PrUB, JS 389

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1395 nach November 1. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an König Albrecht von Schweden: kann seiner Bitte, diejenigen, die im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen gegen preußische Kaufleute vorgegangen sind, in Preußen mit ihren Waren aufzunehmen und zu fördern, zur Zeit nicht entsprechen, da viele der preußischen Kaufleute nicht im Lande sind und es so möglicherweise zu Übergriffen käme; ansonsten können die Untertanen des Königs wie bisher in Preußen handeln; weiß noch nichts über die Ergebnisse der noch andauernden Beratungen der Hansestädte, trotz preußischer Beteiligung, wird seine Städte aber ermahnen, die Seinen zu unterstützen.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 48 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 22v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 16-17.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Eynfeldige befelunge und willigen dienst mit aller behegelichkeit bevor.
Allirdurchluchster furste und grosmechtiger herre, euwern brief, uns by desem euwern boten gesant, haben wir wirdiclich entpfangen und wol vornomen, in welchem euwer grosmechtikeit undir andern worten beruret, vorchtende, wy das von den euwern, die an euwerm kryge gewest synt, an den unsern ist overfaren. Begernde von uns, das wir alle ding in fruntschaft steen wellen lassen und die euwern mit erer hantyrunge und kowfenschaft in unsern landen lyden und vordern wellen.
Gnediger lieber herre, den, die an den unsern overfaren haben, alz ir in euwerm briefe beruret, mogen wir unsers landes nicht wol gesichern, das mit erer kowfenschaft czu suchen, wir hette denne vor unser stete besprochen, das wir uff dese czeit nicht gethun mogen durch den willen, wenne etliche unser stete bynnen landes nicht ensynt. Qwemen nu die euwern, von den die unsern overfaren synt, in unser land, so besorgeten wir, das sie von den unsern, den schade geschen ist, mochten angefertiget und bekummert werden, das uns doch von herczen leyt were. Sunder obir all das, herre gnediger, was wir den euwern vormols und also lange gegunst haben, als unser land mit erer kowfenschaft zu suchen, wissen wir andirs nicht, went das sie is noch thun mogen. Und wo wir und die unsern sie gefurdern mogen, das wellen wir nicht lasen.
Herre gnediger, alz ir ouch in dem selbin briefe beruret alz von der hense, euwer durchluchtikeit ist wol wissentlich, das die stete von der hense uff dese czeit byenander sint, do methe etliche unser stete ouch sint. Was sie do hantyren adir czu rate werden, das enwisse wir nicht. Sunder gnediger herre uch czu dienste, was uns mogelich und bilchen ist czu thun, das welle wir all czeit gerne thun und volbrengen noch unserm vermogen. Wir wellen ouch unsern steten ernstlich befelen und sie dorczu halden, allis was sie mit eren gethun mogen kegen den euwern, sie czu vordern, ir bestes {S. 17} czu suchen und czu werben, das sie das nicht lasen sollen, sunder sich alle czeit gutlich und bereit dorczu dirbiten, des besten, das sie konnen und mogen.
{Datierung} Gegeben czu Marienburg noch Omnium Sanctorum [1395].


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js389.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 389 (1395 nach November 1. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 8.10.1999-2009) – Datum überprüft (2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (8.10.2001) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 2. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 8. Oktober 1999 von Jürgen Sarnowsky

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