PrUB, JS 330

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1399 Januar 30. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Witold: begrüßt das Angebot des Königs von Polen, den Orden zu unterstützen, und bietet einen Ausgleich über das Land Dobrin an; entsendet den Komtur von Ragnit [Markward von Salzbach], mit dem Witold über Verhandlungen zwischen dem Orden und dem Herzog sprechen soll.

{Überlieferung}
B =  [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 94e].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 84-85.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furste und lieber herre.
Euwer grosmechtikeit thun wir czu wissen, das her Gnewisch by uns gewest ist und alz morne von uns wirt reyten. Der hat an uns gewurben, das der herre konig von Polen uns entpoten hat, das her gerne welde sin unser und unsers ordens gnediger herre und gunner, daz wir gerne vornomen haben und im ouch des guten willen und gunst sere gedanket haben, und wir danken is euwer herlichkeit, lieber herre, groslich, wen wir wol wissen, daz wir is mer von uch haben den von jenersite.
Ouch hat her Gnewissch an uns gewurben von des landes wegen Dobryn alzo, das der herre konig von Polan meynt, das noch etwas schelunge were czwisschen im und unserm orden von des selben landes wegen und her des wol hofte, daz daz mit fruntschaft wol hyngelegit wurde. Doruff haben wir her Gnewissch alzo geantwert, das wir von des selben landes wegen unser frauwen die koniginne von Polan und des reyches rate geantwert haben, was wir mit eren dorczu gethun mogen ader was uns mogelich ist czu thun, daz wellen wir gerne thun, alz unser briefe uswisen, dye wir dor obir gegeben haben. Und doran lies im her Gnewissch genugen.
Ouch so hat her Gnewissch an uns von keynem tage gewurben von sienes herren wegen.
Ouch, liber herre, alzo als ir uns entpoten habit by her Ditterich von Logendorft von eynes tages wegen, daz ir mit uns gerne czu samne komen weldet, lieber herre, wenn der kompthur von Ragnith czu euwer herlichkeit kompt, mit dem moget ir do von reden, wy irs dar umb wellet gestalt haben, als ir unser selbir begert ader unser gebitiger, daz mogit ir uns by dem selben kompthur weder entpiten. Wenn wir alczeit gerne thun wellen, wor an wir uch wissen libins und behegelichkeit czu dirczeigen noch unserm vormogen.
Gegeben czu Marienburg am Donrstag vor Purificacionis Marie im XCIX jare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js330.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 330 (1399 Januar 30. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 12.11.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 12.11.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 26. September 1999 – Letzte Änderung: 17. November 2002 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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