REGESTEN 1329

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 2.634 – 1329 Januar 4. Raciazek. – Bischof Mathias von Kujawien sagt dem Kloster Oliva zu, dass er ihnen vom Gelände des 1328 erworbenen Waldes Bresnow das über 20 Hufen betragende Gebiet zurückgeben wird.

PrUB 2.635 – [1329 etwa Januar/März]. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht Herzog Boleslaw III. von Schlesien und seinen Brüdern die Bruderschaft des Deutschordens.

PrUB 2.636a – 1329 Februar 27. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln beurkundet, dass die Herzöge Otto I. und Barnim III. von Pommern ihm gegen 6000 Mark Haus, Stadt und Land Stolp verpfändet haben, das sie nach 12 Jahren mit 10.000 Mark einlösen können.

PrUB 2.636b – 1329 März 1. Marienburg. – Gegenurkunde der Herzöge Otto I. und Barnim III. von Pommern [über die Verpfändung von Haus, Stadt und Land Stolp gegen 6000 Mark, das sie nach 12 Jahren mit 10.000 Mark einlösen können].

PrUB 2.637 – 1329 März 12. Thorn. – König Johann von Böhmen und Polen schließt mit dem Deutschorden ein Bündnis gegen Polen.

PrUB 2.638 – 1329 März 12. Thorn. – König Johann von Böhmen schenkt dem Deutschorden Pommerellen unter Zusage seines Schutzes, nämlich gegen Angriffe der Königinwitwe Elisabeth.

PrUB 2.639 – 1329 März 12. Thorn. – König Johann von Böhmen und Polen und Königin Elisabeth schenkten dem Deutschorden Pommerellen und sichern ihm ihren Schutz gegen etwaige Angriffe der Königinwitwe Elisabeth zu.

PrUB 2.640 – 1329 März 23. Avignon. – Papst Johann XXII. verlängert die Suspension des Interdikts, das auf die Diözses Kulm und den dem Deutschorden gehörenden Teil Pommerellens gelegt ist, von Ostern bis zum 1. September [1329].

PrUB 2.641 – 1329 März 23. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht Surdothe und Yomin 6 Haken in Senteinen (Kreis Tilsit) und in Gelauten.

PrUB 2.642 – 1329 März 29. Im Lager vor Plock. – Herzog Wenzeslaus von Masowien, Herr von Plock, erkennt den König Johann von Böhmen zum Schiedsrichter in allen seinen Streitigkeiten mti dem Deutschorden an.

PrUB 2.643 – 1329 April 3. Thorn. – König Johann von Böhmen und Polen schenkt dem Deutschorden die Hälfte des Landes Dobrin und, falls er es erobert, die Hälfte von Masowien und verspricht ihm Ersatz aller aus der Verteidigung und Verwaltung dieser Gebiete erwachsenden Kosten.

PrUB 2.644 – 1329 April 3. Thorn. – König Johann von Böhmen und Polen gestattet dem Deutschorden die Lokation von 9 Dörfern im Lande Dobrin.

PrUB 2.645 – 1329 April 3. Thorn. – Schuldschein König Johanns von Böhmen und Polen für den Hochmeister und den Thorner Bürger Hermann von Essen über 1300 Schock Prager Groschen.

PrUB 2.646 – 1329 April 14. Treptow an der Rega. – Herzog Otto I. von Pommern gestattet Ghodeke von der Rega, Bürger in Neu Treptow, seine Mühle in Stolp an den Deutschorden zu verkaufen, und sichert sich ein Kaufrecht daran bei Wiedereinlösung von Stolp.

PrUB 2.647 – 1329 Mai 8. Brzesc. – Bischof Mathias von Kujawien bedroht dem Deutschorden wegen der kriegerischen Unternehmungen gegen ihn mit dem Bann, wenn ihm nicht Schadenersatz geleistet wird.

PrUB 2.648 – Datum 1329 Mai 11. Kolberg. Actum Treptow an der Rega. – Elisabeth, Witwe des Herzogs Wartislaws IV. von Pommern, bekennt, dass die Herzöge Otto I. und Barnim III. von Pommern für ihre Söhne Boguslaw, Barnim und Wartislaw von der auf Stolp verschriebenen Pfandsumme vom Komtur von Danzig namens des Hochmeisters und des Deutschordens 2000 Mark erhalten haben.

PrUB 2.649 – 1329 Mai 25. Christburg. – Der Oberste Trappier und Komtur von Christburg Luther von Braunschweig verleiht Waysel 40 Hufen in Lichteinen (Kreis Osterode) zu kulmischem Recht.

PrUB 2.650 – 1329 Mai 30. Krakau. – Die Städte Krakau und Sandec vereinbaren, dass außer Salz nach Thorn keine Waren auf der Weichsel verschifft werden und dass die Sandecer Bürger ihre Reisen nach Thorn über Krakau machen sollen.

PrUB 2.651 – 1329 Juni 11. Marienwerder. – Bischof Rudolf von Pomesanien und sein Domkapitel bestätigen Stephan Stenige und Surstoy die von Bischof Albert zu freiem Recht erfolgte Schenkung von Gallnau (Kreis Marienwerder).

PrUB 2.652 – 1329 Juni 17. Burg Rheden. – Die Stände des Kulmer Landes weisen die Behauptung des Papstes, der Hochmeister habe den Peterspfennig eingezogen und unterschlagen, als lügnerisch zurück und lehnen die Forderung des Bischofs von Kulm, den Peterspfennig zu zahlen, aufs entschiedenste ab.

PrUB 2.653 – [1320-1329]. – Komtur Hermann von Öttingen erteilt der Stadt Mühlhausen eine Handfeste.

PrUB 2.654 – 1329 Juli 10. Mühlhausen (Kreis Preußisch Holland). – Der Oberste Spittler und Komtur von Elbing Hermann gibt bekannt, dass er das Dorf Ebersbach (Kreis Preußisch Holland), das 80 hufen 19 Morgen enthält, an Helbing zur Lokation verliehen und dass dieser mit Zustimmung des Ordens sein Recht an Martin von Truncz verkauft hat.

PrUB 2.655 – 1329 Juli 14 [15?]. Sochaczew. – Die Herzöge Semovit II. und Troyden von Masowien geloben, den mit dem Deutschorden geSchlosssenen Waffenstillstand bis 1. August 1329 zu halten; dann steht beiden Teilen die Kündigung frei.

PrUB 2.656 – 1329 Juli 23. Marienburg. – Graf Jesco von Schlawe und sein Oheim Jesco Erbherr von Rügenwalde verkaufen dem Deutschorden ihre Güter Krampe und Labehn (Kreis Stolp) mit der Verpflichtung zum Rückkauf bei Wiedereinlösung des Landes Stolp.

PrUB 2.657 – 1329 Juli 23. Marienburg. – Gegenurkunde des Hochmeisters Werner von Orseln zur vorstehenden Urkunde [über den Verkauf der Güter Krampe und Labehn (Kreis Stolp) an den Deutschorden mit der Verpflichtung zum Rückkauf bei Wiedereinlösung des Landes Stolp].

PrUB 2.658 – 1329 August 27. Lübeck. – Komtur Winand und Priesterbruder Bernard Clot von Krankow, Deutschorden, erklären dem Rat von Lübeck, dass sie nach Rücksprache cum ordinis nostri hominibus seu mercatoribus ex Prucia, Livonia et ex aliis terminis in eorum civitate constitutis kein Bedenken hätten, dass der Rat dem Rigaer Bürger Ludeko dictus Longus sicheres Geleit gewähre.

PrUB 2.659 – 1329 September 2. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht Tessim und seinem Bruder zwei Teile und seinen Vettern, den Söhnen des Poborse, einen Teil des Feldes Gestalieye zu kulmischen Rechten.

PrUB 2.660 – 1329 September 3. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln überweist den Bürgern Königsbergs den vor den Stadt gelegenen, zur ermländischen Diözese gehörigen St. Georgshof zur Anlage eines Hospitals für Aussätzige.

PrUB 2.661 – 1329 September 15. Fischhausen. – Bischof Johannes von Samland urkundet in bezug auf die Überlassung von 2 Hufen in Twergaiten (Kreis Königsberg) an Jakob, den Sohn des Santirme.

PrUB 2.662 – 1329 Oktober 18. Zakroczym. – Die Herzöge Semovit und Troyden von Masowien versprechen, den mit dem Deutschorden vereinbarten Waffenstillstand bis zum nächsten Osterfest zu halten und dem König Wladislaus von Krakau nicht beizustehen.

PrUB 2.663 – 1329 Oktober 19. o.O. – Bischof Johannes von Samland bestätigt den Verkauf des beim Schloss (sub castro) Rinau (Kreis Königsberg) gelegenen Kruges durch den Besitzer Paul an die Preußen Spaireth und Tustothe und verschreibt ihnen den Krug gegen einen Jahreszins von 2½ Mark.

PrUB 2.664 – 1329-1331. – Obligationen des Bischofs Heinrich von Ermland an die päpstliche Kammer und an das Kardinalskollegium.

PrUB 2.665 – 1329 November 19. Marienburg. – Die Ritter Heinrich und Henning und ihr Bruder Lippold Behr verkaufen dem Deutschorden mit Zustimmung der Herzöge Otto I. und Barnim III. von Pommern ihre verkaufbaren Güter im Territorium Bütow samt dem Schloss.

PrUB 2.666 – 1329 Dezember 4. Avignon. – Papst Johann XXII. verlängert die Suspension der über die Diözese Kulm und den dem Deutschorden gehörenden Teil Pommerellens verhängten kirchlichen Zensuren bis zum nächsten Osterfest [8. April 1330].

PrUB 2.667 – 1329 Dezember 6. Haus Stolp. – Lupold Behr, Erbherr auf Belgard, verkauft dem Komtur von Stolp, Ulrich von Haugwitz, das Dorf Kussow.

PrUB 2.668 – 1329 Dezember 7. Avignon. – Papst Johann XXII. teilt seinem Nuntius Peter von Auvergne mit, dass er auf Bitte des Deutschordens das über die Kulmer Diözese und den Teil Pommerellens, que ordini fratrum ipsorum quoad temporale dominium est subjecta, wegen Verweigerung des Peterspfennigs verhängte Interdikt bis Ostern [8. April 1330] suspendiert habe. Falls inzwischen die Zahlungspflichtigen den fälligen Peterspfennig zahlen und auch dessen künftige Zahlung versprechen, soll er das Interdikt bis zum 1. November verlängern, damit der Deutschorden inzwischen eine Gesandtschaft an ihn wegen Lösung vom Interdikt schicken könne.

PrUB 2.669 – 1329 Dezember 27. Elbing. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht Konrad von Oppyn zu kulmischem Recht das Feld Kudyn.

PrUB 2.670 – 1329 o.T. Kladau. – Abt Matthias von Lad erteilt dem Dorf Trampken (Kreis Danziger Höhe) eine Handfeste.

PrUB 2.671 – 1329. – Der Komtur Hermann von Elbing verleiht an Hermann und Bernhard die Krüge in Neukirch-Höhe (Kreis Elbing).

PrUB 2.672 – [1326-1329]. – Der Vogt von Pogesanien Friedrich von Liebenzelle entschuldigt sich beim Königsberger Komtur Gottfried von Heimberg wegen seines Ausbleibens.

PrUB 2.673 – [1326-1329]. – Der Komtur von Brandenburg Rüdiger von Thalheim meldet dem Königsberger Komtur Gottfried von Heimburg sein Eintreffen an der Guber und erbittet weitere Befehle.

PrUB 2.674 – [1326-1329]. – Der Komtur von Brandenburg Rüdiger von Thalheim bittet den Königsberger Komtur Gottfried von Heimburg um Festhaltung einiger Räuber.

PrUB 2.675 – [1327-1329 August]. – Der Königsberger Komtur Gottfried von Heimburg berichtet dem Hochmeister von der Fluchte dreier litauischer Knechte.

PrUB 2.676 – 1329 o.T. [Dortmund]. – Bürgschaft.