PrUB, JS 276

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1402 August 30. Schaaken.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an König Albrecht von Schweden [Herzog von Mecklenburg]: berichtet über seine Verhandlungen mit Königin [Margarethe] von Dänemark über die Abtretung Gotlands und Wisbys; ernste Drohungen der Königin; bittet um Unterstützung Albrechts.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 96-97 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 45-46].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 143-44.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Konig Albrecht von Sweden.


Eynfeldige bevelunge und willigin dinst czu aller euwer koniglichin beheglichkeit bevor.
Allirdurchluchter forste und grosmechtiger lieber gnediger herre, wir hatten einen fristag mit unser gnedigen frauwen, konyngine von Denenmarkt uff Sente Jocops tag nu nehest vorgangen uffgenomen, als von des landes wegen Gotlant und der stat Wysbu, das sie anspricht, als wir dovon euwir grosmechtikeit gevach und vil geschriben haben. Und als unser frauwe konigine uff den selben vorgangen Sente Jocops tag eyne entliche antwert ernstlichin von uns wolde wissen, ap wir des landes Gotlant und der stat Wysbu ir welden abetreten und uns des gancz vorczihen, santen wir unsir sendeboten uff den vorgeschriben tag czu ir. Und woren dorczu bittende die von Luwig, von Hamborg und ouch die vom Sunde, das sie ouch geruchten irn rat mit unsern sendeboten czu senden czu dem tage und ryten do selbes den unsern, das sie duchte seyn das beste.
Des geruche euwir allirdurchluchtikeit czu wissen, das unser sendeboten ein teil seyn wedir czu uns komen und haben uns also undirricht, als sie sampt mit den von Lubig und Hamborg qwomen czu unser frauwen konigine obengeschriben und woren sie von unser wegen mit luterm fleisse groslichin bittende, das sie ir an rechte liesse genugen und geruchte mit euwer hochwirdigen grosmechtikeit und ouch mit uns von der ansproche wegen geen czu rechte. Do hat en unser frauwe koniginne obengeschriben czu entwert gegeben, das sie wedir mit euwir allirdurchluchtikeit noch mit uns von der sache wegen mitnichte wil geen czn rechte. Sunder sie meynt wol, sie welde die schelunge, die do ist czwusschen ir und uns von der stat wegen Wysbu setczen czu den czween steten Lubig und Hamborg, als verr es die czwu stete wellen uffnemen. Abir umb das lant Gotlant do welle sie czu nymande geen und spricht, als die stete machten die berichtunge der freiheit euwers gefengnisses, do were usgedrukt in der berichtunge, das iczlich part sulde die drey yor, die aldo benumpt wurden, halden von steten und landen, das iczlich teil uff die czeit innehatte, und das sie gotsrecht hette czum lande Gotlant. Alleine es ir were mit unrecht abgedrungen, des so ist sie noch von uns begerende und wil haben eine entliche entwert von der abetretunge wegen des landes Gotlandt und der stat Wysbu, went sie meynt, werden wir uns des landes und stat obengeschriben nicht vorczeihen, so welle sie slechts des eren warten und gedenken, das sie ir lant moge wedir haben
Grosmechtiger lieber herre, synt das uns mítnichte fuget czu krigen durch euwers landes willen, so thun wir euwir durchluchten hochwirdikeit czu wissen, das wir unser sendeboten, die nu bey uns gewest seyn, wedir us senden wellen, die bynnen kurczer czeit werden seyn czu Schone, do hin die frauwe koniginne in hat bescheiden. Und bitten, gnediger herre, euwer durchluchsamkeit mit begirlichim fleisse, das irs, lieber herre, ernstlichin wellet czu herczen nehmen, und gerucht unsern sendeboten ken Schone, und nemlichin uns ouch besundern ane alles sumen und jo ee yo besser euwern willen do von gancz und gar czu vorschreiben, uff das wir unser sendeboten selber euwers willens mogen undirrichten, als verre euwer hochwirdikeit briff, ee das die sendeboten usczihen, uns wirt treffen. Went wir gar note krigen und uns ouch mitnichte fuget czu krigen durch euwers landes willen, nu ir so slechts nicht dorczu thun wellet, was uns denne moglichin noch euwers willens undirrichtunge fuget czu thun, do bey wellen wir allewege gerne thun das beste.
Gegeben uff unserm husse Schoken an der Mitwoche noch Bartholomei im XIIIIC und andern yore.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js276.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 276 (1402 August 30. Schaaken.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 20.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 29.4.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 27.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 29.4.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 20. Juli 2001 — Letzte Änderung: 2. Mai 2003 von Jürgen Sarnowsky

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