PrUB, JS 393

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1395 August 11. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Deutschmeister [Johann von Ketze]: soll nach Ankunft des Briefs nach dem Komtur von Koblenz [wohl Gerhard von Fischenich] schicken, auch die beigefügten Kopien zur Kenntnis nehmen; soll dann mit dem Komtur zu den Kurfürsten reisen, namentlich zum Pfalzgrafen Ruprecht und zum Mainzer Erzbischof, und dort die [nicht ausdrücklich angesprochene] Angelegenheit darlegen, nicht als Klage, sondern mit der Bitte um Rat, damit der Orden nicht beim Römischen König in Ungnade fällt; ebenso sollen sie sich an die Erzbischöfe von Trier und Köln wenden und dem Hochmeister die Antworten mitteilen.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 44 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 20v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 12-13.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Unsern fruntlichen grus czuvor.
Lieber her gebiteger, wir bitten ouch, als schire als euch dese brive geantwort werden, das ir von stadan sendt noch dem kompthur zu Cobelencz und dy botschaft und ouch die andern copien mit im wol obirleset und sie eigentlich von worte zu worte weget. Und ist dorumb gut, das her zu euch kome, went her dy geleginheit dis lands bas weis wen ir. Und went ir dy sachen eigentlich gnuk habt gewegen, so rytet mit dem kompthur von Cobelencz czu den czweyen unsir gnedigen heren kurfursten, also czu unserm heren herczogen Ruprecht czu Beyern und falczgrafen by Ryne und czu unserm heren dem ertzbischoff czu Mencze, in dy sache beqwemlich vorczulegin und an sie czu brengen, nicht in clage wyse, noch das wir uns in dheiner weis seczen welden wider das heilge Riche, noch wider unsern gnedigen heren den Romisschen konig, sundir alleine czu horen den rat der kurfursten und andir unser heren, wy wir uns bewaren in den sachen, das wir icht in czukumftigen czieten in vordechtnisse adir ungnade qwemen unsers heren des {S. 13} Romisschen konigs und andir unsir heren. Wir senden ouch den kompthur von Cobelencz dorumme mit euch czu den czweyn herren, wen ir in dy sache vorgelegt hat und iren radt und meynunge von in gehoret, das her sin gewerb in glichem lute ouch moge brengen an dy andern czwene unser gnedigin heren, als an den erczbisschoff von Tryre und an den von Coln und an andir unser heren, und yo nicht in clage wyse, als vorstet geschriben.
Ouch went wir wol dirkennen, das is euch czu swer worde czu czien an dy andern czwene korfursten, dorumb so sagt dem kompthur von Cobelencz, das her vortan czihe, ouch so habe wir is im geschriben. Ouch lieber her gebiteger, der heren rat, antwort und meynunge, dy gebit desim brifczeiger eigentlich beschriben, dem wir ouch befolen haben also lange by euch czu bliben, bis das ir der heren rat und meynunge gehoret und vornemet.
{Datierung} Gebin czu Marienburg an der Mitwoch noch Laurencii [1395].


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js393.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 393 (1395 August 11. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 7.10.1999-2009) – Datum überprüft (2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (7.10.2001) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 2. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 7. Oktober 1999 von Jürgen Sarnowsky

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