste. Was den umwohnenden Schulzen und Bauern ex mandato dominorum auferlegt wird, haben sie auch zu leisten. Der Zehnt ist an den Erzbischof von Gnesen zu zahlen.