REGESTEN 1324

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 2.443 – [Anfang 1324. Riga]. – Der Rat in Riga an den Rat in Lübeck, betreffend den Friedensschluß mit König Gedimin von Litauen.

PrUB 2.444 – 1324 Januar 5. o.O. – Abt Jordanus von Pelplin verleiht Konrad den Krug in Resenschin (Kreis Preußisch Stargard).

PrUB 2.445 – 1324 Januar 8. Avignon. – Papst Johann XXII. befiehlt Bischof Otto von Kulm nach erfolgter Konsekration, sich in seine Diözese zu begeben.

*PrUB 2.446 – 1324 Januar 17. Mewe. – Die Äbte Paulus von Oliva und Jordanus von Pelplin versichern dem Papst, der König der Litauer wollte nicht zum Christentum übertreten und der Deutschorden wollten seinen Übertritt durchaus nicht hindern.

PrUB 2.447 – 1324 Januar 21. Mewe. – Landmeister Friedrich von Wildenberg bestätigt dem Jesko die Verleihung des Dorfes Kopitkowo (Kreis Marienwerder), das Herzog Mestwin von Pommerellen an Pribislaw, den Vater des Jesko, verliehen hatte.

PrUB 2.448 – 1324 Januar 29. Sommerau. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig einigt sich mit Bischof Rudolf und dem Kapitel von Pomesanien über die Grenzen ihrer Gebiete.

PrUB 2.449 – 1324 Februar 2. Danzig. – Der Komtur von Danzig, Johannes, bestätigt eine Einigung des Klosters Oliva und des Pribislaus wegen der Grenzen zwischen Zarnowitz und Gelsin (Kreis Putzig).

PrUB 2.450 – 1324 Februar 10. Avignon. – Urteil Papst Johanns XXII. über die gegen den Hochmeister des Deutschordens, den Meister und die Gebietiger in Livland erhobenen Anschuldigungen. Im einzelnen ist zu erwähnen: Der Deutschorden verhindere die Brüder des Prediger- und des Minoritenordens sowie andere Geistliche an der Missionstätigkeit; das solle er bei Strafe der Exkommunikation künftig unterlassen und vielmehr die Missionare fördern. Den Neubekehrten solle er nicht wie bisher unerträgliche Lasen auferlegen. Auch bedrücke er die Geistlichkeit, zerstöre Kirchen und mißachte deren Rechte; auch das wird ihm bei Strafe der Exkommunkation verboten.

PrUB 2.451 – 1324 Februar 11. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet dem Bischof Otto von Kulm, sein Kanonikat in Reval und die nach dem Tode des Domherrn Johannes von Heghele ihm assignierte Präbende vom Dorf Jacomelli an eine geeignete Person zu vergeben.

PrUB 2.452 – 1324 Februar 11. Avignon. – Papst Johann XXII. beauftragt den Bischof Otto von Kulm und die Pröpste von Kulm und Ermland, ut Bernardo dicto de Olsesatia rectori ecclesie s. Nicolai Revalien .. conferant prebendam ecclesie Revaliensis vacantem per obitum Johannis dicti de Revalia.

PrUB 2.453 – 1324 Februar 11. Avignon. – Papst Johann XXII. teilt venerabili fratri .. episcopo Culmensi et dilectis filiis preposito Culmensis ac magistro Nicholao de Fractis canonico Patracensis ecclesiarum litterarum nostrarum correctori mit, dass er dem Johanni Remkini die Exspektanz auf ein Kanonikat im Bistum Dorpat erteilt habe, und beauftrag sie, diesen in das nächst dort vakant werdende Kanonikat einzuführen.

PrUB 2.454 – 1324 März 1. [Avignon]. – Servizienzahlung des Bischofs Rudolf von Pomesanien an die päpstliche Kammer.

PrUB 2.455 – 1324 März 2. [Avignon]. – Servizienzahlung des Bischofs Rudolf von Pomesanien an das Kardinalskollegium.

PrUB 2.456 – 1324 März 16. Avignon. – Friedericus de Nordilingen Hyltboldi clericus Agustensis dyocesis publicus imperiali auctoritate notarius transsumiert für den religiosum et venerabilem fratrem Conradum Bruel ordinis domus b. Marie Theuthonicorum Jerosolimitani procuratorem in Romania curia generalem (PrUB 2.328. vom 6. März 1321, PrUB 2.339. vom 30. Mai 1321, PrUB 2.344. vom 15. Juni 1321, PrUB 2.345. vom 24. Juni 1321 und PrUB 2.383. vom 2. Juli 1322.

PrUB 2.457 – 1324 April 1. Schlochau. – Der Komtur von Schwetz und Schlochau, Dietrich von Lichtenhain, verleiht dem Nikolaus und seinem Bruder im Tausch gegen Kossabude (Kreis Konitz) ein Erbe in Piechowitz (Kreis Berent) in beschriebenen Grenzen mit jährlicher Zahlung einer Mark Pfennige für Kuh und Schweine nach pommerellischem Recht und mit einem Plattendienst.

PrUB 2.458 – 1324 April 17. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig verleiht dem Dorf Heiligenwalde (Kreis Preußisch Holland) eine Handfeste.

PrUB 2.459 – 1324 April 25. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig stellt dem von seinem Vorgänger Sieghard von Schwarzburg gegründeten Dorf Kunzendorf (Kreis Mohrungen) eine Handfeste aus, erweitert sein Gebiet und gestattet ihm die Stiftung einer von Weinsdorf aus zu verwaltenden Kapelle.

PrUB 2.460 – 1324 Mai 24. In castro Rogasen.. – Landmeister Friedrich von Wildenberg läßt das Notariatsinstrument vom 16. März 1324 (PrUB 2.456.) transsumieren.

PrUB 2.461 – [1324 Juni 1]. Avignon. – Papst Johann XXII. schreibt an Gedimin, König der Litauer und vieler Ruthenen, dessen beide Schreiben (vgl. PrUB 2.390.), in denen er kundgetan habe, dass er und seine Fürsten und Barone zum Christentum übertreten wollten, hätten ihn sehr erfreut. Als Missionare und Legaten sende er den Bischof Bartholomäus von Alet und den Abt Bernhard von St. Theofrid in der Diözese Puy zu ihm. Der Meister und die Brüder des Deutschordens hätten Befehl erhalten, nach Gediminus Übertritt zum Christentum von allen Beleidigungen desselben abzusehen und in Frieden mit ihm zu leben. Da Gedimin sich seinem Richtspruch unterworfen habe, werde er eine strenge Untersuchung dieser Streitigkeiten veranlassen. Auch seien die beiden Legaten zu allen Verhandlungen mit Gedimin und dem Deutschorden bevollmächtigt.

PrUB 2.462 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. instruiert Bischof Bartholomäus von Alet und Abt Bernhard von St. Theofrid in der Diözese Puy zu ihrer Sendung zu König Gedimin von Litauen.

PrUB 2.463 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. sendet den zu König Gedimin von Litauen geschickten Legaten die Glaubensartikel für Gedimin.

PrUB 2.464 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. schreibt an Meister und Brüder des Deutschordens, da Gedimin, der König der Litauer, und viele Ruthenen mit ihm, wie er aus dessen Briefen ersehen habe, zur Annahme des Christentums bereit seien, sende er als seine Nuntien Bischof Bartholomäus von Alet und Bernhard, Abt von St. Theofrid in der Diözese Puy, dorthin in der Hoffnung, der König und andere Fürsten würden mit ihren Völkern die Taufe empfangen. Der König habe ihn in seinen Differenzen mit dem Deutschorden um seine Hilfe gebeten. Er ermahnt den gesamten Orden bei dem ihm schuldigen Gehorsam, dass er sich aller Feindschaft mit dem König und dessen Untertanen nach erfolgter Christianisierung enthalten und in Frieden mit diesen leben solle.

PrUB 2.465 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet seinen zu König Gedimin von Litauen geschickten Legaten, Mönche aller Orden in ihren Dienst zu nehmen.

PrUB 2.466 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. erteilt den zu König Gedimin von Litauen entsandten Legaten eine Provision zu ihrem täglichen Unterhalt.

PrUB 2.467 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet den zu König Gedimin von Litauen geschickten Legaten, vor Tagesanbruch die Messe zu zelebrieren.

PrUB 2.468 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet den zu König Gedimin von Litauen entsandten Legaten, auch an mit Interdikt belegten Orten die Messe zu zelebrieren.

PrUB 2.469 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. empfiehlt seine ins Reich der Litauer und Ruthenen reisenden Legaten dem Schutz der gesamten Geistlichkeit, im besonderen dem der Mönchsorden, des Johanniterordens, des Deutschordens und des Ordens von Calatrava.

PrUB 2.470 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. bedroht alle mit Exkommunikation, die der Sendung seiner Legaten zu Gedimin von Litauen Widerstand leisten.

PrUB 2.471 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. erteilt den Legaten zu König Gedimin von Litauen das Recht, alle ihre Widersacher vor den päpstlichen Stuhl zu zitieren.

PrUB 2.472 – 1324 Juni 1. Avignon. – Papst Johann XXII. gibt dem Erzbischof Friedrich von Riga einen Geleitbrief zur Rückkehr nach Riga.

PrUB 2.473 – 1324 Juni 6. Uniejowo. – Die päpstlichen Konservatoren Erzbischof Janislaus von Gnesen, Bischof Domaratus von Posen und Nikolaus Dekan von Gnesen beauftragen die Rektoren von Ostrowo, Gura und Koscielec bei Herzog Premisl von Kujavien und dem Bürger Gerwinus von Hohensalza darum anzuhalten, dass Gerwinus und die anderen Bürger von Hohensalza Schönwiese, das neben Zblag von den Johannitern in Liebschau beansprucht, aber von ihnen dem Bischof von Wloclawek zugesprochen war, diesem auszuliefern.

PrUB 2.474 – 1324 Juni 10. [Lübeck]. – Der Rat von Lübeck bittet den Thorner Rat, gewisse Güter aus der Erbschaft des Thidemann von Wogendorpe an zwei Vertreter des Erben herauszugeben.

PrUB 2.475 – [1314-1324]. – Großkomtur Werner von Orseln verleiht einem gewissen Gerhard das Dorf Ladekopp (Kreis Marienburg) mit 60½ Hufen zu kulmischem Recht.

PrUB 2.476 – [1314-1324]. – Großkomtur Werner von Orseln verleiht Dythmar Irrgang als Schulzen das Dorf Irrgang (Kreis Marienburg) mit 11 Hufen zu kulmischem Recht.

PrUB 2.477 – [1317-1324]. – Landmeister Friedrich von Wildenberg erteilt in Bestätigung einer Urkunde des Herzogs Mestwin dem Gut Felgenau (Kreis Dirschau) eine Handfeste.

PrUB 2.478 – [1317-1324]. – Der Komtur von Osterode, Gunter von Hoenstein, erwähnt in einer Tauschurkunde für Kaspendorf (Kreis Rosenberg) vom 7. April 1350, das der erszam man bruder Friederrich von Willdeburgk, der dor was lantmeyster zu Preussen, hat vorlihen dem erszamen manne Heinrich Tumerin und seinen rechten erben und nachkomlingk in Sassmer lande 11 huben an eynem felde Ilgelaken genanth frey von geldunge des zehenden und von geburlicher arbeith zu erbrecht ewiclich zu besiczen.

PrUB 2.479 – 1324 Juli 13. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln läßt durch den Notar Sygwinus de Dachebach, Kleriker der Mainzer Diözese, die Urkunde des Bischofs Heinrich von Samland vom 10. Februar 1255 betreffend den Bau eines Turms des Hauses Thorn (vgl. PrUB 1.1.309., Samländisches Urkundenbuch Nr. 48, S. 14; Voigt, Geschichte Preußens Bd. 3, S. 94, Anm. 1) nach dem Original transsumieren.

PrUB 2.480 – 1324 August 15/22. Kadinen. – Der Komtur Hermann von Elbing erteilt dem Dorf Birkau (Kreis Elbing) und dem Schulzen Heinrich eine Handfeste zu kulmischem Recht.

PrUB 2.481 – 1324 August 17. Kadinen. – Der Komtur Hermann von Elbing verleiht Fritschko erblich den Krug in Haselau (Kreis Elbing).

PrUB 2.482 – 1324 August 19. Avignon. – Papst Johann XXII. erteilt Herzog Kasimir von Teschen und Eufemia, der Tochter Herzogs Troydens von Masowien Ehedispens wegen zu naher Verwandtschaft, weil sie heiraten, ut tu, prefate Casimire, ac idem dux potentie Litwanorum, qui tuas, Casimire predicte, et dicti ducis terras sepius invandentes populum Christianum exinde abduxerunt, melius et utilius resistere valeretis.

PrUB 2.483 – 1324 August 31. Avignon. – Papst Johann XXII. bestätigt den Frieden von Wilna vom 2. Oktober 1323 zwischen König Gedimin und dem Deutschorden.

PrUB 2.484 – 1324 September 16. Im Schulzenhaus zu Leistenau (Kreis Graudenz). – Bischof Otto von Kulm protestiert dagegen, dass Bischof Rudolf von Pomesanien ihm gewaltsam einen Teil seiner Diözese vorenthalte.

PrUB 2.485 – 1324 September 17. Christburg. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig verleiht den Russen Marcus, Maximus, Woyzecht und Gregorius Land zwischen dem Schillingsee und dem Pausensee (Klein Reussen, Kreis Osterode).

PrUB 2.486 – 1324 September 29. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig erteilt dem Dorf Bienau (Kreis Osterode) eine Handfeste.

PrUB 2.487 – 1324 Oktober 20. Riga. – Die päpstlichen Nuntien Bischof Bartholomäus von Alet und Abt Bernhard von St. Theofrid teilen Meister und Brüdern des Deutschordens in Preußen mit, dass sie in den zwischen Stadt, Diözese und Provinz Riga und einigen Brüdern des Deutschordens einerseits und Gedimin, König der Litauer und Ruthenen, andererseits geSchlosssenen Frieden aufgenommen hätten certi tenoris processum monicionis mandata et sentencias continentem contra violatores ipsius, .. quem processum, cuis solemni poblicacione et patula facta de eo, magistro, preceptoribus et fratribus Livonie, ad vos magistrum, preceptores et fratres non ambigimus devenisse, cum et vos ipsi includimini in eodem. Verum ut certi per nos reddamini cerciores, processum ipsum et integracionem prefate pacis vobis insinuamus presentibus et illam indicimus usque ad apostolice sedis et nostre voluntatis beneplacitum efficaciter observandam, … Alioquin si per vos vel vestrum aliquem aut magistrum, preceptores et fratres Livonie memoratos vel quemlibet alium aut subditos, vassallos, familiares, fautores et valitores dicti ordinis et personarum ipsius contra pacem eandem vuerit quomodolibet attemptatum , würden sie mit Exkommunikation und Interdikt bestraft werden.

PrUB 2.488 – 1324 November 11. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig erteilt dem Dorf Simnau (Kreis Mohrungen) eine neue Handfeste.

PrUB 2.489 – 1324 November 12. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet dem Provinzial der sächsischen Franziskaner, in Preußen zwei Klöster und in Reval eins einzurichten, da König Gedimin von Litauen zwei Franziskanerklöster einrichten wolle, der Weg von Sachsen dorthin auber ohne Zwischenstation zu weit und zu gefahrvoll sei.

PrUB 2.490 – 1324 November 23. Graudenz. – Der Komtur von Graudenz Sieghard von Schwarzburg erteilt dem Dorf Mockrau (Kreis Graudenz) eine erweiterte Handfeste.

PrUB 2.491 – 1324 November o.T. o.O. – Bericht über die Gesandtschaft der von den päpstlichen Legaten, dem Erzbischof von Riga und dem Rat von Riga zu König Gedimin von Litauen abgefertigten Gesandten.

PrUB 2.492 – 1324 Dezember 18. Frauenburg. – Bischof Otto von Kulm erteilt dem Hospital zum Heiligen Geist in Elbing eine Indulgenz von 40 Tagen.

PrUB 2.493 – 1324 Dezember 21. Avignon. – Papst Johann XXII. befreit Bischof Otto von Kulm von der Verpflichtung, jeweils in drei Jahren die Kurie aufzusuchen, mit Rücksicht auf die Weite und die Beschwerlichkeit des Weges.

PrUB 2.494 – 1324 o.T. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig verleiht Hans, dem alten Schulzen von Klein Radem (Kreis Rosenberg?) zu kulmischem Recht 14 Hufen zwischen Winkelsdorf, dem Scharschau See und Schönerswalde.

PrUB 2.495 – 1324. – Aufzeichnung über Amtshandlungen des Kampener Ältermanns auf Schonen.

PrUB 2.496 – 1324 und 1329. – Der Komtur Hermann von Elbing verleiht an Hermann und Bernhard die Krüge in Neukirch-Höhe (Kreis Elbing).