REGESTEN 1303

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.786 – 1303 Januar 10. o.O. – Bischof Siegfried von Samland und Landmeister Konrad Sack beurkunden die schiedsrichterliche Entscheidung im Streit zwischen dem Domkapitel von Samland und dem Deutschorden über den Besitz des Allods und einiger Dörfer bei Lauth [bei Königsberg]

PrUB 1.2.787 – 1303 Januar 19. Grätz. – König Wenzel II. von Böhmen und Polen transsumiert dem Kloster Oliva die [erste] Generalbestätigung Herzog Mestwins von Pommern v.J. 1283 (PrUB 1.2.420. vom 7. März 1283) und bestätigt ihm die Orte Jame (Kreis Karthaus), Brust (bei Dirschau), Mechau (bei Putzig), Mostrin (Wüstung bei Putzig) sowie die Vereinigung mit Schwornigatz.

PrUB 1.2.788 – 1303 Januar 19. Grätz. – König Wenzel II. von Böhmen und Polen transsumiert dem Kloster Oliva die [interpolierte] Generalbestätigung Herzog Mestwins von Pommern vom 7. März 1283 (vgl. PrUB 1.2.420.).

PrUB 1.2.789 – 1303 Januar 19. Grätz. – König Wenzel II. von Böhmen und Polen bestätigt dem Kloster Pelplin die Schenkungen seiner Vorgänger und verleiht ihm den Wald Belskiles und das Recht, seine Dörfer zu deutschem Recht auszusetzen.

PrUB 1.2.790 – 1303 Januar 19. Grätz. – König Wenzel II. von Böhmen und Polen transsumiert dem Kloster Pelplin die [zweite, interpolierte] Urkunde Herzog Mestwins von Pommern vom 2. Januar 1274 (vgl. PrUB 1.2.321.) und verleiht ihm den Wald Belskiles.

PrUB 1.2.791 – 1303 Februar 20. Königsberg. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Litauer Gygaile, der wegen seiner Treue zum Christenglauben zum Orden hat fliehen müssen, und seinen Erben 2 Haken im Feld Pronitten (Kreis Labiau) mit der Bestimmung, dass sie im Falle der Eroberung Litauens die 2 Haken dem Deutschorden zurückgeben und dafür ihre alten Güter in Litauen zum selben Recht wieder erhalten sollen.

PrUB 1.2.792 – 1303 Februar 20. Königsberg. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Litauer Byeuke und seinem Bruder, die wegen ihrer Treue zum Christenglauben zum Orden hat fliehen müssen, und seinen Erben 2 Haken im Feld Pronitten (Kreis Labiau) zu Erbrecht mit der Bestimmung, dass sie im Falle der Eroberung Litauens die 2 Haken dem Deutschorden zurückgeben und dafür ihre alten Güter in Litauen zum selben Recht wieder erhalten sollen.

PrUB 1.2.793 – 1303 März 7. Elbing. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, erneuert dem Dietrich von Marwitz die einst dem Johann von Marwitz gegebene Handfeste über 15 Hufen im Marwitz (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 1.2.794 – 1303 März 7. [Elbing]. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Prußen Santape und seinen Erben 2 Haken im Feld Ruktiten.

PrUB 1.2.795 – 1303 März 12. Christburg. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Prußen Kanthyen und seinen Erben 2 Hufen im Feld Keexten.

PrUB 1.2.796 – 1303 März 15. Preußisch Holland. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Arnold und seinen Erben im Dorf Wolfsdorf (Kreis Elbing) 8 Hufen zu kulmischem Recht.

PrUB 1.2.797 – 1303 April 16. Thorn. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, bestätigt, erklärt und erweitert die Privilegien, die der Hochmeister Anno [von Sangershausen] und der Landmeister Ludwig von Baldersheim der Neustadt Thorn verliehen hatten.

PrUB 1.2.798 – 1303 April 23. Liebenwalde. – Die Markgrafen Otto, Konrad, Johann und Woldemar von brandenburg verleihen dem Ulrich Schöning und dem Rudolf Liebenthal 208 Hufen zur Begründung der Stadt Deutsch Krone.

PrUB 1.2.799 – 1303 Mai 16. Thorn. – Bischof Hermann von Kulm und das Domkapitel von Kulm urkunden über ihre Vereinbarung mit dem Deutschorden wegen der Grenze zwischen den Gebieten Löbau und Sassen.

PrUB 1.2.800 – 1303 Juni 9. o.O. – Bischof Johann von Prag bestätigt die Schenkung des Patronastrechts der Kirche in Belin von seiten Alberts von Seeberg an den Deutschorden in Preußen (PrUB 1.2.776. vom 1. Juli 1302).

PrUB 1.2.801 – 1303 Juli 10. Schönsee. – Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, beurkundet, dass der Komtur Otto von Schönsee den Brüdern Bogusch und Gostko das von ihnen bisher zu polnischem Recht besessene Gut Kaucke [jetzt Gut Hermannsruhe, Kreis Strasburg] zu deutschem Recht verliehen hat.

PrUB 1.2.802 – 1303 Juli 22. Marienburg. – Bischof Christian von Marienwerder [Pomesanien] und Bruder Heinrich von Isenberg, Komtur von Mewe, entscheiden auf eine Klage des Prußen Zcadel, dessen Sohn von einem Mönch aus Pelplin getötet worden war, dass die Mönche des Klosters zur Schadloshaltung an den Zcadel 20 Mark Schillinge entrichten sollen.

PrUB 1.2.803 – 1303 September 28. o.O. – Abt Wichard von Bukow und Abt Rüdiger von Oliva transsumieren mit 7 anderen Zisterzienseräbten die Bulle Papst Bonifaz' VIII. In ecclesie firmamento vom 18. Dezember 1302 über die Zehntfreiheit der Zisterzienser.

PrUB 1.2.804 – 1303 September 28. o.O. – Abt Rüdiger von Oliva und Abt Wichard von Bukow transsumieren mit 4 anderen Zisterzienseräbten die Bulle Papst Bonifaz' VIII. In ecclesie firmamento vom 18. Dezember 1302 über die Zehntfreiheit der Zisterzienser.

PrUB 1.2.805 – 1303 Oktober 18. o.O. – Bischof Hermann von Kulm und der Bischof-Elekt Christian von Pomesanien [Marienwerder] erklären, dass auf einem Ordenskapitel in Elbing der Großkomtur und der Treßler des Haupthauses in Venedig, die Landmeister von Deutschland, Livland und Preußen, die Komture, Vögte und anderen Brüder des Deutschordens sich versammelt hatten, um über das Beste des Ordens und insbesondere über das Hochmeisteramt zu beraten, das Gottfried von Hohenlohe schon lange vorher in die Hände der Landmeister von Livland und Preußen resigniert hatte. Da über diese Resignation Zweifel entstanden sind, so ist Gottfried von Hohenlohe selbst erschienen und hat bestätigt, dass er freiwillig und ungezwungen sein Amt in die Hände der Landmeister von Livland und Preußen vor vielen Brüdern zu Memel niedergelegt hatte. Diesen Entschluß hatte er vor zwei Jahren gefaßt, aber erst später ausgeführt. Eine etwaige Wiederwahl zum Hochmeister würde er aus Gewissensgründen nicht annehmen.

PrUB 1.2.806 – 1303 Oktober 21. o.O. – Wichard von Bukow und Abt Rüdiger von Oliva transsumieren die Bulle Papst Bonifaz' VIII. In ecclesie firmamento vom 18. Dezember 1302 über die Zehntfreiheit der Zisterzienser.

PrUB 1.2.807 – [1294 Dezember-1303 Oktober]. – Papst Bonifaz transsumiert die Bullen seiner Vorgänger in bezug auf die Kreuzpredigt für Livland.

PrUB 1.2.808 – 1303 November 15. Thorn. – Herzog Leßek von Kujawien, Herr von Wyschegrod, bekennt, dass er das Gebiet Michelau für ihm geliehene 180 Mark dem Deutschorden als Pfand auf 3 Jahre gegeben hat, wozu er noch die ihm zur Zeit entrissenen Güter von Ossiek im Falle ihrer Wiedergewinnung hinzurügen wird. All seine Lehensträger in der Michelau wird er mit Ausnahme des Bartusch entschädigen. Im Falle der Nichtbezahlung der Pfandsumme soll das Gebiet an den Deutschorden als Eigentum fallen.

PrUB 1.2.811 – [1300-1303]. – Konrad von Lichtenhain, Komtur von Elbing, erlaubt dem Johannes, bei den Gütern des Dorfes Dörbeck eine Mühle zu bauen, zu der 4 Hufen gehören.