PrUB, JS 364

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Juli 13. Danzig.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Witold: hat Juli 12 den Friedebrief des Herzogs erhalten, der allerdings die falsche Jahreszahl (1396) trägt; bittet deshalb um einen Brief mit der richtigen Jahreszahl, will aber - wie der beigelegte Friedebrief belegt -1) den Frieden zunächst einmal bis August 15 halten; lehnt wegen des Treffens der Kurfürsten, die über ihre Angelegenheiten beraten, zunächst einen Verhandlungstag ab, schlägt aber weitere Kontakte vor.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 121 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 57r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 47-48.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furst und herre.
Ewern fredebriff mit eynem andern sendebrive, gegeben an dem fumften tage des mondes Julii, wir entpfingen an sente Margareten obund czu {S. 48} Danczk. Und sy wol vornomen und obirlesende wir funden, das an der Jarczal unsers herren geyrret ist, wen do stet geschriben, gegeben in dem XCVI. jare, do sten solde im XCVI. Dorumb so begere wir von euch, das ir uns eynen andern fredebriff laset schriben mit der rechten jarczal unsers herren. Sunder uf den gesanten briff wir uns dy wyle vorlasen wellen und den frede, bis uns eyn ander briff gesant wirt, gerne halden wellen, und dornoch bis uff Asumpcionis Marie noch uswysunge unsers fredebrives, den wir euch hirynne vorslossen senden.
Ouch herre so habe wir wol vornomen ewir entscholdigunge von den czweyer artikel weyn und alz ir umb eynen fruntlichen tag czu halden mit euch bynnen der cziet uns vorschribet und ratet, wisset das uns nicht geraten dunkt, das wir eynen tag mit euch halden, noch ir mit uns, ir und wir uns denne dirfaren, was uff sente Jacobi tage nehst komende unsere herren dy kurfursten czu ewern und unsern sachen sprechen werden yr gutdunken, ap wir an euch icht keyns unmoglichs adir unbillichs gemutet haben. Sunder so schire ir und wir dirfaren werden unser herren vorgeschriben willen und meynunge, ist euch denne icht umb eynen fruntlichen tag czu halden mit uns, so vorschribet uns ewern willen. Doruff wir euch gerne wider schriben wellen unser meynunge und gutdunken, dor an ir yo prufen mogt, das wir nicht anders begeren noch suchen, wen eyne merunge der heilgen cristenheit und eynen frede ewir und unser lande.
Gegeben czu Danczk an sente Margareten tag anno XCVII.



Inhaltliche Anmerkungen

1) PrUB, JS 363 (1397 Juli 12. Danzig.).



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js364.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 364 (1397 Juli 13. Danzig.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 6.5.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 3.6.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 3. Juni 2002 von Jürgen Sarnowsky

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