PrUB, JS 414

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


{Regest} Der Komtur von Tuchel, Johann von Streifen, verleiht Bernhard Schonhayn und seinen Nachkommen das Recht, gegen entsprechende Abgaben einen Krug im Dorf Schwornigatz zu betreiben und ein Stück Land zu bewirtschaften.

{Überlieferung}
B = OF 93, fol. 71 v.

{Drucklegungen}
Aus B P.Panske (Hg.), Urkunden der Komturei Tuchel. Handfesten und Zinsbuch (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens, Bd. 6), Danzig 1911, Nr.116, S.121.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Abschrift im "kleinen Handfestenbuch Nr.4", wahrscheinlich von 1400.



Wyssentlich
a) sy allen den, dy desen brif anseen adir horen lesen, das {Intitulatio} wir brudir Johan von Stryffen1) kompthur czum Tuchol, von geheysses wegin des erwirdigen und geystlichen mannes brudir Conrad von Jungingen, homeister des ordens der brudere des spitalis sente Marien des duczen huses von Jerusalem, unt mit gutir vorbetrachtunge unsir mytebrudir czum Tuchol, {Dispositio} haben usgegebinb) eynen kreczim uf der Bra uf jenseyt gelegin by der brucke in deme dorfe Swarnegacz genant; denselben kreczin wir vorlegen und gegeben haben dem erbaren manne Bernhart Schonhayn, synen rechtin erbin und elichen nochkomelingen, ewiclich czu besiczen czu erbrechte; und sal dorynne hab[e]n vreyen kouf und vorkoufinc) bir und brot, vleisch und fysche, hering, putter, kese, und was man essen und trinken mag. Dorczu gebe wir demselben Hermand) synen erbin und elichen nochkomelingen vumf morgen an puschen und an wesen by deme flysse Laske genant, hy uf dise ha[l]be gelegin, czu syner notdorft ewiclich czu gebruchen. Vortmer welle wir, das der egenante Bernhart Schonhayn, seyne erben unde eliche nochkomelinge, von demselbin egenantin kreczim unde wesen uns und unsirn brudern alle jar ufs hus czum Tuchol sal czinsen dry mark gewonlichir muncze uf den tag sente Nicolay des heygen bischofes. {Corroboratio} Des czu eynem ewigen gedechtnisse disser dinge habe wir unser ingesegil an disen brif lassen hengen, {Datierung} der gegeben ist in unsirm huse Tuchol, in den jaren unsirs hern Tusund im vyrhundirsten jare an der mytwoche vor des helygen Cristes tage. {Zeugen} Geczunge sint unsir liben brudere, her Heynrich unsir pristerbruder, Kuncze von Merberg2) unsir kellermeister, Johan von Alfter3) unsir waltmeister, her Michel Blume unsir cappelan, und vil andir gelobwirdighe.

Textkritische Anmerkungen:

a)Überschrift: Swarnegacz der andir kreczm uf jenseyt der Bro.b)Im Text als eusgegebin.c)Geformt aus vorkoufunge.d)Beim Diktieren verhört.



Inhaltliche Anmerkungen:

1) Johann von Streifen, Komtur von Tuchel, belegt 1397 bis 1404 Februar 22 in: Johannes Voigt, Namen-Codex der Deutschen Ordens-Beamten, 1843 (ND Niederwalluf bei Wiesbaden 1971) S.59.2)Kuntze von Mer(en)berge, belegt als Kellermeister 1397, 1399, 1400 in: G.A. von Mülverstedt, Die Beamten und Conventmitglieder in den Verwaltungs-Districten des Deutschen Ordens innerhalb des Regierungsbezirks Marienwerder (Schluß), in: Zeitschrift des historischen Vereins für den Regierungsbezirks Marienwerder 10 (1884), S.7.3) Johann von Alffter, belegt 1402 in: G.A. von Mülverstedt, Die Beamten und Conventmitglieder in den Verwaltungs-Districten des Deutschen Ordens innerhalb des Regierungsbezirks Marienwerder (Schluß), in: Zeitschrift des historischen Vereins für den Regierungsbezirks Marienwerder 10 (1884), S.7.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js414.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 414 (1400 Dezember 22. Tuchel.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (21. Januar 1999-2009 JPoett) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (21. Januar 1999-2009 JPoett) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Sonntag, 21. Januar 1999 – Letzte Änderung: 31. Januar 1999 von Jürgen Sarnowsky

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