PrUB, JS 381

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1396 Oktober 29. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Johann von Wartenberg, den Hauptmann der Neumark: sendet eine Kopie des von einem ungläubigen Litauer überbrachten Entsagebrief des Herzogs Swantibor von [Pommern-]Stettin, der dem Orden darin zu Unrecht beschuldigt; hofft, daß der Herzog nicht gegen den Orden vorgehen werde, insbesondere nicht durch das vom Hauptmann verwaltete, König [Sigismund] von Ungarn zugehörige Land, auf dessen Schutz er vertraut.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 75-76  [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 35r-v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 26.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Unsern fruntlichin grus und was wir gutes und behegelichkeit euwer liebe dirczeigen mogen czuvor genomen.
Besunder lieber herre, wir thun euwer liebe czu wissen, das uns eyn vorsegilt brieff in semelichem lute, alze dese ingeslossen abeschrifft inne heldit, von eyme ungeloybigen Littowen geantwert ist, den euwer liebe wol wirt vornemen. Lieber herre, nu habe wir ouch wol vornomen, das der irluchte furste, here Swantibor herczog czu Stetin uns, unsern orden vaste mit worten beschuldige und dirvolge, dor an her doch uns und unserm orden unrecht thut, das wir wol bewysen mogen, wenne is czu bewysunge und czu rechtfertigunge qweme. Und wir noch unser orden eyn solches ken im ny vorscholt haben und anders nicht, wen eyne stete fruntschaft czu im tragende vorderunge und hulfe uns czu im genczlich und stetlich vorseen haben, doran wir doch noch deses briefes lute, ab her im den czuczuwet, wandel und unfruntschaft sporen und prufen.
Dorumb lieber herre, ab is dem egenannten herren herczoge also in gemute sluge, das wir doch nicht hoffen, das her uns, unsern orden und lant beschedigen welde durch unsers gnedigen herren des koniges von Ungern land, das uch befolen ist, das ir dabey fruntlichen thun geruchet und des nicht gestatet, bis an unsern gnedigen herren den konig von Ungern etc. vorgenant, deme wir aller gnaden und beschirmunge wol getruwen, genczlich hoffen und glouben, das her eyn solches an uns, unserm orden und landen nicht gestate, went wirs ny vorscholt haben. Und bitten euwer liebe uns des eyne gutliche antwert czu schriben, das wir uns dornoch richten mogen.
Geben czu Marienburg am Sontag noch Symonis et Jude Apostolorum anno XC sexto.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js381.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 381 (1396 Oktober 29. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 18.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 24.4.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 24. April 2002 von Jürgen Sarnowsky

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