PrUB, JS 101

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


(1416 November 11-1418 September 23). o.O.
{Regest}
Die Komture zu Elbing, Mewe und Balga, Heinrich Holt, Johann von Selbach und Ulrich Zenger, an den Burggrafen Johann von Nürnberg: Danken ihm für seine Unterstützung in Sachen der Vorwürfe des Heinrich Reuß von Plauen des Jüngeren, Herrn zu Greiz, gegen den Deutschen Orden in Preußen.

{Überlieferung}
B = DOZA, Hs. 142, S. 176-78.

{Drucklegungen}
aus B M. Pelech, Quellen über den Hochmeister Heinrich von Plauen (1410-1413) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München und in Wien, in: Zeitschrift für Ostforschung 34 (1985), S. 19-38, hier 16, S. 36-37.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Abschrift.


Dem hochgebornen fursten, burggraffen Iohannsen, burggraff zu Nurnberg, unserm genedigen lieben herren.

Hochgeborner fursta), gnediger liber herre, unser willig undertenig dinst euern gnaden alle zeit bereit.

Gnediger lieber herre, als euern gnaden wol wissentlich ist, wie daz her Heinr[ich] Rew– von Plawen, herre zu {S.176} Groicz der iungere, und her Heinr[ich]b), herre zu Plawen, unsern Orden und uns vaste bescholten haben mit vil schemlichen smehen, ertichten scheltworten, die sie von uns geschr[eben] haben vil fursten und herren und auch schrifft angeslagen an vil enden, da sie dach selbir wol wissen, daz daz in der warheit nicht also ist. Uberc) solich erbitung, die unser genediger herre der Romischer konig fur uns gebeten hat, vor in zu komen, und wir auch euern genaden und andern vil fursten, herren und steten geschr(eben] haben, furzukomen. Und auch nu der vorgenante her Heinr(ich] Rew– von Groicz nulich hie zu Costencz gewesen ist vor unserm genedigen herren dem Romischen konig, vor dem wir auch gebotten haben, furzukomen. Und auch unser vorgenante herre der konig in hat gehei–en bliben und furkomen von solicher schuldegunge, schriben und scheltwort. Der aber nicht bleben ist noch furkomen wolt. Und uns das alles nicht gehelffen mag.

Genediger herre, nu haben euer rede mit namen herr Conr[ad] von Ufseß, her Conr[ad] Truxes an uns gewurbin von euern gnaden, wie das euern gnaden leit sey solich schriben und beschemen, das dem Orden geschehe. Und wer ez uns zu synnen, so wolt ir den vorgen[an]ten von Plawen mit uch herbrengen und versuchen, ob ir die sach und zwetracht gulich mocht hingelegin.

Gnediger liber herre, des danken wir eueren gnaden demuticlich des und allez guten, daz ir bey unserm Orden getan hant, deglich tut und, ob Go[t] wil, nach lange zyt thun solt. Und getrauen auch des euern gnaden genczlich, daz ez euch leit sey, und wollen euer gnad darummb bitten, daz ir in mit euch herbringet ummb dez wiLLen, daz euer gnade und ander fursten und herren doch horen und erkennen mogen, ob ummb solich schult, die sie meynen zu uns zu haben, unser antwurt, daroff wir billich {S.178} also lesterlich und schemlich furbracht werden und bescholten. Und hoffen auch, daz ir an uns nicht anders vinden solt, wanne daz wir euern gnaden lieber und gerner darinne volgen wollen, danne ymand anders aller glicher billicher moglicher wege. Gegeben.

Heinr[ich) Holt, co[mtur] zum Elbing, Iohannes von Selbach, co[mtur] zu der Mewe, Ulrichus Zenger, co[mtur] zu der Balge.


Textkritische Anmerkungen
a) folgt geneg durchstrichen.
b) folgt von Plawen durchstrichen.
c) davor ummb durchstrichen.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js101.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 101 ((1416 November 11-1418 September 23). o.O.)
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Datum der Erstanlage: Sonnabend, 10. Juni 1999 – Letzte Änderung: 2. Dezember 2009 von Jürgen Sarnowsky

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