REGESTEN 1309

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.899 – [1307-1309]. – Der Kulmer Rat bittet den Landmeister [des Deutschordens] in Preußen H[einrich von Plotzke] und den Landkomtur von Kulm G[ünther], dem Kulmer Bürger Sigebot von Crispin und dessen Sohn zur Wiedererlangung seiner Güter zu verhelfen.

PrUB 1.2.900 – 1309 Januar 21. Soest. – Markgraf Waldemar von Brandenburg befreit die Bürger von Soest vom Strandrecht in seinen Landen (Pommerellen).

PrUB 1.2.901 – 1309 Februar 6. [Dirschau]. – Bürgermeister, Rat und Gemeine von Dirschau verpflichten sich, nach Pfingsten ihre Stadt zu verlassen und ohne Erlaubnis des Deutschordens in Preußen nicht dorthin zurückzukehren.

PrUB 1.2.902 – 1309 April 23. Nessau. – Heinrich von Plotzke, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Heinrich und dem Otto 9 Hufen im Dorf Nogath (Kreis Graudenz).

PrUB 1.2.903 – 1309 April 28. Orlow. – Die Herzogin Salome von Kujawien tritt mit ihren Söhnen Przemyslaw und Kasimir dem Deutschorden in Preußen die Fischereiplätze im großen und kleinen Kabel, in allen Weichselarmen und ihre Besitzungen im großen Werder für 1000 Mark ab.

PrUB 1.2.904 – 1309 Mai 1. Thorn. – Heinrich von Plotzke, Landemeister des Deutschordens in Preußen, beurkundet, dass Herzog Przemyslaw von Kujawien seine Besitzungen im Werder zwischen der Nogat und dem Frischen Haff an den Deutschorden verkauft hat.

PrUB 1.2.905 – [1309] Mai 29. Schwetz. – Johann, Richter in Schwetz, teilt dem Bischof Johann von Plock mit, dass er für seine Brüder Ubislaw und Albert gegenüber dem Deutschorden die Bürgschaft dafür übernommen hat, dass Ubislaw und Albert zum versprochenen Termin dem Orden ein bestimmtes Privileg ausliefern werden, und ersucht den Bischof dringend, Ubislaw und Albert zur Erfüllung dieser Verpflichtung anzuhalten, sowie dazu, dass sie ihn seiner Bürgschaft entlassen.

PrUB 1.2.906 – 1309 Juni 5. Stralsund. – Ludolf von Elbing versetzt die Hälfte seines Erbes in der Frankenstraße dem Walter, dem Bruder des Atgher Klein (Atgheri Parvi), für 100 Mark Pfennige auf 6 Jahre, von denen er jährlich 10 Mark Zinsen zahlen wird.

PrUB 1.2.907 – 1309 September 1. Avignon. – Papst Klemens V. befiehlt der Geistlichkeit in Deutschland, Polen, Preußen und Schweden, den Propst Paul von Cavillac, den er zur Untersuchung in Sachen der Templer abfertigt, bei der Reise durch ihr Gebiet aufzunehmen, zu fördern und ihm zum eigenen Unterhalt und zu dem seines Gesindes täglich 4 Gulden zu zahlen, einem von ihm etwa ernannten Vertreter dieselben Dienste zu leisten, jedoch nur 2 Gulden täglich zu geben.

PrUB 1.2.908 – 1309 September 13. Soldin. – Markgraf Waldemar von Brandenburg beurkundet, dass er dem Deutschorden in Preußen die Burgen Danzig, Dirschau und Schwetz mit ihrem Gebiet für 10.000 Mark Silber verkauft hat.

PrUB 1.2.909 – 1309 September 21. Thorn. – Heinrich von Plotzke, Großkomtur des Deutschordens, verleiht den Bürgern der Altstadt Thorn für die Abtretung des Gutes Silbersdorf seine Fleischbänke in der Stadt, getattet den Bau von vier Treppen am Kaufhaus und trifft Bestimmungen über den Fleischverkauf.

PrUB 1.2.910 – 1309 Oktober 1. o.O. – Bischof Johann von Plock gewährt den Thorner Bürger Peter von der Netze, Johann und Bertram von Belgard, Tilman gen. Redder, Herricus gen. Rad, für ihre Besitzungen Lozino und Obrowo 16jährige Abgabenfreiheit mit gewissen Einschränkungen.

PrUB 1.2.911 – 1309 Dezember 3. Goldingen. – Bischof Burchard von Kurland überläßt mit Zustimmung seines Domkapitels dem Deutschorden in Livland sein Bistum mit dem Schloss Pilten auf Lebenzeit unter Vorbehalt des Dorfes Vede und der geistlichen Rechte für 25 Mark Silber Rigisch und die Kirche Kulgunde.

PrUB 1.2.912 – 1309 o.T. Stralsund. – Ludolf von Elbing und drei andere Bürger, gleich ihm Kuratoren (provisores) der Söhne des Reynekenhagen, vergleichen sich mit deren Mutter Ghesa und Eckehard (Eghehardo), ihrem Mann, in bezug auf das Testament des Reynekenhagen und dessen Schulden.

PrUB 1.2.913 – 1309 o.T. Greifswald. – Tiedemann von Elbing wird als Freund und Beistang des Greifswalder Ratsherrn Johann Hilgemann bei dessen Prozeß gegen Tidemann von Gotland erwähnt.

PrUB 1.2.914 – [etwa 1300]. – Der Kulmer Rat bittet den Rat der Altstadt Thorn um die Abschrift der Statuten der Weichselfahrer.

PrUB 1.2.915 – [an der Wende zum 14. Jahrhundert?]. – Der Elbinger Rat bittet den Osnabrücker Rat um Rückerstattung von 10 geraubten Goldstücken (aurei) an den Elbinger Konrad Schlaginduvil, der mit anderen Fremden in Osnabrück gefangen gewesen ist.