PrUB, JS 320

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1399 Dezember 10. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Witold: ist wegen des vom polnischen König verlangten sicheren Geleits verärgert, da er dem König bereits Geleit gewährt und auch sonst freundliche Beziehungen gewahrt hat, bittet um Warnung vor möglichen Gegnern des Ordens und bekräftigt das Geleit für den König.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 222 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 100v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 93-94.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furste grosmechtiger lieber herre.
Uwer grosmechtikeit brieff und die copie des allerdurchluchtigsten unsers herren konigs von Polan, uwers bruders, als von geleites wegen wir empfangen und wol vornomen haben. Grosmechtiger besunder herre, uns ist leydt, das unser herre, der konig, so geringen gelouben czu uns treit, wand wir hoffen czu Gote, das wir kegen nymandes oebel gethan haben und ungerne thun welden. Und ouch so hatten wir seyner durchluchtikeit also ein gros pfandt des geleites gesaczt, das was uwer grosmechtikeit, das wir gehoft hetten, keyns foerdern geleits bedurffen czu thunde. Und besunder wand wir syder der czit der achtbaren botschaft von unserm herren konige an uns gethan keyns andern denn liebe und fruntschaft czu im vorsehen haben und des glichen an seyner grosmecht[ikeit] czu uns wider czu vorsehen wir gehofft hetten. Dorumb wir ouch die unsern czuvorsichtlich von der czit durch das reich czu Polan hin und wider haben czihen lassen. Aber durch desses cranken gelouben willen, den unser herre konig czu uns treit, wir uns besorgen, das lichte ymand sey, der mit unserm argen umbgee kegen unserm herren dem konige. Dorumb, euwer durchlucht[ikeit], wir bitten uns vor soemlichen abguenern und vor unserm schaden czu warnen, als vil als euwer herlikeit möglich ist. Des wir uns czu euwer hochwirdikeit gancz vorsehen, als wir euwer durchlucht[ikeit] ouch in eynem glichen gerne thun welden.
Grosmechtiger herre, nu unser herre der konig so ernstlich eyns besundern geleits von uns begert und wir es uwer durchlucht[ikeit] senden, so bitten wir uwer grosmecht[ikeit] von unserm herren konige ensemlichen seynes geleites czu behalden den unsern, das sie vor seyner grosmecht[ikeit] und den synen sicher czihen und bliben mogen, als verres euwer grosmecht[ikeit] nutcze dunkt sin und czu thunde.
Geben czu Marienburg an der Mitwoche vor Lucie im XCIX jare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js320.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 320 (1399 Dezember 10. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 27.11.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 26.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 27.11.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 26. September 1999 – Letzte Änderung: 27. November 2002 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

Zurück zur Hamburger Homepage   / zurück zur Regestenliste für 1399.