PrUB, JS 62

1412 Februar 6. Buda.

{Regest}
Sigismund [der römische und ungarische König) an Michael Küchmeister, den Obersten Marschall des Deutschen Ordens: Sendet Hans Stadler, einen Bürger zu Ofen, um die durch Hochmeister Heinrich von Plauen zugesagten 15000 ungarischen Gulden entgegenzunehmen.

{Überlieferung}
B = Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, RR E, fol. 20r.

{Drucklegungen}
aus B M. Pelech, Quellen über den Hochmeister Heinrich von Plauen (1410-1413) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München und in Wien, in: Zeitschrift für Ostforschung 34 (1985), S. 19-38, hier 2, S. 26-27.

Regest
Die Urkunden Kaiser Sigmunds, bearb. W. Altmann (Regesta Imperii, XI), Innsbruck 1896, Bd. 1, 188, S. 12.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Abschrift im Reichsregister.

{Intitulatio} Wir, Sigmund, etc., {Inscriptio} embieten dem ersamen bruder Michel Kuchenmeister, obristen marschalke des Ordens der Brudere des Hospitals Sante Marie des Tutschen Hus von Ierusalem⁽¹⁾ unserm lieben andechtigen, unser gnad und alles gut.
{Narratio} Ersamer lieber andechtiger, als du nechste an stat und von wegen des erwirdigen Heinrichs von Plawen homeisters und des yczgenanten Ordens uff solich gewalt, als dir nach ynnhalt des gewaltbriefs doruber gemacht gegeben was, mit uns betedingt und uberkomen hast, uns ein summe gelts zu geben, etc., nach ynnhalt der brieve doruber begriffen, und daz du uns oder wem wir das bevelhen an derselben summe von des vorgenanten Ordens wegen fumfzehentusent Ungrischer guldin uff Phingesten, die schierest komen,⁽²⁾ zu Bresslaw oder zu Thorun ußrichten und beczalen, oder mit golde oder silber oder mit Behemischen grossen, als gelych ist, weren solltest und wolltest on alles vercziehen und widersprechen, etc.,⁽³⁾ als dann das in dinem briefe, den du uns doruber gegeben hast, wol begriffen ist.
{Dispositio} Also laßen wir dich wissen, daz wir die vorgenanten 15000 guldin unserm lieben getruen, Hansen Stadler, burger czu Ofen, verschafft und verwyset haben, schaffen und verwysen im die in krafft diss briefs und rechter wißen, und begeren und heißen dich ouch ernstlich, daz du demselben Hansen Stadtler dieselben 15000 guldin uff die vorgenanten Phingesten von unsern wegen und an unserer stat beczalest und entwortest und nach ynnhalt des vorgenanten briefs, uns doruber gegeben, {S. 27} beczalet und geentwort schaffen sollest. Wann so das beschehen ist, so sagen wir dich und den vorgenanten Orden der vorgenanten 15000 guldin mit disem brief quit und ledig.⁽⁴⁾{Corroboratio} Mit urk[unde], etc.
{Datierung} Datum Bude sabbato post Purificacionis anno Domini MCCCCXII, reonorum etc. Ungar[ie] etc. XXV, Rom[anorum] vero secundo.
An mandatum domini regis Ioh[ann]es Kirchen.

Inhaltliche Anmerkungen

(1) Michael Küchmeister, Oberster Marschall 1410 Nov.(?)-1414 Jan. 9, Johannes Voigt, Namen-Codex der Deutschen Ordens-Beamten, 1843, ND Niederwalluf bei Wiesbaden 1971, S. 9.

(2) 1412 Mai 22.

(3) JH II 1720, 1412 Jan. 3, gedruckt: Erich Weise, Staatsverträge des Deutschen Ordens in Preußen, Bd. 1, Marburg 1970 2. Aufl., S. 93, fälschlich mit dem Datum 1412 Jan. 4 (so Pelech, vgl. oben, S. 28).

(4) Das erklärt das Fehlen einer eigenen Quittung; vgl. auch OBA 1964, Regest JH I 1964.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js62.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 62 (1412 Februar 6. Buda.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky 30.12.2000) – Datum überprüft (Sarnowsky 18.1.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky 18.1.2001) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()

Datum der Erstanlage: Mittwoch, 7. Juni 1999 – Letzte Änderung: 18. Januar 1999 von Jürgen Sarnowsky

Zurück zur Hamburger Homepage / zurück zur Regestenliste für 1412.