PrUB, JS 396

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1395 Juni 20. Schlochau.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Johann von Mecklenburg: hat von der Reise Herzog Albrechts von Mecklenburg über Reval zum Bischof von Dorpat gehört; geht davon aus, daß er nichts gegen den Orden in Livland unternehmen wird, doch folgen ihm zahlreiche Vitalienbrüder; bittet angesichts der Unterstützung des Ordens für den König von Schweden und seiner freundlichen Haltung, dafür Sorge zu tragen, daß durch diese in Livland kein Schaden geschieht.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 34 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 15v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 9-10.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier, eine Kanzleihand.


Irluchter furste etc. Uns ist czu wissen worden, wy das herczog Albrecht von Mekelburg obir komen ist ken Refeln nicht wen selb dritte, und was heimlich und vorborgen in der stadt bis an den dritten tag, das nymant do von woste. Und ist vordan komen ken Darpt, do her ist by dem bisschoff. Und alleine wir wol getruwen und gloyben, das her umb andirs nicht komen sy wen umb libe und fruntschaft zu halden mit dem ordin zu Lifland. Ydach so ist uns czu wissen worden, wy das im eyn gros volk der vitalienbruder noch volge und zu im komen sollen, und meynet unsern ordin zu Lifland[en] zu vorterben, das wir im dach nicht zu getruwen und gloyben.
Dorumme so bitten wir ewer grosm[echtikeit] mit luterem flise, das ir zu herczen nemet und doran gedenkt, was der ordin als gethan habe durch des allirdurchluchsten fursten und herren kon[i]g[es] zu Swedin und ouch umb ewer und der ewer libe willen, und noch hut[es] tag[es] gerne thut und allen cziet gerne thun wil, was her mit eren gethun mag. Und nemet uns und unsern orden in ewern beschirm, als alle ewer eldern y und y gethan habin, {S. 10} und gestattet liber herre nicht, das dem orden zu Lifland[en] von den ewern ken ungemach ader vorterbnisse geschee, wen wir und der ordin io mit euch und den ewern nicht and[ir]s wissen, noch ny gewost and[ir]s haben den libe und fruntschaft. Und bitten dis brives eyn fruntlich antwort, und sundirlich, was sich der orden czu euch und den ewern vorsehn solle in desin sachen.
{Datierung}G[egeben] czu Slochow am Sonobund noch Marci und Marcelliani [1395].


{Inhaltliche Anmerkungen}
1) Davor steht uf derselben Seite ein Schreiben an den Komtur zu Schwetz, der sich zu diesem Zeitpunkt in Schweden aufhielt.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js396.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 396 (1395 Juni 20. Schlochau.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 7.10.1999-2009) – Datum überprüft (2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (7.10.2001) – Text mit Or. kollationiert (8.10.1999-2009) – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 2. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 8. Oktober 1999 von Jürgen Sarnowsky

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