REGESTEN 1296

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.653 – 1296 Januar 5. Rom. – Papst Bonifaz VIII. befiehlt dem Bischof von Kulm, darauf zu sehen, dass die dem Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Lad in der Diözese Gnesen unerlaubterweise entfremdeten und entzogenen Güter wieder zurückgegeben werden, und ermächtigt ihn, notfalls in diesem Zusammenhang kirchliche Zensuren zu verhängen.

PrUB 1.2.654 – 1295 Januar 31. Marienburg. – Hochmeister Konrad von Feuchtwangen verleiht dem Dietrich Stange die Dörfer Balau und Sculpin.

PrUB 1.2.655 – 1296 Februar 9. Rom. – Papst Bonifaz VIII. befreit den Deutschorden wegen seiner in Akkon erlittenen Verluste und der Glaubenskämpfe in Preußen und Livland von der Zahlung des Zehnten an König Karl von Sizilien

PrUB 1.2.656 – [1296] März 27. Schroda. – Wen[zel], Scholastikus von Leslau, subdelegiert in seiner Eigenschaft als päpstlicher Bevollmächtigter den Dekan Al[bert] von Kruschwitz zur Untersuchung der Streitsache wegen des Metropolitanrechts über den Bischof von Kulm.

PrUB 1.2.657 – [1296] April 14. Luban. – Vytusch, Propst von Leslau, subdelegiert den Archidiakon S[tanislaus] von Kruschwitz zur Untersuchung der Streitsache wegen des Metropolitanrechts über den Bischof von Kulm.

PrUB 1.2.658 – 1296 April 17. Elbing. – Hochmeister Konrad von Feuchtwangen verleiht dem Domkapitel von Samland das Patronat über die Pfarrkirche in Königsberg und das Recht, in dieser Parochie die Kathedrale zu erbauen.

PrUB 1.2.659 – 1295 Mai 13. Thorn. – Hochmeister Konrad von Feuchtwangen bestätigt dem Domkapitel von Samland seine vom Deutschorden erhaltenen Privilegien, bestimmt, dass die Statuten und Verordnungen des Hochmeisters Anno [von Sangershausen], die in der Kulmer Kirche in Gebrauch sind, auch beim Domkapitel von Samland gelten sollen, und gestattet den zu Domherren berufenen Ordenspriestern, Bücher, die sie gehabt haben, mitzunehmen und zum Nutzen ihrer Kirche zu verwenden.

PrUB 1.2.660 – 1295 Mai 14. Thorn. – Hochmeister Konrad von Feuchtwangen bestätigt dem Domkapitel von Kulmsee seine vom Deutschorden erhaltenen Privilegien und gestattet den zu Domherren berufenen Ordenspriestern, Bücher, die sie gehabt haben, mitzunehmen und zum Nutzen ihrer Kirche zu verwenden.

PrUB 1.2.661 – 1296 Mai 17. Thorn. – Konrad Stange, Komtur von Thorn, verschreibt mit Zustimmung des Landmeisters Meinhard von Querfurt von seinen Gärten bei der Mühle Prypus dem Müller Heynemann einen Garten von 3 Morgen, Dietrich 1½ Morgen, Gerwich 3½ Morgen, Nikolaus dem Hutmacher 2½ Morgen, Heinrich 1½ Morgen, Wilhelm 1 Morgen, Simon von Rheine 1½ Morgen.

PrUB 1.2.662 – 1296 Juni 29. Neisse. – Konrad, Pfarrer in Bielau, durch Bischof Johann von Breslau in der vorliegenden Sache zum Richter delegiert, urkundet, dass er auf die Klage des Lampert, Präzeptors bzw. Prokurators des Marienhospitals bei Neisse, den Neisser Bürger Stephan den Langen vorgeladen habe wegen der ihm von Lampert abverlangten 2 Mark jährlich. Hierauf hat Stephan erklärt, er habe die 2 Mark dahin zu zahlen, wohin es die bestellten Schiedsrichter – der Vogt Johannes, Libing und sein Bruder Frizco, Burkard und Hugo, Bürger von Neisse –, die die Sühne zum Seelenheil des durch Hermann, den Eidam (generem) des Stephan totgeschlagenen Sohnes des Tymo von Thorn festzusetzen hätten, bestimmen würden. Nachdem diese dann dem Stephan die Zahlung von 2 Mark an das genannte Marienhospital auferlegt sowie bestimmt haben, dass Stephan, wenn er in bessere Vermögensverhältnisse komme, einen Zins von 2 Mark jährlich für das Hospital an sicherem Ort käuflich zu erwerben habe, bestätigt Konrad diese Vereinbarung.

PrUB 1.2.663 – [1295-1296]. – Vogt, Rat und Bürger von Elbing bitten den Hochmeister um Abstellung etlicher Mißbräuche, nämlich: das Stadtgebiet sei zu gering zugemessen; die Stadt wegen eines vermeintlichen Eingriffes in die Gerichtsbarkeit des Deutschordens mit 300 Mark gebüßt und dem Richter der Stadt verboten worden, zu richten; einen Totschlag in der Stadtfreiheit an der Straße habe der Deutschorden gegen den Wortlaut der Handfeste [vom 2. Februar 1288: PrUB 1.2.523.] gerichtet; seit 4 Jahren jeder Einzelne die Hauszinse aufs Schloss bringen, während früher der Rat Rekognitions- und Hauszins pauschal entrichtet hatte.

PrUB 1.2.664 – [1296 Januar 5-Juli 25]. – Gutachten mehrerer Kanoniker in Lübeck über das Gründungsprivileg von Elbing in bezug auf die Territorialgrenzen.

PrUB 1.2.665 – [1296 Januar 5-Juli 25]. – Gutachten mehrerer Kanoniker in Lübeck über das Gründungsprivileg von Elbing in bezug auf die Appellation.

PrUB 1.2.666 – Actum 1296 April 11. Elbing. – Datum 1296 September 8. Königsberg. – Bischof Siegfried und das Domkapitel von Samland transsumieren und bestätigen den am 1. Januar 1263 zwischen Bischof Heinrich und Hochmeister Anno von Sangershausen geSchlosssenen Vertrag (PrUB 1.2.178.).

PrUB 1.2.667 – Actum 1296 April 11. Elbing. – Datum 1296 September 8. Königsberg. – Bischof Siegfried und das Domkapitel von Samland transsumieren und bestätigen den Vertrag des Bischofs Kristan von Samland mit dem Deutschorden über die Güter Sabenow vom 1. Januar 1277 (PrUB 1.2.352.).

PrUB 1.2.668 – Actum 1296 April 11. Elbing. – Datum 1296 September 8. Königsberg. – Bischof Siegfried und das Domkapitel von Samland erneuern und bestätigen alle z.Z. der Bischöfe Heinrich und Kristan durch Ordensamtsträger im Bistum Samland erteilten Belehnungen, Verschreibungen und Besitzungen.

PrUB 1.2.669 – 1296 September 18. Marienburg. – Der Landmeister des Deutschordens in Preußen Meinhard von Querfurt verleiht dem Pogesanier Gederikes und seinen Erben das Feld Tusseinen (Kreis Mohrungen).

PrUB 1.2.670 – 1296 September 18. Christburg. – Der Landmeister des Deutschordens in Preußen Meinhard von Querfurt verleiht dem Stephan wegen seiner treuen Dienste einen Teil des Feldes Prothainen (Kreis Mohrungen).

PrUB 1.2.671 – 1296 Oktober 31. Znin. – Erzbischof Jakob von Gnesen erteilt dem Archidiakon Jakob von Curlevien [sic! recte Kujawien] und dem Kanoniker Günter von Leczyc Vollmacht zur Wahrnehmung seiner (erzbischöflichen) Gerechtsame in seiner Klagesache wegen des Metropolitanrechts über den Bischof von Kulm vor dem vom Papst dazu delegierten Richter Dobigneus, Dekan von Leslau, und vor dem Albero, Dekan, und Stanislaus, Archidiakon von Kruschwitz, die von den vom Papst ernannten Richtern, dem Vizepropst und dem Scholastiker in Leslau, an ihre Stelle substituiert wurden.